UltraViolet: Amazon soll sich Film-Bibliothek anschließen
Das UltraViolet-System, das eine systemübergreifende Lösung für den Erwerb und das Abspielen von Streaming- und Download-Filmen zum Ziel hat, könnte mit Amazon bald ein starkes Zugpferd erhalten. Der Versandhändler soll sich dem System anschließen wollen.
Filme im UltraViolet-Format können unter anderem bei Diensten wie Flixster oder Vudu erworben beziehungsweise eingelöst werden. Denn bekannt geworden ist UltraViolet vor allem über Codes zum Einlösen, die Blu-rays und DVDs beliegen, um Käufern neben der physischen auch eine digitale Kopie anbieten zu können. Der Vorteil von UltraViolet ist, dass das System im Gegensatz zu Google Play oder iTunes nicht auf die Plattform des Anbieters beschränkt ist. UltraViolet wird von einer Allianz aus über 80 Firmen, bestehend aus Filmstudios, Einzelhändlern, Elektronikherstellern, Fernseh- und Internetanbietern, unterstützt. „Einmal bezahlen, überall schauen“, ist das Motto der Plattform.
Amazon soll sich laut Wall Street Journal in Gesprächen mit Warner Bros., Sony Pictures Entertainment und Universal Pictures befinden. Ob Amazon auch Verhandlungen mit den Major-Studios 20th Century Fox und Paramount Pictures anstrebt, geht aus dem Bericht nicht hervor. Walt Disney Pictures unterstützt UltraViolet als einziges Studio der „Big Six“ nicht. Sollten Amazons Verhandlungen von Erfolg gekrönt sein, würde der derzeit zweitgrößte Online-Filmhändler nach Apple die UltraViolet-Plattform unterstützen und dieser wahrscheinlich einen großen Schub geben.
Kritikpunkte von UltraViolet sind bisher, dass die Codes nicht bei den größten Anbietern Apple, Amazon, Google oder auch Xbox Video eingelöst werden können. Das Fehlen von Disney, aber auch der MGM Studios wird ebenso bemängelt. Auch der zum Start von UltraViolet herrschende Registrierungszwang auf den Seiten der jeweiligen Unterstützer sorgte, ebenso wie das Verfallsdatum der Codes, für Unmut.