Video-on-Demand: Verkauf von Watchever im Gespräch
Der französische Medienkonzern Vivendi sucht offenbar akut nach einem Käufer für die Video-Plattform Watchever. Jetzt, da mit Netflix ein weiterer Branchengigant in Deutschland an den Start gegangen ist, sollen die Verkaufswünsche größer sein denn je.
Das berichtet der Spiegel unter Berufung auf informierte Kreise. Demnach verfügt Watchever derzeit über rund 350.000 Abonnenten – und hat im Zuge der Anlaufphase rund hundert Millionen Euro Schulden angehäuft.
Auch aufgrund des schwierigen Umfeldes ist ein potentieller Käufer bisher aber nicht in Sicht. Sowohl ProSiebenSat.1 als auch Sky und Netflix sollen entsprechende Angebote abgelehnt haben. Laut Spiegel wird deswegen die Möglichkeit erwogen, dass das derzeitige Management das Unternehmen übernimmt. Dazu soll sich der ehemalige Premiere-Chef Georg Kofler als Investor angeboten haben. Vivendi lehnt eine solche Option offiziell allerdings ab.
Die Führung von Watchever ist zuletzt geschrumpft: Mit Sabine Anger und Stefan Schulz sollen beide Geschäftsführer endgültig von Bord gegangen sein, auch wenn Anger und Schulz als Externe weiterhin eine mögliche Übernahme begleiten sollen.
Watchever bietet ähnlich wie Netflix, Amazon Instant Prime und Co. ein breites Spektrum an Filminhalten an, bei denen teilweise auch die OV-Tonspur zur Verfügung steht. Anders als beispielsweise Netflix setzt der Dienst auf ein Mischangebot: Neben einer Streaming-Flatrate gibt es auch die Möglichkeit, einzelne Titel dauerhaft zu kaufen.