Limux: Grüne fordern Klarheit über eventuelle Abkehr
Mit zwölf Fragen versucht die Opposition im Münchner Stadtrat vom neuen Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) Klarheit über eine eventuelle Rückkehr zu Microsoft Windows zu erlangen, die in den letzten Wochen für Schlagzeilen sorgte. Limux war erst vor knapp einem Jahr nach über 10 Jahren Migration offiziell übernommen worden.
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen – Rosa Liste im Münchner Rathaus begehrt in ihrer offiziellen Anfrage an den Oberbürgermeister Auskunft über Pläne zu einer möglichen Rückkehr zu Windows und über die Gründe sowie die Kosten einer solchen Aktion. Zudem fragen sie nach den Investitionen und Einsparungen, die bisher durch Limux und Open Source in München angefallen sind.
Die Opposition will eingangs konkret wissen, ob eine Re-Migration zu Microsoft Windows in Erwägung gezogen wird und ob mit der in der Presse erwähnten externen Überprüfung der Münchner IT-Landschaft bereits begonnen wurde, wer sie durchführt und was sie kosten wird. Eine weitere Frage zielt auf die Gründe ab, warum ein Wechsel angedacht wurde. In Presseberichten der letzten Zeit hatten sich Oberbürgermeister Reiter und sein Stellvertreter Schmid (CSU) kritisch zu Limux geäußert. Die Anfrage der Grünen hinterfragt hier konkrete Aussagen zu den angeblich gehäuften Beschwerden der Mitarbeiter: Gibt es dazu eine Befragung, die die Beschwerden konkretisiert?
Laut Stefan Hauf, Pressesprecher für die Stadtverwaltung im Münchner Rathaus, halten sich die Beschwerden der Mitarbeiter im üblichen Rahmen einer solchen Umstellung und beziehen sich ansonsten hauptsächlich auf Kompatibilitätsprobleme beim Dokumentenaustausch mit der Außenwelt. Die Gründe hierfür sollen hauptsächlich in Zusammenhang mit der derzeit verwendeten Oracle Collaboration Suite (OCS) zu finden sein. Nach einer Ausschreibung für eine neue Groupware im Frühjahr, die von den Schweizer Kolab-Systems des ehemaligen Präsidenten der FSFE, Georg Greve, zusammen mit zwei weiteren Unternehmen gewonnen wurde, wird hier Besserung erwartet. Zudem erfolgt in den nächsten Wochen die Umstellung von OpenOffice auf LibreOffice, womit weitere Kompatibilitätsprobleme beseitigt werden sollen.