Warentest USA: „Das Apple iPhone 6 ist ziemlich robust“
Während im Internet unter dem Hashtag #Bendgate über einfach zu verbiegende iPhones der sechsten Generation diskutiert wird, spricht Apple von einem „extrem seltenen“ Phänomen. Wie die Chancen stehen, das 700-Euro-Smartphone ungewollt zu verformen, ist nun untersucht worden.
Das US-amerikanische Pendant zur Stiftung Warentest, Consumer Reports, hat das neue iPhone in einer eigenen Versuchsreihe mit dem Vorgängermodell, dem LG G3, Samsung Galaxy Note 3 und HTC One (M8) verglichen. Um die Robustheit der Smartphones zu überprüfen, hat Consumer Reports einen „three-point flexural test“ herangezogen, den auch Apple selbst benutzt – das Unternehmen hatte Journalisten als Reaktion auf #Bendgate Einblicke in die internen Testabläufe gewährt.
Bei diesem Verfahren wird ein Versuchsobjekt an zwei Seiten fixiert, Kraft wird anschließend an einem Punkt auf der Oberseite ausgeübt. Die Testreihe begann bei einem Druck von 10 Pfund (~4,5 kg) über 30 Sekunden und steigerte die Krafteinwirkung in weitere 10-Pfund-Schritten. Notiert wurden die Punkte, an denen sich das Gehäuse verformt und an denen es vollständig zerstört ist; bei allen Testgeräten war dies durch Ablösen des Displays der Fall. Dabei wurden die von Apple getesteten Grenzen von 25 kg weit übertroffen – was „etwa dem benötigten Kraftaufwand entspricht um drei Bleistifte zu brechen“.
Deformation | Bruch | |
---|---|---|
Apple iPhone 6 | 32 kg | 45 kg |
Apple iPhone 6 Plus | 41 kg | 50 kg |
Apple iPhone 5 | 59 kg | 68 kg |
HTC One M8 | 32 kg | 41 kg |
LG G3 | 59 kg | 59 kg |
Samsung Galaxy Note 3 | 68 kg | 68 kg |
Besondere konstruktive Schwächen konnte Consumer Reports nicht feststellen. Zwar erwies sich das iPhone 6 auch im Vergleich mit dem Vorgängermodell als nicht besonders robust, erreichte aber das Niveau des HTC One M8. Im genutzten Test am besten abgeschnitten haben indes das LG G3 und Samsung Galaxy Note 3: Beide Smartphones verbogen sich zwar unter Krafteinwirkung, nahmen bis zum Bruch des Displays aber anschließend wieder ihre ursprüngliche Form an.
Insofern schließt Consumer Reports, dass alle getesteten Smartphones „ziemlich robust“ seien, einige hätten selbst nach dem Test in finalem Zustand noch funktioniert. Da alle mobilen Begleiter erst nach „erheblicher Krafteinwirkung“ derartig zerfallen wären, erwarten die Tester keinerlei Probleme bei typischem Gebrauch.