Kindle (2014) im Test: Amazons günstiger E-Book-Reader mit Touchscreen

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Michael Schäfer
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Fazit

Amazon hat mit dem neuen Kindle einen soliden Einsteiger für den digitalen Leser mit Hang zum Zweitgerät geschaffen. Mit dem Paperwhite 2 kann er jedoch weder in puncto Verarbeitung noch in der Darstellungsqualität mithalten. Dafür besitzt er nahezu alle Software-Ausstattungsmerkmale des Paperwhite, was den Komfort gegenüber dem Vorgänger deutlich steigert. Aber die reine Touchbedienung birgt nicht nur Vorteile: Das Blättern über die seitlich angebrachten Tasten werden einige Umsteiger vom Kindle 4 vermissen.

Die Textdarstellung zeigt sich auf einem guten Niveau. Gegenüber dem Paperwhite 2 sind die geringere Auflösung und die ältere Pearl-Technologie schnell erkennbar, die fehlende Beleuchtung schränkt den Einsatzbereich ein. Trotzdem reicht die Darstellungsqualität zum komfortablen Lesen mehr als aus.

Amazon Kindle 2014

Der Preis ist mit 59 Euro gerechtfertigt, in dieser Preisklasse sind qualitativ gleichwertige Geräte nur schwer zu finden. Dies gilt aber nur, solange die Werbung im Ruhezustand nicht nervt. Zwar können die „Spezialangebote“ nachträglich oder direkt mit dem Kauf deaktiviert werden, dies schlägt aber mit weiteren 20 Euro zu Buche. Ab hier sind es dann jedoch nur noch 30 Euro bis zum aktuellen Paperwhite, der neben der besseren Verarbeitung eine höhere Auflösung und vor allem eine Beleuchtung mitbringt – alles Argumente, die vor dem Kauf beachtet werden sollten. Darüber hinaus eignet sich der Kindle 6 aber auch als Zweitgerät, wenn der teure Reader nicht Sand, Strand und mehr ausgesetzt werden soll.

Stellt sich zum Schluss die Frage: Lohnt sich für Besitzer des Vorgängers der Umstieg? Die Antwort richtet sich nach den eigenen Prioritäten. Wird der Reader primär nur zum Lesen verwendet oder spielen die neuen Software-Features keine große Rolle, bietet ein Wechsel nur einen geringen Mehrwert – alleine schon wegen der seitlichen Blättertasten des Vorgängers. Wird aufgrund von fremdsprachiger Literatur jedoch öfters das Wörterbuch hinzugezogen, kann sich die Touchscreen-Bedienung des Kindle 6 als deutlich komfortabler erweisen. Die Darstellungsqualität alleine ist jedenfalls kein Grund für einen Umstieg. Neulinge im digitalen Bücherbereich erhalten mit dem Kindle 6 hingegen eine günstige Möglichkeit, diese Form des Lesens für sich zu testen. Und durch die immer weiter verbreitete Nutzung von weichem DRM ist man als Lesefreund nach kurzer Einarbeitung in Calibre nicht mehr ausschließlich auf Amazon für den Nachschub mit Lesefutter angewiesen.

Amazon Kindle (2014)
24.10.2014
  • günstiger Einstieg in die digitale Bücherwelt
  • gute Textdarstellung
  • viele Einstellungen und Zusatzfunktionen
  • leichte Bedienung
  • gute Kindersicherung
  • geringe Formatunterstützung
  • keine Möglichkeit zur Speichererweiterung

Verfügbarkeit & Preise

Der Amazon Kindle ist für 59 Euro mit und für 79 Euro ohne Spezialangebote über Amazon erhältlich.

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