GeForce GTX 980/970 im Test: Nvidia Maxwell 2.0 für High-End ist da
17/17Fazit
Wie sich mittlerweile heraus gestellt hat (Stand vom 29.1.2015), gibt es zwischen der GeForce GTX 980 und der GeForce GTX 970 doch größere Unterschiede als zunächst gedacht. Vor allem der Speicherausbau ist davon betroffen. Computerbase hat eine Analyse über die möglichen Folgen dazu erstellt.
Der GM204 bringt die mit Maxwell deutlich gestiegene Energieeffizienz ins Performance-Segment und zieht bei der Leistung mit High-End-Grafikkarten der Kepler-Generation gleich. Alle Grafikkarten im Test verbrauchen weniger Energie unter Last als die letzte Generation und sind trotzdem schneller als der direkte Vorgänger. Die GeForce GTX 980 schlägt die GeForce GTX 780 Ti um bis zu zehn Prozent und verbraucht 80 Watt weniger, die GeForce GTX 970 mit fiktiven Referenztaktraten ist bis zu elf Prozent schneller als die GeForce GTX 780 und 55 Watt sparsamer.
Gegenüber der Konkurrenz von AMD haben auch die neuen Grafikkarten vor allem in 1.920 × 1.080 die Nase vorn. Je höher die Auflösung, desto geringer wird der Vorsprung. In 2.560 × 1.600 beginnt er zu schmelzen, in 3.840 × 2.160 ist er nur noch gering. Die Leistungsaufnahme von Nvidias Grafikkarten ist allerdings deutlich niedriger.
Wie bei GM107 auf GeForce GTX 750 (Ti) ist der Zugewinn in der Effizienz insbesondere deshalb beeindruckend, weil das Fertigungsverfahren mit 28 nm HP unverändert geblieben ist. In eine ähnliche Kerbe hat erst kürzlich auch AMD mit „Tonga“ auf der Radeon R9 285 geschlagen.
Aber GM204 ist nicht nur effizienter, Nvidia hat der GPU auch neue Funktionen und mehr Speicher verpasst. DirectX 11.2 wird erstmals vollumfänglich unterstützt, die GPU-Computing-Leistung hat zugenommen, 4 GB GDDR5 sind jetzt Standard und HDMI 2.0 mit an Bord. Mit MFAA und Dynamic Super Resolution (DSR) präsentiert Nvidia auch zwei neue Funktionen für eine höhere Bildqualität. DSR benötigt zwar viel Rechenleistung, verbessert die Bildqualität aber deutlich. Nvidia macht Downsampling mit Maxwell 2.0 massentauglich, die Ergebnisse begeistern. Beide neuen Grafikkarten bieten genug Leistung, um DSR auf einem Full-HD-Monitor effizient nutzen zu können. Besitzer dieser High-End-Karten können die Leistung, über die sie verfügen, so in eine höhere Bildqualität ummünzen. Die Konkurrenz muss in diesem Punkt schnell nachziehen.
Nvidia veranschlagt für die GeForce GTX 980 540 Euro, bei der GeForce GTX 970 sind es 320 Euro. Damit ist das große Modell rund 40 Euro teurer als die GeForce GTX 780 Ti, die GeForce GTX 970 hingegen 50 Euro günstiger als die GeForce GTX 780. Sieger in der Kategorie-Preis-Leistung ist damit klar die GeForce GTX 970. Während die „kleine“ Grafikkarte so ohne direkte Konkurrenz dasteht, kann AMD beim größeren Modell mit einer günstigeren Radeon R9 290X dagegen halten. Beim Stromverbrauch bleibt das Duell aber auch dann unausgeglichen.
Insgesamt ist die Kombination aus Leistung, Stromverbrauch und Funktionsumfang von Maxwell 2.0 in Form des GM204 sehr überzeugend. Die Technologie als solche erhält aus diesem Grund eine der seltenen ComputerBase-Empfehlungen.
- schnellste GPU im Handel
- GPU-Computing verbessert
- hohe Auflösung bis hin zu 3.840 × 2.160 sinnvoll nutzbar
- sehr energieeffizient unter Last
- DSR kann Bildqualität in Spielen deutlich verbessern
- hohes Taktpotenzial
- Feature-Level 11.2 von DirectX 11 wird unterstützt
- GPU-Computing könnte aber besser sein
Die von ComputerBase getesteten Partnerkarten können das Potential des GM204 noch nicht vollends ausschöpfen. Die GeForce GTX 980 G1 Gaming OC von Gigabyte ist dank höherer Taktraten zwar noch einmal elf Prozent schneller, braucht aber fünfundzwanzig Prozent mehr Energie. Auch bei den beiden GeForce GTX 970 von Asus und Gigabyte fällt die Energieeffizienz im Vergleich zur GeForce GTX 980 im Referenzdesign schlechter aus. Beide Grafikkarten sind auch mit den höheren Taktraten noch langsamer als das Referenzdesign der GeForce GTX 980 und brauchen nur neun Watt weniger (Asus) beziehungsweise 37 Watt mehr (Gigabyte). Dem ersten Eindruck nach benötigt der GM204 im Speziellen auf der GeForce GTX 970 und im Allgemeinen bei höheren Taktraten deutlich mehr Spannung.
Auch bei der Lautstärke findet sich die gestiegene Energieeffizienz nicht wieder. Keine der drei Partnerkarten schafft es, die sowohl unter Windows als auch unter Last befriedigend arbeitende Referenzkarte von Nvidia in allen Disziplinen zu schlagen: Gigabyte GeForce GTX 980 G1 Gaming OC und Asus GeForce GTX 970 Strix sind lauter unter Last, die Gigabyte GeForce GTX 970 G1 Gaming OC lauter unter Windows.
Die GeForce GTX 970 hat das Potential zum Preis-Leistungs-Hit, weitere Partnerkarten sollten diese Chance ergreifen und auch bei Lautstärke und Stromverbrauch überzeugen.
- schnellste Single-GPU-Grafikkarte
- schnell genug für 2.560 × 1.600 und teilweise 3.840 × 2.160
- DSR verbessert sichtbar Bildqualität in Spielen
- durchweg AA/AF möglich
- leise unter Windows
- akzeptable Lautstärke, solange Temperature-/Power-Target nicht maximiert
- relativ niedrige Leistungsaufnahme unter Windows
- gute Leistungsaufnahme bei Blu-ray-Wiedergabe und Zwei-Monitor-Betrieb
- für erzielte Leistung geringe Leistungsaufnahme unter Last
- mit 4.096 MB großer Speicher
- bei maximiertem Temperature-/Power-Target laut
- bei maximiertem Temperature-/Power-Target hohe Leistungsaufnahme
- schnell genug für 2.560 × 1.600
- durchweg AA/AF möglich
- DSR verbessert sichtbar Bildqualität in Spielen
- potenziell geringe Leistungsaufnahme unter Windows und Last
- OC Designs können Leistungsaufnahme deutlich verschlechtern
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