QNAP TS-451 im Test: NAS mit Bay Trail, Quick Sync und Virtualisierung

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Frank Hüber
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Fazit

Dank dem schnellen Bay-Trail-D-Prozessor Intel Celeron J1800 liefert die QNAP TS-451 hohe Übertragungsgeschwindigkeiten und erlaubt im Gegensatz zu vielen anderen NAS den alltäglichen Einsatz der AES-256-Verschlüsselung. Gleichauf mit Synology DS415play und DS414 schafft es die TS-451 an die Spitze des Testfeldes. QNAPs Entscheidung, nicht wie Synology, Asustor und Thecus die Evansport-Plattform von Intel mit den Atom-Prozessoren der CE-Serie zu nutzen sondern frühzeitig Bay Trail zu setzen, ist insbesondere dank Intels Quick Sync ein Entschluss, durch den sich QNAP vorerst von der Konkurrenz absetzen kann. Zuletzt musste sich QNAP häufig den Vorwurf gefallen lassen, dass der Hersteller bei den eingesetzten SoCs den Anschluss an die Konkurrenz verpasst habe und auf veraltete Plattformen setze – mit den neuen NAS-Generationen ist damit Schluss.

QNAP TS-451 im Test

Bei der Leistungsaufnahme schneidet die TS-451 besser ab als vergleichbar schnelle 4-Bay-NAS-Systeme. Einzig die Leistungsaufnahme bei ruhenden Festplatten ist mit 13,5 Watt kritikwürdig. Die Lüfter und Festplatten in der TS-451 sind im Betrieb durchaus wahrnehmbar, dennoch gehört die TS-451 auch in diesem Bereich zur Spitzengruppe und stellt eines der leisesten 4-Bay-NAS im Testfeld dar.

Die Multimedia-Funktionen über den HDMI-Ausgang und die HD Station, die zukünftig unter der Bezeichnung „HybridDesk Station“ firmiert, sind ausgereift und dank XBMC und Co. kinderleicht zu bedienen. Herausragendes Alleinstellungsmerkmal der TS-451 im Vergleich zur Konkurrenz ist – abseits der schnelleren Videotranskodierung mit Intels Quick Sync – die Virtualization Station, die den Betrieb mehrerer virtueller Maschinen (VM) direkt auf dem NAS erlaubt. Hierfür muss der Käufer allerdings wahlweise zur TS-451-4GB greifen, bei der ab Werk 4 Gigabyte Arbeitsspeicher verbaut sind und die im Test zum Einsatz kam, oder selbst den RAM von 1 Gigabyte auf mindestens 2 Gigabyte erweitern. Sofern der Käufer für diese Funktion einen alltäglichen Einsatzzweck hat, gleichsam aber auf den Funktionsumfang professioneller Lösungen wie Hyper-V oder VMware verzichten kann, ist sie eine sinnvolle und hilfreiche Erweiterung, für die der Nutzer einen LAN-Anschluss der TS-451 sowie in der Praxis rund 30 Prozent der Übertragungsgeschwindigkeit einbüßt.

Interessierten Kunden steht dabei nur eines im Wege: der hohe Preis der QNAP TS-451. All diese Neuheiten und Funktionen im NAS-Bereich lässt sich QNAP derzeit nämlich mit rund 625 Euro für die TS-451 und 699 Euro für die TS-451-4GB bezahlen. Und das, obwohl die TS-451 weder ein Display, noch für QNAP lange Zeit typische Merkmale wie ein Metallgehäuse oder eSATA bietet. Dieser Aufpreis von rund 200 Euro im Vergleich zur Konkurrenz ist nur für diejenigen gerechtfertigt, die von den derzeit exklusiven Funktionen der TS-451 tatsächlich Gebrauch machen. Abseits des Preises ist die QNAP TS-451 das bisher beste 4-Bay-NAS im Testfeld.

QNAP TS-451 (4GB)
01.09.2014
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit
  • Link Aggregation
  • Virtualisierung
  • Verschlüsselung (AES 256)
  • HDMI-Ausgang, USB 3.0
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • relativ hohe Leistungsaufnahme

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