Twitch: Amazon will keinen Shop aus der Video-Community machen
Was genau hat Amazon mit Twitch vor? Zwei Wochen nach Bekanntwerden der 970 Millionen US-Dollar schweren Übernahme stellt sich diese Frage weiterhin. Immerhin, festzustehen scheint: Ein Online-Shop für Spiele soll aus dem Streaming-Dienst nicht werden. Das sagt zumindest der CEO von Twitch.
„Es würde zerstören, was Twitch ausmacht“, sagte CEO Emmett Shear auf der TechCrunch-Disrupt-Konferenz mit Blick auf die Möglichkeit, dass Amazon über Twitch auch den Verkauf von Videospielen abwickeln könnte. „Das ist das letzte, was ich möchte. Und ich denke, es ist auch das letzte, das Amazon will.“
Ganz abwegig ist die Überlegung allerdings nicht, schließlich nutzt Twitch seine starke Marktposition schon jetzt, um über Partner den Verkauf von PC- und Konsolen-Spielen anzukurbeln. Da liegt es nicht ganz fern, zu vermuten, dass die Kaufabwicklung zukünftig direkt über die Plattform laufen oder aber zumindest eng mit Amazon verzahnt werden könnte.
Twitch.tv verfügt über mehr als 45 Millionen Zuschauer pro Monat und ist Vorreiter im Bereich des Live-Gaming-Streaming. In der Zeit vor der Übernahme fiel der Dienst durch verstärkte Durchsetzung der Urheberrechtsrichtlinien sowie massives Löschen von alten Aufnahmen auf, um die Aufmerksamkeit von potentiellen Käufern zu gewinnen. Mit Erfolg: Neben Amazon war auch Google an einer Übernahme interessiert.