Lepa MaxBron B450M im Test: Ein neuer Auftragsfertiger kommt nach Europa

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Philip Pfab
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Fazit

Das erste Lepa-Netzteil im Test von ComputerBase ist vor allem deswegen interessant, weil es sich von den Modellen der Wettbewerber stark unterscheidet. Und das betrifft nicht nur die Optik mit dem Wechselrahmen. Unter der Haube setzt Lepa erstmals auf Technik des Auftragsfertigers Yue-Lin, die gab es bisher nicht in Deutschland.

Insgesamt leistet sich Lepa beim MaxBron zu viele kleine Patzer, deren Summe zu hoch ausfällt. Der fehlende Überstromschutz ist bei 450-Watt-Nennleistung nachteilig, wenn auch verschmerzbar. Über die minimale Überschreitung der Restwelligkeit auf der +3,3-Volt-Schiene kann man mit einer scharfen Warnung hinwegsehen, da die Glättung der Ausgangsspannungen auf den anderen Schienen sehr gut funktioniert, ist das Ergebnis trotzdem ärgerlich. Beim Wirkungsgrad verfehlt das MaxBron unter Volllast ebenfalls knapp den Sollwert. Sicherlich sind 0,4 Prozentpunkte Abweichung zum Toleranzbereich minimal, dennoch sollten alle Exemplare der Massenfertigung die geforderten Minima übertreffen. Dass dem nicht so ist, hat Lepa gegenüber ComputerBase bestätigt. Zwei Jahre Garantie sind letztendlich inzwischen selbst für preiswerte Produkte zu wenig.

Lepa MaxBron B450M
Lepa MaxBron B450M

Respekt verdienen Lepa und Yue-Lin für die Bewältigung beider Spannungsregulations-Tests mit asymmetrischer Belastung: Dass ein gruppenreguliertes Netzteil über 95 Prozent der Nennleistung auf +12 Volt bereitstellt, ohne dass Spannungen den zulässigen Bereich verlassen, ist ungewöhnlich. Das MaxBron eignet sich somit sowohl für flotte Spielerechner mit nur einer SSD als einzigem Laufwerk als auch Systemkonfigurationen mit vielen Festplatten.

Abgesehen vom Äußeren verpasst es Lepa, weitere Akzente zu setzen: Gleitlager-Lüfter und ein Kondensatoren-Mix aus Modellen der Mittelklasse und darunter sind in diesem Preisbereich üblich. Die Lautstärke ist ebenfalls durchschnittlich.

Das Lepa MaxBron wird schlussendlich von drei Konkurrenten unter Druck gesetzt: Corsairs CXM ist als 430-Watt-Modell günstiger, das CX500M hingegen etwas teurer. Für gut 50 Euro gibt es zudem das be quiet! L8 CM 430 Watt. Mit dem Corsair CS450M ist darüber hinaus die Gold-Klasse mit unabhängig regulierten Spannungen zum Greifen nahe. Kunden sollten sich nach einem dieser Modelle umsehen. Netzteile mit etwa 450 Watt und abnehmbaren Kabeln werden inzwischen von zahlreichen Marken angeboten.

Lepa MaxBron B450M 450W
12.09.2014
  • zwei Grafikkartenstecker
  • bewältigt beide Crossload-Tests
  • akzeptable Lautstärke
  • kein Überstromschutz, keine Überwachung der +12 Volt
  • hohe Restwelligkeit +3,3 Volt
  • bei Volllast an der Grenze von 80Plus Bronze
  • nur zwei Jahre Garantie

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