Radeon R9 285 im Test: Schneller Tonga mit kastriertem Speicher
15/15Fazit
AMDs Tonga-GPU auf der Radeon R9 285 bringt die Graphics-Core-Next-Architektur einen Schritt voran, dreißig Prozent weniger Speicherbandbreite und weniger Ausführungseinheiten gegenüber der Radeon R9 280 macht die Radeon R9 285 im Schnitt wett. Das ist beeindruckend, täuscht aber nicht über zwei Tatsachen hinweg. Der „höhere“ Name lässt eine schnellere Grafikkarten vermuten, was im Durchschnitt aber nicht der Fall ist. Und während Tonga in einzelnen Szenarien deutlich schneller rechnet, ist Tahiti in anderen Überlegen. Für Spiele und Auflösungen, die mehr als zwei Gigabyte Speicher benötigen, gilt das immer. Durch das bessere Front-End sowie die höhere Tessellation-Leistung besteht allerdings die Chance, dass Tonga in zukünftigen Spielen weiter zulegen und dann auch im Durchschnitt deutlicher überlegen sein wird.
Bei der Energieeffizienz macht die Radeon R9 285 auch in absoluten Zahlen Fortschritte. 40 Watt weniger unter Last als bei der Radeon R9 280 sind es im Test. Das liegt auf dem Niveau der Kepler-Architektur von Nvidia. Fraglich ist, in wie weit es für Nvidias Maxwell-Nachfolger reichen wird, der in Kürze vorgestellt werden soll. Auch bei den Problemdisziplinen Blu-ray-Wiedergabe und Multi-Monitor-Betrieb macht die neueste Radeon-Entwicklung einen Schritt nach vorne, muss sich aber auch hier der Konkurrenz geschlagen geben.
Insgesamt ist die Radeon R9 285 mit Tonga ein guter Nachfolger der Radeon R9 280. Die gleiche Leistung in Spielen mit Potential zu mehr, eine deutlich höhere GPGPU-Leistung, sämtliche AMD-Features und weniger Leistungsaufnahme rechtfertigen den Griff zum Nachfolger, der mit neueren Spielen immer klarer ausfällt. Nur der mit 2.048 MB kleinere Speicher stellt, wenn er denn benötigt wird, einen echten Einschnitt dar.
Über den Preis schwebt derzeit noch ein Fragezeichen, AMD gab im Vorfeld der Veröffentlichung auch auf wiederholte Nachfrage keinen bekannt. Zu Beginn wird die Grafikkarte aber mit Sicherheit teurer als die Radeon R9 280 werden, die Tahiti-Karte wird zum Restposten, die Lager werden geräumt.
Asus hat mit der Radeon R9 285 Strix OC eine Grafikkarte entwickelt, die ohne Bedenken gekauft werden kann. Das Produkt weiß vor allem durch den Kühler zu gefallen, der absolut lautlos im Desktop-Betrieb und immer noch leise unter Last agiert. Die leicht höhere Geschwindigkeit ist dagegen im Alltag nicht von Relevanz.
- Schnell genug für 1.920 × 1.080
- durchgängig AA/AF möglich
- lautloser Desktop-Betrieb
- akzeptable Lautstärke unter Last
- relativ niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- sämtliche modernen AMD-Features vorhanden
- Spieleleistung im Schnitt nicht höher als bei R9 280
- Speicher mit 2.048 MB kleiner als beim Vorgängermodell
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