Intel: Israel bewilligt 6-Milliarden-Investition für Fabrikausbau
Die israelische Regierung hat die Pläne von Intel für den Um- und Ausbau der Fabrik(en) am Standort Kiryat Gat genehmigt. Mit Zuschüssen in Höhe von rund 300 Millionen US-Dollar sowie weiteren Zugeständnissen wurde Intel die Investition von bis zu 6 Milliarden US-Dollar schmackhaft gemacht.
Die in israelischen Medien als „historisch“ bezeichnete Übereinkunft sieht im Kern den Ausbau der Fab 28 vor, die seit 2008 in Betrieb ist und derzeit 22-nm-Prozessoren fertigt. Angepeilt wird die nächste Generation in der Halbleiterfertigung mit 10 nm kleinen Strukturen, bei der kürzlich eingeführten 14-nm-Fertigung fokussiert sich Intel auf zwei Standorte in den USA sowie Leixlip, Irland. Der Hersteller folgt damit dem bekannten Muster, in der Fabriken immer längere Zeit eine Fertigungsstruktur beibehalten und bestimmte Schritte übersprungen werden. Fab 28 wechselte in der Produktion in der Vergangenheit von 45 auf 22 nm und strebt jetzt 10 nm an.
Wie genau Intel die angepeilten sechs Milliarden US-Dollar vor hat auszugeben, die als größte Investition eines ausländischen Staates in Israel gilt, ist bisher nicht bekannt. Mögliche Optionen sind die Zusammenlegung der Fab 18 mit der Fab 28 zu einem großen Komplex. Die Fab 18 in direkter Nachbarschaft kam erst im letzten Jahr von Micron zu Intels Bestand, früher gehörte die Anlage aber bereits einmal zu Intel, bevor sie zur Eröffnung der Fab 28 im Jahr 2008 überschrieben wurde.
Laut aktuellem Plan sollen bis zu 1.000 neue Stellen geschaffen werden, Intel beschäftigt in Israel bisher knapp 10.000 Menschen. Gemäß dem Finanzministerium musste Israel dafür jedoch große Zugeständnisse machen: Neben den 300 Millionen US-Dollar an Zuschüssen in den kommenden fünf Jahren, wird eine Steuerrate von lediglich fünf Prozent für zehn Jahre definiert. Ohne diese Zusagen wären die Investitionen in einen anderen Standort geflossen, in Irland und den USA wurde „der rote Teppich für Intel bereits ausgerollt“, zitiert Globes den israelischen Minister für Wirtschaft und Handel, Naftali Bennett.