AMD FX-8370E im Test: Vishera-Prozessor mit weniger TDP
5/5Preis-/Leistungs-Rating
Hinweis: ComputerBase erfasst die aktuellen Ladenpreise für alle im Test vertretenen Prozessoren bei den günstigsten Online-Händlern. Dabei werden ausschließlich die Preise von lieferbaren Boxed-CPUs inklusive voller Herstellergarantie berücksichtigt. Stand der Preise: 2. September 2014.
Laut AMD-Listenpreis ist der FX-8370E 20 US-Dollar teurer als der FX-8350. Dieser kostet aktuell 145 Euro, der FX-8370E wird sich deshalb in Kürze bei etwa 160 Euro einfinden.
160 Euro sind angesichts der gebotenen Leistung und unterm Strich und im Vergleich zur Konkurrenz immer noch hohen Leistungsaufnahme aber nicht günstig. Lediglich für Kunden, bei denen noch ein AM3-Mainboard mit passendem BIOS zur Verfügung steht, ist der FX-8370E eine Option. Bei einer kompletten Neuanschaffung spielt die alte FX-Plattform angesichts der Überlegenheit der preisgleichen „Haswell“-Quad-Core-CPUs jedoch keine Rolle.
Fazit und Empfehlung
Mit einer zwei Jahre alten Architektur, die bereits zu ihrer Enthüllung nicht zu den leistungsstärksten zählte, kann AMD auch 22 Monate später kein neues Flaggschiff auf den Markt bringen. Die 100 Megahertz mehr Takt im Turbo bei gleicher 125-Watt-TDP des FX-8370 im Vergleich zum FX-8350 verpuffen im Alltag. Die neuen 95-Watt-Modelle sind an sich zwar interessant, hätten jedoch bereits vor zwei Jahren verfügbar sein müssen.
Die Effizienz des 95-Watt-Modells steigt gegenüber dem bisherigen 125-Watt-Vertreter an der Spitze des Portfolios deutlich an, da der FX-8350 mit einem Delta-Wert zwischen Leerlauf und maximaler Last von fast 160 Watt seine Arbeit verrichtet, während der Neuling auf lediglich 90 Watt kommt. Wird der FX-8370E dank frei bestimmbarem Multiplikator von der Leine gelassen, sind 5 GHz bei höherer Spannung möglich – dort trifft das Modell den FX-9590, AMDs im letzten Jahr vorgestellter und heute nochmals im Preis gesenkter „5-GHz-Prozessor“.
Für die gesenkte TDP muss der FX-8370E im Alltag Kompromisse eingehen. Der Basistakt wird deutlich auf nur noch 3,3 GHz gesenkt, der auf dem Papier hohe Turbo-Takt von 4,3 GHz liegt im realen Einsatz fast nie an – je nach Last sind es durchschnittlich 3,6 GHz, die zur Verfügung stehen. Das Gesamtergebnis überzeugt deshalb nicht: Der niedrige Takt hat auch eine im Durchschnitt 16 Prozent geringere Leistung zur Folge, wie der Vergleich zum FX-8350, der immer zwischen 4,0 und 4,2 GHz arbeitet, zeigt.
Die heutige Neuvorstellung verdeutlicht, dass AMD für die aktuelle FX-Sparte nur noch minimale Ressourcen aufwendet. Ohne eine neue Prozessorgeneration kann AMD die FX-Prozessoren nicht mehr konkurrenzfähig platzieren. Ein nochmaliges Verwerten der alten Architektur ist nicht mehr anzuraten. Der für das Jahr 2015/2016 in der Gerüchteküche gehandelte Nachfolger muss her.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.