iGuardian: Eine kleine Box soll das ganze Heimnetzwerk schützen
Sicherheit auf „Business-Level“-Niveau: So lautet das Versprechen eines Kickstarter-Projekts, das zum Ziel hat, eine kleine Box zu entwickeln, die das gesamte Heimnetzwerk vor Zugriffen von außen schützt. Die Idee kommt an: Binnen eines Monats haben die Initiatoren knapp 175.000 US-Dollar eingesammelt.
In Industrieländern sind Wohnräume zusehends vernetzt. Ob PCs, Tablets, Smartphones, kleine Server, Fernseher oder in naher Zukunft auch Kühlschränke, Überwachungskameras und Thermostate – immer mehr Gerätetypen hängen am Internet. Und trotzdem ist in Zeiten von andauernden Datendiebstählen und Massenhacks keine erweiterte Sicherheit für das „vernetzte Zuhause“ in Sicht.
So jedenfalls argumentieren Daniel Ayoub und Jock Breitwieser im Rahmen der Kickstarter-Kampagne für ihren iGuardian – und versuchen damit, die Relevanz ihres Produktes deutlich zu machen. Denn vor ebendiesem Hintergrund soll der iGuardian auf simple Weise Abhilfe schaffen, indem er alle vernetzten Geräte in den heimischen vier Wänden schützt. Dazu wird die kleine, bisher nur als Prototyp existierende Box noch vor dem Router ins Netzwerk geklinkt. Dort überwacht dir auf der Linux-Distribution OpenWRT basierende Box per Snort den gesamten Traffic und schlägt Alarm, sofern dieser von vordefinierten Regeln abweicht beziehungsweise die Charakteristika eines Angriffs aufweist.
Detaillierter gehen die Initiatoren in ihrer Kampagne auf die Funktionsweise des iGuardian nicht ein. Mit Blick auf die Anwendung von OpenWRT und Snort ist allerdings davon auszugehen, dass die Lösung technisch keine bahnbrechende Neuerung ist.
Was allerdings zumindest auf dem Papier durchaus für den iGuardian spricht, ist das Versprechen der kinderleichten Installation und Verwendung, was dazu führen soll, dass der iGuardian für jedermann eine echte Option ist. „Unser typischer Kunde ist jeder, der über eine schnelle Internetverbindung verfügt“, schreiben Ayoub und Breitwieser und verweisen darauf, dass der iGuardian keinerlei Konfiguration benötigen werde, sondern einfach nur angestöpselt werden müsse. Und auch preislich hat das Produkt seinen Reiz: Mit 149 US-Dollar ist die Lösung günstiger als mancher Konkurrent wie beispielsweise die, allerdings für Unternehmen gedachte, SonicWall von Dell.
Hardwareseitig soll die Kickstarter-Ausgabe des iGuardian auf einer Dual-Core-CPU mit 1 GHz (Cavium Octeon III 7020) und einem Gigabyte Arbeitsspeicher basieren. Zur weiteren Ausstattung gehören drei RJ45-Anschlüsse, 64 MB Flashspeicher und ein microSD-Kartenslot.
Unterm Strich ist der iGuardian keine Innovation. Was ihn aber theoretisch interessant macht, ist das Versprechen auf ein Produkt, das günstig in der Anschaffung ist und eine sehr einfache und damit massentaugliche Anwendung ermöglicht. Jetzt, da die Initiatoren gut ein Viertel mehr als benötigt eingespielt haben, muss sich erst recht zeigen, ob die Box dieses Versprechen auch hält. Interessierte werden darauf Anfang nächsten Jahres eine Antwort erhalten: Dann nämlich soll die Kickstarter-Ausgabe an die Unterstützer ausgeliefert werden.