SilverStone Raven RV05 im Test: Mit Generation fünf zurück zu den Wurzeln
4/5Erfahrungen
Ein Mainboard um 90 Grad gedreht einzubauen, verschafft dem Zusammenbau eine eigene Note. Davon abgesehen verläuft der Einbau reibungslos, auch wenn Kleinigkeiten wie splitternde Schrauben oder überlackierte Gewinde den Bastelspaß ein wenig trüben. An der einen oder anderen Stelle gibt es zudem ein paar Dinge zu beachten.
Unter anderem ist es empfehlenswert, die CPU-Stromversorgung vor dem Einbau der Hauptplatine anzuschließen. Alternativ sollte der Prozessorkühler erst dann verbaut werden, wenn das Mainboard bereits eingesetzt und die Kabelverbindungen hergestellt sind. Außerdem sollte darauf Acht gegeben werden, dass der CPU-Kühler wie bei konventionellen Gehäusen in Richtung des Luftstroms zeigt.
SilverStone gibt in der Gebrauchsanweisung zahlreiche Tipps, ein Blick in das Handbuch vor dem Zusammenbau lohnt sich auf jeden Fall. Unter anderem wird dort genau erklärt, wie das Kabelmanagement am effektivsten umgesetzt wird. Trotz aller Tipps rund um das Kabelmanagement bleibt es beim Raven RV05 nur mäßig umzusetzen.
Wer überlegt, ein leistungsstarkes System mit ebenso leistungsstarkem Netzteil einzubauen, muss gegebenenfalls auf einen 3,5"-Festplattenkäfig verzichten. Dies hängt ganz davon ab, ob die Stromversorgung das Maß von 160 mm überschreitet oder nicht. Für den Einbau des Netzteils ist ein langer Schraubendreher notwendig.
Im SilverStone Raven RV05 darf der Prozessorkühler nicht höher als 162 mm ausfallen und nicht mehr als 13 mm über die Oberkante des Mainboards herausragen, während die Länge der Grafikkarten auf 310 mm beschränkt ist.
Messergebnisse
Seit August 2014 finden zwei verschiedene Grafikkarten mit unterschiedlicher Kühlung Einzug in das Testsystem. Dadurch kann ComputerBase genauer aufzeigen, ob im getesteten Gehäuse mit einem Radial- oder Axiallüfter die besseren Gesamttemperaturen zu erzielen sind. Detaillierte Informationen stehen im Artikel So testet ComputerBase Gehäuse zur Verfügung.
Lautstärke
Bei 5 Volt leise, bei 12 Volt viel zu laut – das Fazit auf den Punkt gebracht. Liegen 5 Volt an, so erreichen die zwei 180-mm-Ventilatoren eine durchschnittliche Geräuschkulisse von 32,5 Dezibel, also einen sehr angenehmen und durchaus akzeptablen Wert. Ganz anders sieht es aus, wenn die Ventilatoren mit ihrer maximalen Umdrehungszahl bei 12 Volt betrieben werden. In diesem Szenario steigt die Lautstärke auf im Durchschnitt 46,7 Dezibel an. Selbstverständlich fordert Kühlleistung ihren Tribut, aber das ist schlicht und ergreifend zu hoch – auch beim Spielen.
Obwohl das SilverStone Raven RV05 keine Festplattenentkopplung vorzuweisen hat, ist die Festplatte kaum aus dem laufenden System herauszuhören. Leichte Schwingungen sind aber dennoch am Gehäuse auszumachen.
Temperatur
Insgesamt betrachtet fallen die Temperaturmessungen gut bis sehr gut aus. Bei voller Umdrehung aller Lüfter erreicht der Prozessor gerade einmal eine Temperatur von 38 °C mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost, die Grafikkarte selbst wird nur 62 °C warm. Kommt die Asus GTX 760 DirectCU II OC mit ihren Axiallüftern zum Einsatz, steigen die Temperaturen der Hardware etwas an. Statt 38 °C erreicht die CPU so nun 47 °C, und die Asus GTX 760 DirectCU II OC ist mit 67 °C ebenfalls wärmer als die Nvidia GTX 650 Ti Boost – im offenen Aufbau unterscheiden sich beide Grafikkarten hingegen kaum.
Im leisen 5-Volt-Betrieb erreicht der Prozessor zusammen mit der Nvidia GTX 650 Ti Boost einen Wert von gerade einmal 44 °C, während er in Kombination mit der Asus GTX 760 DirectCU II OC 54 °C warm wird. Die Pixelbeschleuniger selbst erreichen 92 beziehungsweise 83 °C. Während der Temperaturwert der Asus GTX 760 DirectCU II OC noch im Rahmen ist, ist der der Nvidia GTX 650 Ti Boost bereits als kritisch einzustufen. Mainboard- und Festplattentemperatur sind in allen Testphasen unbedenklich und erreichen gute Kühlwerte.
Welcher Grafikkartenkühler nun effektiver ist, hängt ganz von dem Einsatzzweck ab. Die Temperaturen mit den unterschiedlichen Grafikkarten zeigen nämlich zwei Tendenzen: Kommt eine Grafikkarte mit Radiallüfter zum Einsatz, bleibt die CPU-Temperatur niedriger, dafür fällt die Temperatur des Pixelbeschleunigers höher aus. Anders sieht es bei einer Grafikkarte mit zwei Axiallüftern aus. Hier ist die Prozessortemperatur höher, dafür bleibt der Pixelbeschleuniger kühler.
In Anbetracht des kritischen Werts der Nvidia GTX 650 Ti Boost bei der 5-Volt-Messung erscheint es klüger, höhere Temperaturen der CPU in Kauf zu nehmen, dafür aber niedrigere Grafikkartentemperaturen unter Verwendung einer Karte mit zwei Axiallüftern zu erreichen.
Um dem Kamineffekt auf den Grund zu gehen, hat ComputerBase das Raven RV05 um 90 Grad gedreht und alle Messungen ein weiteres Mal durchgeführt, wodurch der Effekt zumindest theoretisch abgeschwächt wird. Die so ermittelten Temperaturen weichen nur marginal von denen ab, die im normalen Stand des Gehäuses ermittelt wurden. Der Kamineffekt bleibt mehr der Kategorie „Marketing“ als „im praktischen Nutzen nachweisbar“ zuzuweisen.
Leistungsaufnahme
Die Leistungsaufnahme der im Raven RV05 verbauten Lüfter liegt im Rahmen der Erwartungen.