Heroes of the Storm Vorschau: Zwischen DotA-Abklatsch und Innovation
2/4Heroes of the Storm auf einen Blick
Tutorial und Story
Im Zuge des ersten Spielstarts erfährt der Spieler ein kurzes Tutorial, in dem er den Starcraft-Marine Jim Raynor verkörpert und sich den Weg durch Zerg-Schwärme bahnt. Eben noch einer feindlichen Invasion entgegen, wird Raynor durch den Paladin Uther in den sogenannten „Nexus“ teleportiert. In diesem Paralleluniversum treffen alle Welten aufeinander, um einen Kampf zwischen Gut und Böse auszutragen. Mit gewohntem Wortwitz wird so die Hintergrundgeschichte und das Gameplay erläutert.
Spielsystem
Nach Abschluss des Tutorials kann fortan zwischen den Spielmodi „K.I.-Spiel“, „Co-op-Partie“ oder „Versus“ gewählt werden, wobei Letzterer den klassischen online Multiplayer-Kampf in Form eines „Match-Making-Systems“ darstellt. Gerade dieses ist geteilt zu betrachten: Trotz des Alpha-Status' ist das „Match-Making-System“ bereits ausgereift und findet in der Gesamtheit der Spiele ebenbürtige Gegner. In Verbindung hierzu ist die Heldenauswahl als negativ zu erachten. Erst nach der Wahl seines Charakters beginnt die Spielsuche, was zur Folge hat, dass das Team sich nicht aufeinander einstellen kann, um so etwaige Stärken und Schwächen einzelner auszugleichen.
Genre-typisch werden die Kämpfe auf einer gespiegelten Karte, auf der sich zwei Teams mit jeweils fünf Spielern entgegentreten, ausgetragen. Wie auch bei anderen Multiplayer-Online-Battle-Arena-Spielen ist auch bei „Heroes of the Storm“ das Ziel klar definiert: Die Zerstörung der gegnerischen Zitadelle. Die in regelmäßigen Abständen spawnenden Einheitenverbände ziehen auf den je nach Karte variierenden zwei beziehungsweise drei Wegen („Lanes“) an Front. Beide Basen sind dabei auf halber Strecke von einem kleinen Zwischenlager mit Kanonentürmen geschützt, die es ebenfalls zu zerstören gilt.
Helden
„Heroes of the Storm“ vereint eine Vielzahl bekannter Blizzard-Protagonisten aus den Spielen World of Warcraft, Diablo und StarCraft. Die Helden gliedern sich dabei in vier Klasse. Das Spiel wird so neben den typischen „Carryies“, „Supportern“ und „Tanks“ um die Gattung „Spezialist“, die sich besonders zur Zerstörung von Gebäuden eignet, ergänzt. Von den insgesamt 28 aufgeführten Charakteren, umfasst das derzeitige Repertoire überschaubare fünf Helden. Vermutlich dessen geschuldet, kommt es negativ betrachtet in nahezu jeder Partien zu Heldendoppelung gegenüber beider Teams.
Die Auswahlmöglichkeiten der Helden rotiert. So sind in bestimmten Abständen jeweils andere Helden spielbar. Eine genaue Übersicht hierzu hält Blizzard in einem Blog bereit. Ob dieser stetige Wandel auch in künftigen Versionen beibehalten wird, konnte auf Nachfrage von ComputerBase gegenüber Blizzard, mit Verweis auf eine Alpha-Version, nicht beantwortet werden.
Um den Helden-Pool zu erweitern, stehen dem Spieler verschiedene Möglichkeiten offen. Dauert das einfache Freispielen zu lange oder ist der anvisierte Held momentan nicht zur Auswahl, kann dieser durch Ingame-Gold, das beim Absolvieren von Spielen verteilt wird, freigeschaltet werden.
Gameplay
Hinsichtlich der Fähigkeiten geht „Heroes of the Storm“ einen eigenen Weg. Entgegen anderer Titel wie Dota 2, verfügen alle Helden bereits zu Beginn der Partie über drei Standardzauber sowie einer passiven Heldenfähigkeit. Auch das Level-System unterscheidet sich massiv von anderen Genrevertretern. Sämtliche Erfahrungspunkte, die durch das Töten von gegnerischen Helden und Einheiten erlangt werden, werden dem gesamten Team gutgeschrieben. Ist die Team-Erfahrungsskala gefüllt, steigen somit alle Helden des jeweiligen Teams auf. Ein Aufstieg bewirkt dabei die Anhebung der Mana-, Lebens- und Schadenspunkte der Helden. Darüber hinaus kann der Spieler bei Erreichen vorgegebener Level weitere passive Fähigkeiten wie etwa „Lifesteal“ erlernen. Im späteren Spielverlauf besteht zudem die Möglichkeit aus zwei so genannten „Heroische Fähigkeiten“ zu wählen.
Auch das eigentliche Spielgeschehen weicht stark von bisherigen Gegebenheiten ab. In „Heroes of the Storm“ wird komplett auf Items und Gold verzichtet. Der Spieler muss somit nicht ewige Minuten damit zubringen Einheiten zu töten und Gold zu horten. Ferner steht das Alter Ego nicht vor der Qual, sich aus einer Schar von Gegenständen die jeweils auf den Helden abgestimmten Items auszuwählen. Ungeachtet dessen verfügt jeder Spieler über einen „Runenstein“, der die altgediente Teleportationsschriftrolle ersetzt. Zur schnelleren Fortbewegung steht jedem Helden ein Reittier zur Seite, welches jedoch beim Angreifen abgesattelt wird. All diese Faktoren machen das Spiel schneller und erleichtern zudem den Einstieg.
Der schnelle Spieleinstieg, die Team-Erfahrungspunkte und der Wegfall von Gold treiben die Spieler dazu, nicht lange auf den Lanes auszuharren, sondern die Teamkämpfe zu suchen. Doch das lebendige Gameplay, das oft in etwa 30 minütigen Partien resultiert, birgt auch Risiken in sich. Hat das Sterben des eigenen Helden in dem Nebenbuhler Dota 2 einen Goldverlust sowie Zeitstrafe zur Folge, muss der Spieler in „Heroes of the Storm“ lediglich kurze Zeit bis zum Wiederbeitritt warten. Diese Tatsache mindert den taktischen Anspruch des Spiels, fördert es doch das blinde Hineinstürmen in den Kampf.