Günstige Grafikkarten im Test: 19 × AMD und Nvidia von 20–90 Euro im Vergleich

Wolfgang Andermahr
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Günstige Grafikkarten im Test: 19 × AMD und Nvidia von 20–90 Euro im Vergleich

Einleitung

Es gibt auch Grafikkarten abseits von GeForce GTX Titan Black und Radeon R9 295X2. Besonders wenig Beachtung finden in den Medien die Modelle zu Preisen von unter 100 Euro. ComputerBase hat sich genau diesem Segment ausführlich gewidmet.

Die Redaktion testet mit GeForce GTX 730, GeForce GTX 740, Radeon R7 240 und Radeon R7 250 in verschiedenen Varianten mit DDR3- und GDDR5-Speicher acht aktuelle Grafikkarten an der unteren Preisgrenze. Doch damit nicht genug.

Um die Leistungsfähigkeit der Neulinge besser einordnen zu können, sind elf weitere Grafikkarten und zwei APUs im Test vertreten. Radeon R7 260 und GeForce GTX 750 geben Orientierung am oberen Leistungsende, die günstigen Grafikkarten GeForce GT 430 und AMD Radeon HD 6450 aus den Jahren 2010 respektive 2011 dienen Besitzern älterer leistungsschwacher Grafikkarten als Referenz.

Günstige Grafikkarten 2014

Im unteren Preissegment herrscht bei AMD und Nvidia Chaos. Schuld ist die Variantenvielfalt, der kein adäquates Bezeichnungsschema gegenüber steht. Das sieht nach wenig Verwirrung aus, ist aber das genaue Gegenteil.

Bei Nvidia gibt es in der Regel alle Grafikkarten mit DDR3- und GDDR5-Speicher. Die GeForce GT 730 bricht allerdings auch mit dieser Regel und liegt in gleich drei Varianten vor. Die technischen Eckdaten der drei Modelle gehen dabei so weit auseinander, dass sogar unterschiedliche GPUs aus unterschiedlichen Generationen zum Einsatz kommen. Im Resultat ist die GeForce GT 730 mit GDDR5 schneller als die GT 740 mit DDR3. Das muss kein Kunde verstehen.

Aktuelle Low-End-Grafikkarten von Nvidia
GeForce GT 720 GeForce GT 730 GeForce GT 740
GPU GK208 (Kepler) GF108 (Fermi)
GK208 (Kepler)
GK208 (Kepler)
Shadereinheiten 192 96 (Fermi)
384 (Kepler)
384
Chiptakt 797 MHz 700 MHz (Fermi)
902 MHz (Kepler)
993 MHz
GFLOPS 306 GFLOPS 268 GFLOPS (Fermi)
693 GFLOPS (Kepler)
763 GFLOPS
Speichergröße 1.024/2.048 MB 1.024/2.048/4.096 MB (Fermi)
1.024/2.048 MB (Kepler)
1.024/2.048 MB
Speichertyp DDR3 DDR3 (Fermi)
DDR3/GDDR5 (Kepler)
DDR3
GDDR5
Speichertakt bis zu 900 MHz bis zu 900 MHz (Fermi/Kepler)
bis zu 2.500 MHz (Kepler)
891 MHz
2.500 MHz
Speicherinterface 64 Bit 128 Bit (Fermi)
64 Bit (Kepler)
128 Bit
Speicherbandbreite 14.400 MB/s 28.800 MB/s (Fermi)
14.400 MB/s (Kepler D3)
40.000 MB/s (Kepler G5)
28.512 MB/s
80.000 MB/s

Die AMD Radeon R7 250X gibt es nur ein Mal, das Modell ist identisch zur älteren Radeon HD 7770. Eine Klasse darunter nimmt das Chaos mit der Radeon R7 250 seinen Lauf. Es gibt eine GDDR5- und eine DDR3-Version, wobei die zweite Variante deutlich in der Speicherbandbreite beschnitten ist. Die Vermutung liegt nahe, dass beide Modelle in der Praxis wenig gemein haben.

Die acht Modelle aus 2014 in der Übersicht
Die acht Modelle aus 2014 in der Übersicht

Die Radeon R7 240 ist beim Speicher-Typ einfach gestrickt: Es gibt nur DDR3. Dafür gibt es Varianten mit einem 128 Bit und einem 64 Bit breiten Speicherinterface. Die Bezeichnung ist dieselbe.

Aktuelle Low-End-Grafikkarten von AMD
Radeon R7 240 Radeon R7 250 Radeon R7 250X
GPU Oland (GCN) Oland (GCN) Cape Verde (GCN)
Shadereinheiten 320 384 640
Chiptakt 780 MHz 1.050 MHz 1.000 MHz
GFLOPS 499 GFLOPS 806 GFLOPS 1.280 GFLOPS
Speichergröße 1.024/2.048 MB 1.024/2.048 MB 1.024/2.048 MB
Speichertyp DDR3 DDR3
GDDR5
GDDR5
Speichertakt bis zu 900 MHz bis zu 900 MHz
bis zu 2.300 MHz
bis zu 2.400 MHz
Speicherinterface 64 Bit und
128 Bit
128 Bit 128 Bit
Speicherbandbreite 14.400 MB/s (64 Bit)
28.800 MB/s (128 Bit)
28.800 MB/s (DDR3)
73.600 MB/s (GDDR5)
76.800 MB/s

Als hätte es der Kunde noch nicht schwer genug, sorgt die Vielzahl an Varianten bei gleichem Namen auch im Handel dafür, dass es immer wieder zu Verwechslungen kommt. Wiederholt ist ComputerBase in der Vergangenheit über Angebote gestolpert, die in Titel und Beschreibung sowohl DDR3 als auch GDDR5 als verwendeten Speichertyp aufwiesen.