Sharkoon WPM V2 und Bronze: Günstige modulare Netzteil im Test

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Philip Pfab
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Fazit

Im Vergleich zum klassischen Sharkoon WPM können die beiden neuen Varianten nicht mithalten: Der fehlende Überstromschutz und die unzureichende Überwachung der +12-Volt-Leitung sind bei gruppenregulierten Schaltungsdesigns auch in der günstigen Klasse schwer zu tolerieren: Nutzt der eigene Rechner überwiegend +12 Volt (Prozessor und Grafikkarte) und ruft dort einen Großteil der Nennleistung ab, können die Spannungen den zulässigen Bereich verlassen, ohne dass der Sicherungs-Chip die Abschaltung befiehlt. Die Entscheidung, die Platine der unteren Mittelklasse des Vorgängers durch die auch im Corsair VS und Enermax Triathlor Eco genutzte Budget-Variante zu ersetzen, ist daher kritisch zu sehen.

Die beiden Testkandidaten
Die beiden Testkandidaten

Das Geräuschniveau disqualifiziert die WPM zwar für sehr leise Rechner, geht aber in Standardrechnern im Lüfterlärm anderer Komponenten unter. Die Garantiezeit von nur zwei Jahren ist hingegen nicht mehr zeitgemäß. Bei den Messergebnissen gibt es Licht und Schatten und Unterschiede zwischen beiden Geräten.

Das WPM V2 mit 500 Watt übertrifft die neuen EU-Effizienzvorgaben und würde auch 80Plus-EU-230V genügen. Dafür patzt die Variante beim Crossload-Test, die +12-Volt-Spannung verlässt den zulässigen Bereich nach unten. Für das WPM 500 V2 spricht der sehr niedrige Preis, Corsairs CX500M kostet deutlich mehr.

Fazit: Wer bei der Systemkonfiguration ausreichend Reserven einplant und mit dem fehlenden Überstromschutz kein Grundsatzproblem hat, erhält mit dem Sharkoon WPM V2 500 Watt das billigste noch brauchbare modulare Netzteil. Noch günstiger gibt es bei den Spannungswandlern mit abnehmbaren Kabeln nur Elektroschrott.

Sharkoon WPM V2 500 Watt
22.08.2014
  • übertrifft EU-Anforderungen an den Wirkungsgrad
  • niedrige Restwelligkeit
  • kein Überstromschutz
  • Spannungsregulation bei asymmetrischen Lasten
  • Kondensatorenbestückung
  • nur zwei Jahre Garantie
  • Stützzeit (beim Einsatz von USV)

Das WPM Bronze 400 Watt arbeitet im Vergleich zu den günstigeren V2 etwas sparsamer und profitiert in dreifacher Hinsicht von der niedrigeren Nennleistung. Erstens ist die Kabelausstattung für ein 400-Watt-Netzteil luxuriös. Zweitens sorgt die niedrigere Gesamtleistung für deutlich bessere Ergebnisse im asymmetrischen Lasttest, das schwächere Modell liefert gerade noch zulässige Resultate. Drittens ist der fehlende Überstromschutz in der unteren Leistungsklasse weit weniger nachteilig.

Fazit: Das WPM Bronze 400 Watt hinterlässt einen weit besseren Eindruck, kostet aber bei gleicher Nennleistung rund 20 Prozent mehr. Das technisch vergleichbare Enermax Triathlor Eco und das Corsair CX500M sind beide allerdings noch teurer. Das Preis-Leistungs-Verhältnis des WPM Bronze kann daher Käufer mit kleinem Geldbeutel überzeugen.

Sharkoon WPM Bronze 400 Watt
22.08.2014
  • 80Plus Bronze übertroffen
  • zwei vollwertige 6+2-Pol-PCIe-Grafikkartenanschlüsse
  • viele Laufwerksanschlüsse
  • niedrige Restwelligkeit
  • solide Technik
  • kein Überstromschutz
  • nur zwei Jahre Garantie
  • Kondensatorenbestückung
  • Stützzeit (beim Einsatz von USV)

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