Große Smartphones: Apple iPhone 6 Plus gegen Samsung Galaxy Note 4 im Test
2/3Performance & Betriebssystem
Samsung stattet das Galaxy Note 4 hierzulande als „N910F“ mit dem derzeit schnellsten verfügbaren Qualcomm-Prozessor aus. Auf anderen Märkten wird das Smartphone auch als „N910C“ mit dem 64-Bit-Prozessor Exynos 5 Octa 5433 aus eigenem Haus angeboten, den Samsung jüngst in Exynos 7 Octa umbenannt hat. Der Snapdragon 805 des deutschen Modells arbeitet mit vier Krait-450-CPU-Kernen, die mit maximal 2,7 GHz takten, und einer bis zu 600 MHz schnellen Adreno-420-GPU. Apple verfolgt einen anderen Weg: Beim A8-SoC kommen zwei hocheffiziente Cyclone-Kerne der zweiten Generation mit einem Maximaltakt von 1,4 GHz zum Einsatz. Als GPU wird wie beim A7-SoC des iPhone 5S, iPad Air und iPad mini 2 eine Lösung von Imagination Technologies verwendet. Dieses Mal hat Apple zur PowerVR GX6450 und somit der zweitschnellste GPU des Unternehmens gegriffen.
Apple A8 | Qualcomm Snapdragon 805 | |
---|---|---|
Befehlssatz | ARMv8-A | ARMv7-A |
Fertigung | 20 nm HKMG | 28 nm HPm |
CPU | Cyclone | Krait 450 |
Kerne | 2 | 4 |
Maximaltakt | 1,4 GHz | 2,7 GHz |
Cache L1/L2/L3 | 2×64 KB/1 MB/4 MB | 4×2×16 KB/2 MB/– |
GPU | PowerVR GX6450 | Adreno 420 |
Maximaltakt | 450 MHz | 600 MHz |
Zu einer noch stärkeren GPU muss Apple aber auch gar nicht greifen, um vor allem in dem OpenGL-ES-Benchmark GFXBench die versammelte Konkurrenz auf Abstand zu halten. Die Adreno 420 des Galaxy Note 4 kann sich aber immerhin als schnellste GPU im Android-Lager behaupten. In den Web-Benchmarks liegen das iPhone 6 Plus und das Galaxy Note 4 gleich auf, einzig im JavaScript-Test Google Octane zieht Apple davon. Auf ganzer Linie chancenlos ist der Snapdragon 805 in puncto CPU-Leistung. Nur durch einen extrem hohen Takt und doppelt so viele Kerne kann Qualcomm in den Multi-Core-Tests mithalten. Die Single-Core-Leistung des A8 liegt teilweise um 50 bis 70 Prozent vor der Single-Core-Leistung des Snapdragon 805. Selbst der über ein Jahr alte A7-SoC des iPhone 5S ist auf einen Kern bezogen noch der schnellere Prozessor.
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- GFXBench 3 1080p Manhattan Offscreen
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- SunSpider 1.0.1
- SunSpider 1.0.2
- Google Octane
- Google Octane 2.0
- Browsermark 2.1
- CF-Bench
Das iPhone 6 Plus ist im Alltag zwar nicht 50 bis 70 Prozent schneller als das Galaxy Note 4, es ist aber in fast jedem Szenario etwas schneller. Apps starten schneller, Spiele laden schneller und laufen bei sehr anspruchsvollen Titeln flüssiger, die Kamera ist schneller einsatzbereit, der Home-Button scannt schneller den Finger und auch Webseiten laden schneller fertig. Das Galaxy Note 4 zeigt den ersten Inhalt zwar gleich schnell an, das komplette Laden einer Webseite schafft das iPhone 6 Plus aber zügiger. Den RAM-Vorteil von 2 Gigabyte kann das Galaxy Note 4 im ComputerBase-Alltag nicht ausspielen. Beide Smartphones zeigen sich unbeeindruckt von vielen geöffneten Apps.
Die umfangreicheren Multitasking-Optionen bietet das Galaxy Note 4. Die Galaxy-Note-Serie ist seit jeher für ihren Fokus auf den produktiven Einsatz bekannt. Auf dem Galaxy Note 4 geht diese Ausrichtung so weit, dass der Homescreen nun in einen kleinen Windows-Desktop verwandelt werden kann. Bis zu fünf „Pop-up-Fenster“ können auf dem Homescreen abgelegt, verschoben und hinsichtlich ihrer Größe verändert werden, indem über die aktuell geöffnete App eine diagonale Wischgeste von oben links oder rechts in Richtung Bildschirmmitte ausgeführt wird. Minimiert liegen die Apps als rundes Icon auf dem Homescreen. Nach wie vor möglich ist auch das klassische Aufteilen des Displays in zwei Bereiche. Langes Halten der Zurück-Taste öffnet eine Seitenleiste, von der aus Apps in die beiden Hälften gezogen werden können. Alternativ ist dies auch über das Multitasking-Menü möglich. Anders als bei den Pop-up-Fenstern geht die Aufteilung aber verloren, sobald der Home-Button betätigt wird.
Die Vorteile des großen iPhone-Displays halten sich im Vergleich zum Galaxy Note 4 noch in Grenzen. Auf dem Homescreen lassen sich wie beim kleinen iPhone bis zu 4 × 6 Apps ablegen. Die oberen Reihen lassen sich im Einhandbetrieb über doppeltes Antippen des Home-Buttons drei Reihen nach unten verschieben. Dies funktioniert auch innerhalb von Apps. Das iPhone 6 Plus kann anders als das Galaxy Note 4 bereits auf dem Homescreen im Querformat genutzt werden, weil sich App-Leiste und Icons entsprechend mitdrehen. Im Querformat wird das iPhone 6 Plus zum „iPad micro“, weil Apps wie Mail, Nachrichten, Kalender und auch die Einstellungen zu einer neuen, zweigeteilten Ansicht wechseln, die an iOS auf dem Tablet erinnert. Diese alternativen Ansichten gibt es allerdings auch bei Samsung, und das nicht erst seit dem Galaxy Note 4. Bei Apple sind Aufteilung und Darstellung aber deutlich besser. Selbst im Werkszustand mit kleiner Schrift gehen auf dem Galaxy Note 4 viele Informationen verloren.
Einen Stift würde Apple niemals seinen Smartphones beilegen, bei Samsung ist der S Pen hingegen fester Bestandteil der Serie. Der neue S Pen soll mit 2.048 statt 1.024 Druckstufen eine verbesserte Empfindlichkeit bietet und sich mehr wie ein echter Stift auf echtem Papier anfühlen. Auszumachen ist dies im Alltag nur eingeschränkt. Die neue Lösung fühlt sich allgemein etwas präziser als noch auf dem Galaxy Note 3 an. Linien lassen sich genauer aneinanderreihen und die Spitze gleitet angenehmer über das Glas. Weil die Hand beim Schreiben aber trotz 5,7-Zoll-Display nur rudimentär auf dem Galaxy Note 4 abgelegt werden kann, fühlt sich der Vorgänger immer etwas unnatürlich an.
Das Stift-Menü öffnet sich nach wie vor automatisch, sobald der S Pen entnommen wird. Alternativ kann es über die Taste am Stift aktiviert werden. Langes Halten der Stift-Taste hat jetzt auch eine Funktion und führt zu einem Werkzeug für das Markieren und Kopieren/Einfügen von Text. Neu ist auch die „Intelligente Auswahl“ mit Sammelfunktion, die über das S-Pen-Menü aufgerufen werden kann. Hier lässt sich ein beliebiger Teil des Bildschirms abfotografieren, mit anderen Ausschnitten in einer Mappe sammeln und anschließend im Scrapbook speichern oder über zahlreiche Apps wie E-Mail, Facebook, Google+, Evernote, S Note und WhatsApp teilen und weiterverarbeiten. Sammlungen, die in der Mappe zwischengespeichert werden, liegen während der Auswahl eines neuen Ausschnitts als kompaktes Hover-Icon auf dem Homescreen. Aktionsmemos im Klebezettel-Stil können als Widget nun ebenfalls auf dem Homescreen abgelegt werden.
Das Galaxy Note 4 geht aufgrund des größeren Funktionsumfangs als Multitasking-Sieger aus dem Duell hervor. Auf Platz eins ausruhen kann sich Samsung aber nicht, denn die wenigen Neufunktionen die Apple bietet, sind bereits jetzt besser als bei Samsung.
Kamera
Apple hält auch beim iPhone 6 Plus an 8 Megapixel auf einem 1/3"-Sensor fest. Der aufgewertete iPhone-5S-Sensor soll durch „Focus Pixel“ einen besonders schnellen Autofokus ermöglichen. Das Versprechen geht auf, das iPhone 6 Plus fokussiert tatsächlich extrem schnell und das Bild ist fast zeitgleich mit Drücken des Auslösers im Kasten. Selbst bei Dunkelheit ohne Aktivierung des zweifarbigen Dual-LED-Blitzes können Fotos schnell geschossen werden, was insbesondere bei für Verwackler anfälligen Freihandaufnahmen von Vorteil ist. Das iPhone muss nie lange stillgehalten werden.
Samsung quetscht auf den etwas größeren 1/2,6"-Sensor satte 16 Megapixel und kombiniert diese wie Apple erstmals mit einem optischen Bildstabilisator. Auch das Galaxy Note 4 löst sehr schnell aus, die Kamera-App benötigt aber länger um zu starten und ist somit weniger schnell einsatzbereit. Unter guten Lichtbedingungen arbeitet das Galaxy Note 4 so schnell wie das iPhone 6 Plus. Um so dunkler es aber wird, desto größer wird der Abstand zum iPhone 6 Plus. Trotzdem hat Samsung den Vorteil der höheren Auflösung, was sich im Alltag als großes Plus herausstellen soll.
Die Kamera-App des iPhone 6 Plus besticht durch Schlichtheit. Sie ist voll und ganz auf das schnelle und einfache Aufnehmen von Fotos ausgelegt. Das Galaxy Note 4 bietet deutlich mehr Optionen, um beispielsweise Auflösung und Seitenverhältnis einzustellen. Die Fotos des Galaxy Note 4 haben durch das Bildformat 16:9 eine offenere Wirkung als die des iPhone 6 Plus mit dem Maßstab 4:3 und lassen sich deshalb besser auf heutigen Monitoren betrachten, was unter Umständen ein nicht zu verachtender Vorteil sein kann. Videos nimmt das Galaxy Note 4 in bis zu 2160p mit 30 FPS auf, alternativ auch mit der Auflösung des Bildschirms oder in 1080p mit 60 FPS. Dieses Modus bietet jetzt auch das iPhone, allerdings erst, wenn dieser in den Einstellungen und nicht der Kamera-App freigeschaltet wird. 1080p konnte auf dem iPhone 5S mit 30 FPS aufgenommen werden. Die Tabelle gibt einen Überblick zu allen verfügbaren Foto- und Videomodi beider Smartphones.
Apple iPhone 6 Plus | Samsung Galaxy Note 4 | ||
---|---|---|---|
Hauptkamera: | |||
Auflösung: | 8,0 Megapixel | 16,0 Megapixel | |
Sensorgröße: | 1/3" | 1/2,6" | |
Blende: | f/2.2 | ||
Blitz: | Dual-LED | LED | |
Optischer Bildstabilisator: | ja | ||
Bildauflösung: | 3.264 × 2.448 (4:3) 2.448 × 2.448 (1:1) |
5.312 × 2.988 (16:9) 3.984 × 2.988 (4:3) 2.976 × 2.976 (1:1) 3.264 × 2.448 (4:3) 3.264 × 1.836 (16:9) 2.048 × 1.152 (16:9) |
|
Video: | Normal | 1080p bei 60 FPS 1080p bei 30 FPS |
2160p bei 30 FPS 1440p bei 30 FPS 1080p bei 60 FPS 1080p bei 30 FPS 720p bei 30 FPS 480p bei 30 FPS |
Zeitlupe | 720p bei 120 FPS (Wiedergabe mit 30 FPS) 720p bei 240 FPS (Wiedergabe mit 30 FPS) |
720p bei 60 FPS (Wiedergabe mit 30 FPS) 720p bei 120 FPS (Wiedergabe mit 30 FPS) 720p bei 120 FPS (Wiedergabe mit 15 FPS) |
|
Frontkamera: | |||
Auflösung: | 1,2 Megapixel | 3,7 Megapixel | |
Bildauflösung: | 1.280 × 960 (4:3) 960 × 960 (1:1) |
2.560 × 1.440 (16:9) 1.920 × 1.440 (4:3) 1.920 × 1.080 (16:9) 1.440 × 1.440 (1:1) 640 × 480 (4:3) |
|
Video: | 720p bei 30 FPS | 1440p bei 30 FPS 1080p bei 30 FPS 720p bei 30 FPS 480p bei 30 FPS |
Kombiniert mit genügend Licht machen sich die 16 Megapixel des Galaxy Note 4 bei der Bildbetrachtung am Computer schnell bezahlt: Das Smartphone fängt zwar nicht unbedingt doppelt so viele Details wie das iPhone 6 Plus mit 8 Megapixel ein, dennoch sind es unweigerlich mehr als das iPhone 6 Plus zu bieten hat. Feine Strukturen oder weit entfernte Schriftzüge lassen sich um ein vielfaches besser erkennen. Zum allgemeinen Auflösungsvorteil kommt eine ordentliche Portion Bildschärfe, die jedes Fotos des iPhone 6 Plus in den Schatten stellt. Die Aufnahmen aus dem iPhone 6 Plus sind allesamt sehr weich, also kaum scharf gezeichnet und weisen nicht ansatzweise das Niveau an Bildschärfe auf, das das Galaxy Note 4 hervorbringt. Beim genauen Hinschauen ist eine minimale Artefaktbildung bei beiden Geräten zu erkennen, jedoch hält sich dieser Effekt im Rahmen und ist nicht störend.
Unter freiem Himmel liegen das Galaxy Note 4 und das iPhone 6 Plus in puncto Farbgenauigkeit fast gleich auf. Das iPhone 6 Plus geht haarscharf in Führung, weil es Farbtöne, wie beispielsweise am Blauverlauf des Himmels zu erkennen, noch etwas detaillierter als sein Konkurrent auffächert. Ein zum Vergleich herangezogenes Nokia Lumia 830 mit 10-Megapixel-Sensor im 1/3,4"-Format liegt mit seiner Farbbalance des Öfteren daneben, was sich in stark übersättigten Farben bemerkbar macht. Dadurch hinterlassen die Farben des Lumia 830 bei Motiven mit vielen verschiedenen Farben zwar insgesamt einen prächtigeren Eindruck, doch kommt dies der Realität nur selten nahe.
Geht es um Nahaufnahmen, führt das Galaxy Note 4 das Feld erneut klar an. Es weist einen minimal angenehmeren Schärfeverlauf im Hintergrund auf und spielt seinen Auflösungsvorteil wieder voll aus. Die Bildschärfe des iPhone 6 Plus liegt erneut hinter dem Note 4 und zieht gleich mit dem Nokia.
Bei Kunstlicht unterkühlen die Farben des Galaxy Note 4 im Vergleich zum iPhone 6 Plus leicht. Das iPhone trifft die passende Farbsättigung und den korrekten Weißabgleich um Nuancen genauer. Das lässt sich sehr gut an den Stiften oder anderen auf dem Tisch platzierten Gegenständen erkennen.
Das größtenteils gelobte Galaxy Note 4 muss sich allerdings bei Dunkelheit gegenüber dem iPhone 6 Plus geschlagen geben. Denn dem Note 4 gelingt es nicht sonderlich gut, zu dunkel geratene Flächen im internen Bildbearbeitungsprozess nachträglich so aufzuhellen, dass mehr Strukturen sichtbar werden. Auch wenn das iPhone 6 Plus hier besser abschneidet und einen guten Kompromiss aus erkennbaren Strukturen und nachträglicher Aufhellung bildet, ist das Lumia 830 unter den dreien in dieser Disziplin unangefochtener Meister. Allerdings ist auch hier kritisch anzumerken, dass das Lumia 830 dazu neigt, die Szenerie zu stark nachzubelichten.
Konnektivität
Der Bereich Konnektivität ist bei Samsung deutlich mehr ausgeprägt als bei Apple. Bis zu 150 Mbit/s schnelles LTE bot bereits das Galaxy Note 3, für die iPhone-Serie ist dieser theoretische Maximalwert hingegen neu. Samsung geht beim Galaxy Note 4 schon eine Stufe weiter und ermöglicht in Verbindung mit einem hierzulande bisher nicht erhältlichen Cat.6-LTE-Vertrag bis zu 300 Mbit/s. Ursprünglich wollte die Deutsche Telekom bereits im Sommer solche Verträge anbieten, jetzt soll es maximal 250 Mbit/s „ab Herbst 2014“ geben. Beim iPhone 6 Plus sind neben der höheren Maximalgeschwindigkeit auch 13 neue LTE-Bänder hinzugekommen.
Im Berliner Netz von O2 kann die Empfangs- und Sprachqualität bei keinem der Smartphones bemängelt werden. Die Lautstärke des Anrufers war stets auf gutem Niveau oder konnte in einen angenehmen Bereich geregelt werden. Eine gute Verständlichkeit der Stimme war auch auf der anderen Seite des Telefonats gegeben. Im Berliner Stadtgebiet kam es naturgemäß nur unter extremen Bedingungen wie bei U-Bahn-Fahrten oder in langen Tunneln zu Abbrüchen der Verbindung. Den besseren Lautsprecher für die Nutzung der Freisprechfunktion bietet das iPhone 6 Plus. Er ist etwas lauter und klingt trotzdem nicht verzerrt oder zu basslastig. Je nach Ausrichtung des Smartphones stellt sich die Positionierung des Lautsprechers im unteren Eck aber als Nachteil heraus. Auf dem Tisch liegend ist die Position vertretbar, in der Hand gehalten werden die Löcher aber zu oft abgedeckt.
Beim WLAN war Samsung ebenfalls schon einen Schritt weiter: Den ac-Standard konnte schon das Galaxy Note 3 nutzen, für Apple ist er beim iPhone 6 und iPhone 6 Plus mit bis zu 433 Mbit/s eine Neufunktion. Das erste Mal ist auch NFC an Bord der iPhones, allerdings anders integriert als unter Android. Es dient nicht etwa dem Austausch von Dateien, sondern ist für Apples Bezahldienst Pay vorgesehen, der seit dem 20. Oktober im Zusammenspiel mit iOS 8.1 genutzt werden kann. In Deutschland zeigen zwar die Sparkassen Interesse an dem System, noch ist NFC aber nutzlos.
Nicht nutzlos, aber mit zu wenigen Vorteilen behaftet war Micro-USB 3.0 für Samsung, weshalb der Anschluss trotz deutlich höherer Übertragungsgeschwindigkeiten nicht länger vorhanden ist. Micro-USB spielt bei Apple seit jeher keinerlei Rolle. Auf den 30-Pin-Dock-Connector folgte mit dem iPhone 5 der Lightning-Anschluss, der einen entscheidenden Vorteil hat: Ihm ist es vollkommen egal, welche Seite nach oben oder unten zeigt, was den Anschluss des Ladekabels deutlich vereinfacht. Insbesondere bei Nacht muss beim Galaxy Note 4 erst mühevoll blind das Kabel ertastet werden.
A-GPS und GLONASS unterstützen beide Smartphones mit nahezu identisch schneller Positionsfindung innerhalb weniger Sekunden. Während Apple bei Bluetooth auf Version 4.0 verharrt, ist Samsung schon bei der abwärtskompatiblen Version 4.1 angekommen. Bluetooth 4.1 soll die gleichzeitige Kopplung von mehreren Geräten verbessern und unter anderem durch „Adaptive Frequency Hopping“ dem LTE-Frequenzband von 2.600 MHz aus dem Weg gehen. Wird die Funkverbindung von zwei Endgeräten getrennt, kann Bluetooth 4.1 zudem deutlich länger die Verbindung einfach wieder ohne neues Pairing aufbauen, sobald die maximale Reichweite zwischen zwei Endgeräten wieder eingehalten wird. Der Infrarot-Sender für die Steuerung von Fernsehern, Blu-ray-Playern, Receivern und anderer Heimelektronik sitzt wie beim Galaxy Note 3 und den Geräten der Konkurrenz im Kopfende des Smartphones. Die Steuerung über eine dedizierte Fernbedienung ist im Alltag aber meistens schneller.
Laufzeiten
Im iPhone 6 Plus steckt der bisher mächtigste Smartphone-Akku des Unternehmens: 2.915 mAh (11,10 Wh) bietet der Akku, gefolgt vom iPhone 6 mit 1.810 mAh (6,91 Wh) und dem iPhone 5S mit 1.570 mAh (5,45 Wh). Der Akku des Galaxy Note 4 ist fast unverändert gegenüber dem Vorgänger und bietet nun 3.220 mAh (12,40 Wh) statt 3.200 mAh (12,16 Wh). Das Galaxy S5 kommt auf 2.800 mAh (10,78 Wh). Im Reparaturfall ist die Austauschfähigkeit des Samsung-Akkus von Vorteil, weil der Wechsel sehr einfach vonstattengeht. Während des Tests haben sich aus dieser Fähigkeit aber keine Vorteile ergeben. Ob fest verbaut oder austauschbar spielt wenn überhaupt erst nach Jahren eine Rolle.
Wichtiger ist, wie lange iPhone 6 Plus und Galaxy Note 4 den Nutzer im Alltag begleiten können. Während das iPhone 6 ganz klar auf einen Tag Betrieb limitiert ist, sind es beim iPhone 6 Plus zwei Tage. Auch mit dem Galaxy Note 4 kann ohne Sorgen in einen zweiten Tag gestartet werden, erst vor der Nacht auf den dritten Tag mussten beide Smartphones wieder angeschlossen werden. Und das, obwohl im ComputerBase-Alltag auch der ein oder andere Benchmark sowie Spiele nicht ausgelassen wurden. Die primäre Nutzung der Smartphones lief über den Browser, Apps wie WhatsApp, Facebook und Twitter sowie Musik und das Betrachten von einzelnen YouTube-Videos ab. Im Hintergrund wurden E-Mails von drei IMAP-Konten sowie Daten von Apple beziehungsweise Google synchronisiert.
Im Video-Dauertest, der ein 720p-Video in Dauerschleife über YouTube per WLAN streamt, hält das Galaxy Note 4 rund 20 Minuten länger durch als das Galaxy Note 3. Das iPhone 6 Plus kommt gar auf satte zehn Stunden und somit über drei Stunden mehr als das iPhone 6, das wiederum rund eine Stunde schlechter als das iPhone 5S im Test abschnitt. Im aufwendigen Browser-Dauertest „Peacekeeper“, der ein Smartphone mit Disziplinen wie WebGL stärker fordert als normales Surfen im Netz, dreht sich der Spieß und das Galaxy Note 4 liegt etwa 100 Minuten vor dem iPhone 6 Plus, das wiederum nur eine halbe Stunde besser abschneidet als das kleine iPhone 6.
Über die Schnellladefunktion des Galaxy Note 4 lädt das Smartphone in rund 40 Minuten von 0 auf 50 Prozent. Vollständig geladen ist das Galaxy Note 4 nach etwa zwei Stunden. Das iPhone 6 Plus nimmt sich mehr Zeit und erreicht 50 Prozent erst nach 90 Minuten, vollständig geladen ist es nach knapp unter drei Stunden. Keines der beiden Smartphones unterstützt das kabellose Laden.