Apple: Großinvestor Carl Icahn fordert Ultra-HD-TV ab 2016
Der Milliardär Carl Icahn gilt als einer der härtesten Investoren. Mit einer Hausmacht in Form von Aktien im Rücken macht er regelmäßig den großen CEOs die Hölle heiß. Jetzt ist mal wieder Apple dran: Mit Blick auf die Ultra-HD-Technologie hat Icahn feste Vorstellungen, wie Tim Cook vorgehen sollte.
Diese formuliert Icahn in einem offenen Brief an den Apple-CEO. Darin betont der Investor, der aktuell rund 53 Millionen Apple-Aktien hält, dass Ultra HD durch die sich annähernden Preise schon bald Stück für Stück Full-HD-Geräte ablösen werde. Diese Entwicklung sei für Unternehmen wie Netflix markttreibend – und könnte es auch für Apple sein: „Das Finanzjahr 2016 wäre der richtige Zeitpunkt, um ein Ultra-HD-TV-Gerät an den Markt zu bringen“, schreibt Icahn an Cook.
Doch nicht nur beim Zeitpunkt hat Icahn klare Vorstellungen. Idealerweise, so der Investor, müsse ein Apple-Ultra-HD-Fernseher zwischen 55 und 65 Zoll groß sein und rund 1.500 Dollar kosten. Auf dieser Basis, so die Prognose des Milliardärs, ließen sich im ersten Jahr zwölf Millionen Geräte verkaufen; schon 2017 könnte der Absatz bei 25 Millionen liegen, so Icahn.
Entscheidend sei dabei auch die Verzahnung mit dem bisherigen Geschäft. So könnte ein Engagement im TV-Segment den Verkauf von hochauflösenden Inhalten über iTunes unterstützen – und umgekehrt. Als guten Ansatzpunkt im Marketing eines Apple-Fernsehers sieht Icahn die angestaubte Bedienlogik bisheriger Geräte. Diese sei von Apple „humorvoll aber präzise als „steckengeblieben in den 1970ern“ beschrieben worden“, schreibt Icahn.
Es gehört zu Icahns Spezialitäten, auf Grundlage einer großen Aktienmacht harte Forderungen an die jeweiligen Konzerne zu stellen. Erst in den vergangenen Wochen siegte er beispielsweise über eBay-Chef John Danahoe: Entgegen der Vorstellung des CEOs und entsprechend der Forderungen Icahns wird die eBay-Tochter PayPal ausgegliedert und separat an die Börse gebracht.
Apple ist dabei so etwas wie Icahns täglich Brot. Schon zu Zeiten von Steve Jobs nervte er die Konzernführung mit Forderungen, die im Anspruch eines Großaktionärs – Icahn hält an Apple knapp ein Prozent – wurzeln. Zuletzt lautete Icahns zentrale, immer wieder sehr öffentlichkeitswirksam vorgetragene Forderung erneut, dass Apple endlich seine riesigen Geldreserven von 133 Milliarden Dollar nutzen sollte, um eigene Aktien zurückzukaufen. So auch in seinem jüngsten offenen Brief, in dem Icahn Apple unterstellt, an der Börse unterbewertet zu sein. Ein ausgeweitetes Rückkaufprogramm sei daher angezeigt, um die Aktie auf ein „angemessenes Niveau“ zu heben. Dieses sieht Icahn bei rund 200 Dollar, was eine Verdoppelung des derzeitigen Kursniveaus bedeuten würde.
Das Icahn mit seinen Forderungen auch bei Apple etwas erreichen kann, zeigte sich zuletzt im April, als Tim Cook das Rückkaufprogramm für eigene Aktien bereits nennenswert ausweitete. Kurz zuvor waren andauernde dahingehende Icahn-Forderungen wie durch ein Wunder verstummt.