Sony Xperia Z3 (Compact) im Test: Big and little in Japan
Vorwort
Keine fünf Monate nach Verfügbarkeit des Xperia Z2 schickt Sony schon den Nachfolger Xperia Z3 ins Rennen. In der Startaufstellung steht dieses Mal auch eine neues Compact, das es beim Z2 nicht gab. Sony springt vom Xperia Z1 Compact also direkt zum Xperia Z3 Compact.
Ob sich der Smartphone-Wechsel nach solch kurzer Zeit bereits lohnt, klärt ComputerBase im Test.
Spezifikationen
Das Datenblatt macht deutlich: Das Xperia Z3 ist ein getuntes Xperia Z2, das ein neues Gehäuse spendiert bekommen hat. Größter Unterschied zum Vorgänger ist der um 200 MHz höher getaktete Snapdragon 801. Beim Xperia Z3 Compact sind die Unterschiede größer. Das Smartphone nimmt die gleiche Fläche ein wie das Z1 Compact, bietet nun aber ein 0,3 Zoll größeres Display, einen neuen Prozessor und einen größeren Akku. Dabei wurde gleichzeitig das Gewicht um wenige Gramm reduziert.
Sony Xperia Z3 | Sony Xperia Z2 | Sony Xperia Z3 Compact | Sony Xperia Z1 Compact | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 4.4 | Android 4.3 | ||
Display: | 5,20 Zoll, 1.080 × 1.920 424 ppi IPS |
4,60 Zoll, 720 × 1.280 319 ppi IPS |
4,30 Zoll, 720 × 1.280 341 ppi TFT |
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Bedienung: | Touch, Status-LED | |||
SoC: | Qualcomm Snapdragon 801 4 × Krait 400, 2,50 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 801 4 × Krait 400, 2,30 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 801 4 × Krait 400, 2,50 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 800 4 × Krait 400, 2,26 GHz 28 nm, 32-Bit |
GPU: | Adreno 330 578 MHz |
Adreno 330 450 MHz |
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RAM: | 3.072 MB LPDDR3 |
2.048 MB LPDDR3 |
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Speicher: | 16 GB (erweiterbar) | |||
1. Kamera: | 20,7 MP, 2160p LED, f/2,00, AF |
20,7 MP, 1080p LED, f/2,00, AF |
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2. Kamera: | Nein | |||
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 2,1 MP, 1080p AF |
2,2 MP, 1080p AF |
2,1 MP, 1080p AF |
2,0 MP, 1080p AF |
2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | GPRS + EDGE | |||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
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LTE: | Advanced ↓150 ↑50 Mbit/s |
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5G: | Nein | |||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
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Bluetooth: | 4.0 LE | |||
Ortung: | A-GPS, GLONASS | |||
Weitere Standards: | Micro-USB 2.0, MHL, NFC | |||
SIM-Karte: | Nano-SIM | Micro-SIM | Nano-SIM | Micro-SIM |
Akku: | 3.100 mAh fest verbaut |
3.200 mAh fest verbaut |
2.600 mAh fest verbaut |
2.300 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 72,4 × 146,5 × 7,30 mm | 73,3 × 146,8 × 8,20 mm | 64,9 × 127,3 × 8,64 mm | 64,9 × 127,0 × 9,50 mm |
Schutzart: | IP68 | IP58 | IP68 | IP58 |
Gewicht: | 152 g | 158 g | 129 g | 137 g |
Preis: | ab 339 € | ab 90 € | ab 90 € | 499 € |
Gehäuse & Verarbeitung
Das Sony Xperia Z3 Compact ist 8,6 Millimeter tief und damit fast einen Millimeter dünner als der Vorgänger. Das klingt nach wenig, ist aber doch spürbar. In puncto Design hat sich das Compact kaum verändert. Die Grundform bleibt unangetastet, neu ist, dass das Grundgerüst aus Metall nicht länger angefasst werden kann, weil Sony es durch Kunststoff abdeckt. Das zentrale Bauteil, das als Ankerpunkt für Front und Rückseite dient, bietet nach wie vor einen Docking-Port und eine dedizierte Taste für die Kamera. Erfreulich ist, dass eine der drei Klappen für Anschlüsse weggefallen ist. Sony versteckt die Micro-USB-Buchse und den microSD-Schacht unter einer einzigen statt vorher zwei Abdeckungen.
Die Verarbeitungsqualität liegt unverändert auf hohem Niveau. Das Gehäuse knarzt nicht oder lässt sich verwinden. Außerdem liegt es nach wie vor sehr gut in der Hand und lässt sich auch mit dem größeren Display mühelos mit einer Hand bedienen. Die jetzt schmaleren Ränder, vor allem ober- und unterhalb des Displays, lassen das Smartphone trotz der wenigen äußerlichen Veränderungen moderner wirken.
Das Xperia Z3 hat zwar bei den inneren Werten weniger Neues zu bieten, besitzt aber als erstes Xperia-Smartphone ein sichtbar und spürbar neues Design. Zwar hat sich auch hier von oben betrachtet kaum etwas verändert, sobald der Blick aber seitlich auf das Smartphone trifft, werden die Unterschiede deutlich. Mit 7,3 Millimetern ist das Xperia Z3 das dünnste Sony-Smartphone der jüngeren Vergangenheit. Anders als bisher sind Vorder- und Rückseite nicht auf das Grundgerüst aufgesetzt, sondern enden bereits mit Abschluss des Rahmens auf einer Höhe.
Die Seitenlinie des Gehäuses ist nicht länger glatt gefräst, sondern leicht abgerundet. Das Z3 liegt somit auch aus diesem Grund besser in der Hand als der Vorgänger. Die Tasten und Abdeckungen folgen der neuen Form und sind weitestgehend gut in das Gehäuse integriert. Einzig die Abdeckung für Nano-SIM- und microSD-Karte sitzt nicht absolut passgenau. Das Xperia Z3 ist deshalb aber insgesamt bewertet nicht weniger edel und hinterlässt trotzdem einen erstklassigen Eindruck. Die Qualität konnte schon bei den Vorgängern überzeugen, dies setzt Sony mit der aktuellen Generation konsequent fort.
Beide Smartphones überstehen das Untertauchen in Süßwasser für bis zu 30 Minuten bei einer Tiefe von maximal 1,5 Metern. Außerdem sind sie nun eine Klasse höher gegenüber Fremdkörpern geschützt. Z3 und Z3 Compact sind staubdicht statt nur gegen Staub geschützt wie noch beim Xperia Z2.
Display
Sony hat von Generation zu Generation die Displays der Z-Serie verbessert. Das erste Xperia Z überzeugte im Februar 2013 mit seiner damals grandiosen Full-HD-Auflösung, scheiterte aber an ebenso grandios schlechten Blickwinkeln, Farbabweichungen und einem miserablen Kontrast. Spätestens seit dem Xperia Z2 und dem Xperia Z1 Compact ist dies nicht mehr der Fall.
Auch die beiden Xperia Z3 schneiden in vielen Display-Disziplinen gut bis sehr gut ab. Beide Displays sind kaum anfällig gegenüber Veränderungen der Blickwinkel. Dieses frühere Manko konnte Sony endgültig abstellen. Die Auflösungen der beiden Displays haben sich nicht verändert. Nach wie vor kommen 1.920 × 1.080 Pixel (Z3) und 1.280 × 720 Pixel (Z3 Compact) zum Einsatz und sorgen für eine scharfe Darstellung. Weil das Display des Compact jetzt 4,6 statt 4,3 Zoll groß ist, ist die Bildpunktdichte von 341 auf 319 ppi gesunken. Die Schärfe hat darunter zwar nicht sichtbar gelitten, wird aber das Z3 daneben gehalten, ist die höhere Full-HD-Auflösung sofort erkennbar.
Erkennbar ist aber auch, dass beide Displays deutlich kühler darstellen als es noch bei Xperia Z2 und Xperia Z1 Compact der Fall war. Beide Displays haben einen sichtbaren Blaustich, der sich nur mit Einschränkungen bei der Helligkeit wieder entfernen lässt. Ab Werk schneiden beide Display in puncto Helligkeit sehr gut ab. Das Z3 Compact kommt auf maximal 512 cd/m², das Z3 sogar auf 653 cd/m², was ein neuer Rekordwert ist. Wird in den Display-Einstellungen beider Smartphones aber versucht, den Weißpunkt von 8.700 Kelvin in Richtung 6.500 Kelvin zu drücken, um den Blaustich loszuwerden, brechen beide Displays ein und erreichen nur noch rund 500 (Z3) und 400 cd/m² (Z3 Compact).
Das ist etwas ärgerlich, weil Sony abseits dessen sehr überzeugende Displays verbaut hat. Wer mit dem Blaustich klarkommt, wird auf beiden Smartphones mit einer sehr hohen Maximalhelligkeit belohnt.