Filter: Internet-Provider sollen Jugendschutztechnik bieten
Der Medienrat der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) sieht Internet-Provider in der Pflicht, eigene Filtermöglichkeiten zum Schutz der Jugend anzubieten oder sich an deren Finanzierung zu beteiligen. Die LFK betont darüber hinaus den weiterhin enormen Aufklärungsbedarf über bereits bestehende Möglichkeiten.
Jugendschutzsoftware auf dem PC gibt es seit geraumer Zeit, gute Vertreter bieten einen ausreichenden Schutz. Durch den Zugang zu Tablets und Smartphones durch Jugendliche lassen sich solche Sperren jedoch bereits durch den Zugriff über ein anderes Gerät umgehen.
Zielsetzung des aktuellen Positionspapiers (PDF) des Medienrats der Landesanstalt für Kommunikation ist die Schließung solcher Lücken und Herstellung eines durchgehenden Schutzniveaus auf PC, Smartphone und Tablet. Vorgeschlagen wird dabei ein providerseitiges Jugendschutzprogramm, welches durch den Nutzer aktiviert seine Filterwirkung auf das gesamte Netzwerk entfaltet. Dadurch fällt der (eventuelle) Kauf, Download und Konfiguration eines entsprechenden Programms weg, zusätzlich ist die Sperrung unabhängig vom genutztem Endgerät. Eine Anpassung auf die individuellen Bedürfnisse der Eltern ist ebenfalls angedacht.
Der Medienrat betont außerdem die Notwendigkeit einer verbesserten Aufklärung der Eltern und Pädagogen, Kenntnisse über bestehende Möglichkeiten zum Jugendschutz seien unzureichend verbreitet. Punktuelle Anpassung des Jugendmedienschutzstaatsvertrages seien nicht zielführend, notwendig sei die umfangreiche Vermittlung von Medienkompetenz sowohl im elterlichen als auch schulischen Rahmen.
Der Medienrat gibt Stellungnahmen zum Jugendschutz und der Meinungsfreiheit in Medien ab und setzt sich aus Vertretern kirchlicher, beruflichen und politischen Organisationen zusammen.