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Titan Souls: Dark Souls trifft auf Shadow of the Colossus

Andreas Schnäpp
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Titan Souls: Dark Souls trifft auf Shadow of the Colossus
Bild: Acid Nerve

Auf den ersten Blick wirkt „Titan Souls“ wie eine Mischung aus Dark Souls und Shadow of the Colossus im Pixel-Art-Grafikstil. Wie das dreiköpfige Entwicklerstudio Acid Nerve verkündet, wird Titan Souls voraussichtlich Anfang 2015 veröffentlicht. Einen Vorgeschmack bietet der neueste Gameplay-Trailer.

Der breiten Öffentlichkeit wurde das Spiel in diesem Jahr erstmals auf der E3 in Form des Spiele-Portfolio-Trailers von Publisher Devolver Digital präsentiert. Auf der Gamescom 2014 hatte ComputerBase daraufhin die Möglichkeit, das Spiel selbst in einer Session mit den Entwicklern anzutesten.

Ursprünglich beruht die Spielmechanik von Titan Souls auf einem Prototyp, den das Team im Laufe eines dreitägigen Game Jams mit dem Motto „you only get one“ ausgetüftelt hat. Angesiedelt in einer Welt „zwischen unserer und dem Jenseits“ macht sich der Spieler in Titan Souls auf die Suche nach den gleichnamigen Seelensplittern. Mit nur einem einzigen Pfeil bewaffnet tritt der im Vergleich geradezu winzige Spieleravatar riesigen Kolossen entgegen, die diese Splitter bewachen.

Das Kampfsystem funktioniert dabei denkbar einfach. Gesteuert wurde der Held bei der in Köln präsentierten Version mittels des linken Analogsticks sowie zweier Knöpfe auf dem Controller, wobei einer zum Schießen und Zurückbeschwören des Pfeils, ein weiterer zum Ausweichen per Rolle vorwärts diente. Das mag zwar im Grunde genommen simpel klingen, ist aber keinesfalls einfach. Timing, Geschick und jede Menge Frustresistenz sind Grundvoraussetzung in Titan Souls, denn beinahe jeder Fehler hat das Ableben der Spielfigur zur Folge.

Während unseres Besuchs am Stand von Devolver Digital gelang es zumindest keinem der anwesenden Pressevertreter auch nur einen der fünf spielbaren Bossgegner zu bezwingen: Zwischen dem Gefühl, ein grobes Verständnis von den Bossmechaniken zu haben und die erkannten Taktiken dann erfolgreich in die Tat umzusetzen, liegt ein himmelweiter Unterschied. Schon beim Zielen des Pfeils ist je nach Entfernung zum Boss große Präzision erforderlich. Beim Zurückbeschwören mittels der gleichen Taste kommt dazu noch eine gehörige Prise Timing: Beide Aktionen kann die Spielfigur nur im Stillstand absolvieren, was wiederum bedeutet, dass zwischen den schon nach einem Treffer tödlichen Angriffen des Gegners ein Zeitfenster ausfindig gemacht werden muss, in dem der Pfeil auch wieder mehr oder weniger gefahrlos zurückgeholt werden kann.

Dennoch machte Titan Souls Lust auf mehr: Während der Demo waren die Laufwege zu den Bossräumen kurz gehalten, sodass innerhalb von wenigen Sekunden der nächste Versuch angegangen werden konnte. Sterben gehört ganz klar zum Spielprinzip und motiviert, es beim nächsten Mal besser zu machen. Mark Foster, leitender Designer von Titan Souls, demonstrierte dies eindrucksvoll an einem der später im Spiel vorkommenden Titanen: Dem Yeti. Neben von der Höhlendecke herabfallenden Eiszapfen musste zusätzlich noch heranrollenden Schneebällen sowie dem Yeti selbst ausgewichen werden. Nicht selten endete dies in einer panischen Hechtrolle mitten in die Laufbahn des Yetis und resultierte in einer Vielzahl an kleinen Pixelblut-Flecken am Höhlenboden. Zwar war die Schwachstelle des Yetis in Form seines unbedeckten, rosanen Hinterteils schon nach wenigen Versuchen erkennbar, doch die Ankündigung seitens Foster, dass es sich hierbei um einen der schwierigsten Bossgegner im Spiel handle, sollte sich bewahrheiten: Wie die Entwickler im eigenen Blog verkündeten, hätten es im Laufe der gesamten Messewoche gerade einmal drei Spieler geschafft, den Yeti zu bezwingen.

In puncto Sounddesign zeichnet David Fenn verantwortlich und versprach einen „großen Soundtrack“ mit mehreren Musikstücken pro Spielgebiet. Grafisch vermittelte Titan Souls dank vieler kleiner Details wie dem dezent animierten Wind, herumwirbelnder Schnee- und Eispartikel oder den Abdrücken, die der Protagonist im Schnee zurücklässt, den Eindruck einer lebendigen Spielwelt.

Für die Veröffentlichung des Spiels peilt das Entwicklerteam knapp 20 Titanen an, wobei die Geschichte hinter den Titanen und der bisher namenlosen Spielfigur stückchenweise selbst zusammengetragen werden muss. Auf Textpassagen oder Zwischensequenzen wird bewusst verzichtet. Titan Souls erscheint im ersten Quartal 2015 für den PC unter Windows, Mac OS und Linux, sowie für PlayStation 4 und PS Vita. Seit Kurzem ist das Spiel zudem mit einer eigenen Seite bei Steam vertreten.

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