Toshiba HG6 im Test: SSD mit 256 GB und Turbo mit Tücken

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Michael Günsch
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Detailbetrachtungen

Neuzustand und Leistungsabfall

Zur Überprüfung der Leistungsbeständigkeit dient der Benchmark AS SSD. Mit diesem werden Transferraten und Zugriffszeiten der SSDs zunächst im leeren Auslieferungszustand und im späteren Verlauf nach normaler Nutzung mit installiertem System sowie nach starker Nutzung und fast vollständiger Befüllung überprüft. Der TRIM-Befehl ist dabei durchgehend aktiv. Details zu diesem Vorgehen und den vorbereitenden Maßnahmen liefert der Artikel „So testet ComputerBase SSDs“.

AS SSD – Toshiba HG6 256 GB
Neuzustand
(ohne Daten)
Normalzustand
(35 GB belegt)
Stark genutzt
(10 GB frei)
∆ Neuzustand
zu Stark genutzt
Sequenzielles Lesen 516,37 MB/s 516,60 MB/s 516,32 MB/s 0 %
Sequenzielles Schreiben 486,94 MB/s 486,26 MB/s 475,65 MB/s – 2 %
4K Lesen 22,71 MB/s 22,66 MB/s 22,64 MB/s 0 %
4K Schreiben 100,69 MB/s 91,08 MB/s 86,27 MB/s – 14 %
4K 64Thrd Lesen 355,81 MB/s 352,1 MB/s 349,12 MB/s – 2 %
4K 64Thrd Schreiben 225,95 MB/s 171,18 MB/s 127,96 MB/s – 43 %
Zugriffszeit Lesen 0,071 ms 0,181 ms 0,184 ms + 159 %
Zugriffszeit Schreiben 0,033 ms 0,037 ms 0,040 ms + 21 %

Nach starker Nutzung mit fast vollständig befülltem Laufwerk nimmt die Leistung beim wahlfreien Schreiben (4K) um 14 Prozent und damit deutlicher als bei anderen SSDs ab. Ein massiver Einbruch der sequenziellen Schreibrate wie im Iometer-Test ist nicht zu verzeichnen. Auffällig ist der rapide Anstieg der Zugriffszeit beim Lesen schon im Normalzustand mit lediglich 35 GB Daten. Dass die Zugriffszeit bei nur 10 GB freiem Speicher stark zunimmt, ist hingegen normal.

Die sehr schlechte Schreibleistung im Iometer-Benchmark hat die Redaktion veranlasst, zusätzliche Messungen durchzuführen. Bei vollständig mit Testdaten befülltem Laufwerk, was die Ausgangslage für die normalen Iometer-Messungen im ComputerBase-Testablauf bildet, erreichte die HG6 auch nach mehrmaligen Durchläufen mit vorangehenden Erholungspausen maximal knapp 190 MB/s. Weitere Messungen belegen, dass die Schreibrate vom Füllstand der SSD abhängig ist:

Schreibraten nach Füllstand
  • Iometer (Seq. Write, 128K, QD3):
    • 98 GB (41 %) belegt
      510,07
    • 159 GB (67 %) belegt
      331,36
    • 220 GB (92 %) belegt
      270,83
    • 238 GB (100 %) belegt
      188,10
Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Grund für die sinkenden Schreibraten ist der adaptive SLC-Schreibcache. Der Verlauf des Diagramms von HD Tach zeigt, dass eine durch den SLC-Modus beschleunigte Schreibrate von über 400 MB/s nur etwa bis zur Hälfte der nutzbaren Sektoren erzielt wird. Anschließend fällt die Schreibleistung auf wenig mehr als 100 MB/s ab.

Einbruch der Schreibrate bei HD Tach
Einbruch der Schreibrate bei HD Tach

Während Iometer und HD Tach massive Leistungseinbrüche aufzeigen, bleibt die Leistung bei AS SSD nahezu konstant. In der Praxis zeigt sich ein gemischtes Bild: Beim Entpacken des Windows-Images benötigt die SSD mit einem Füllstand von 95 Prozent nur etwa drei Prozent mehr Zeit als im Normalzustand mit über 200 GB freiem Speicherplatz. Bei einer größeren Datenmenge von 10 Gigabyte zeigt sich hingegen bereits bei zu zwei Dritteln befüllter SSD ein Leistungsverlust von 19 Prozent.

Entpacken bei wenig freiem Speicher
  • Windows 8.1 Image (3,87 GB):
    • Normalzustand (35 GB belegt)
      19,85
    • 228 GB (96 %) belegt
      20,49
Einheit: Sekunden
Kopierleistung nimmt ab
  • Dateimix (10 GB):
    • Normalzustand (35 GB belegt)
      47,89
    • 155 GB (65 %) belegt
      56,92
Einheit: Sekunden

Letztlich macht sich der Leistungsverlust mit zunehmender Befüllung auch in der Praxis bemerkbar, wenn größere Datenmengen geschrieben werden müssen. Nutzer, die die sequenzielle Schreibleistung konservieren wollen, müssen folglich viele Gigabyte Speicherplatz frei lassen. Allerdings sind größere Dateitransfers bei Privatnutzung in der Regel selten – „Vielschreiber“ sind mit anderen SSDs wiederum besser beraten.