Volle Lager: Hersteller kämpfen mit Absatzzielen bei Mainboards
Aufgrund fehlender Innovationen und neuer Produkte im Massenmarkt kämpfen die Mainboardhersteller mit ihren Absatzzielen. Die Marktführer Asus und Gigabyte werden laut DigiTimes im normalerweise starken dritten Quartal ihre Ziele verfehlen, im vierten Quartal soll deshalb aggressiver vermarktet werden.
Das ruhige Jahr bei Prozessoren hat auch die Mainboardsparte beeinflusst. Der „Haswell Refresh“ im Frühjahr, der eigentlich keiner war, bot zwar neue Chipsätze für Mainboards, doch ein Update darauf war alles andere als notwendig. Die Neuerungen hielten sich in engen Grenzen. Auf diese Serie hatten die Mainboardhersteller jedoch einiges gesetzt, im zweiten Halbjahr sollten die Verkäufe anziehen. Doch dem war bisher nicht so, die Lagerbestände sind hoch.
Erwartungsgemäß keinen Rückenwind liefert den Herstellern die High-End-Plattform für „Haswell-E“. Die X99-Mainboards, Speicher vom Typ DDR4 und die CPUs sind teuer und deshalb fernab des Massenmarktes. Insbesondere in China spielen die verkauften Mainboards keine Rolle beim Erreichen von prognostizierten Absatzzielen.
Mit 5,6 Millionen verkauften Einheiten sollen Asus und Gigabyte im dritten Quartal gleichauf liegen. Für die letzten drei Monate des Jahres erwarten Branchenbeobachter ein aggressiveres Vorgehen beider Unternehmen, um die Jahresziele von 20 bis 22 Millionen verkauften Mainboards doch noch erreichen zu können. Helfen sollen dabei neben möglichen Preisanpassungen auch die vielbeworbenen Besonderheiten auf den Mainboards: hochwertige Soundlösungen, spezielle LAN-Chips oder Asus mit X99 vorgestellter „OC Sockel“. Der wurde allerdings schon einige Wochen später auch vom Konkurrenten angeboten, was Klagen nach sich ziehen soll.