NSA-Enthüllungen: Whistleblower Snowden erhält Alternativen Nobelpreis
Die Enthüllungen von Edward Snowden sorgen auch heute, bald anderthalb Jahre später, noch immer für Furore. In Summe zeigen die vielen Details eindrücklich, wie weit die staatliche Überwachung tatsächlich reicht. Für die Sichtbarmachung dieses Ausmaßes wurde Snowden nun mit dem Alternativen Nobelpreis geehrt.
In ihrer Begründung weist die Jury ausdrücklich auf die gesellschaftliche Relevanz der Enthüllungen hin. Snowden verdiene den Alternativen Nobelpreis „weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt“, heiß es in der Mitteilung der Stockholmer Right Livelihood Award Stiftung.
Mit dem undotierten Ehrentitel wurde auch Alan Rusbridger, Herausgeber des Guardian, bedacht. Die britische Zeitung war und ist maßgeblich an der Veröffentlichung der Snowden-Dokumente beteiligt. Erste Details der NSA-Affäre kamen über Guardian-Autor Glenn Greenwald ans Licht, der Snowden gemeinsam mit der Dokumentarfilmerin Laura Poitras in Hongkong interviewte, bevor dieser seine Identität preisgab und nach Russland floh.
Zu den letzten großen Erkenntnissen aus den Snowden-Dokumenten gehört aus deutscher Sicht, dass die NSA und der britische GCHQ offenbar über verdeckte Zugangspunkte in das Netz der Deutschen Telekom und des Kölner Internetanbieters NetCologne verfügen. Beide Provider hatten davon nach eigenen Angaben keine Kenntnis und konnten den Zugriff auch nachträglich nicht feststellen.
Der „Right Livelihood Award“ genannte Alternative Nobelpreis wird seit 1980 an Menschen vergeben, „die Lösungen für die dringendsten Probleme unserer Zeit finden und erfolgreich umsetzen“. Über die Vergabe entscheidet eine internationale Jury.