Android: Cyanogen lehnt Übernahme durch Google ab
Cyanogen Inc., Entwickler einer alternativen Open-Source-Version von Android, hat ein Übernahmeangebot durch Android-Entwickler Google abgelehnt. Das berichtet The Information. Stattdessen verhandle das in Seattle und Palo Alto ansässige Unternehmen mit verschiedenen Investoren über eine weitere Finanzierungsrunde.
Dabei bewerte sich Cyanogen Inc. selbst mit knapp 1 Milliarde US-Dollar. Verschiedene an diesen Finanzierungsverhandlungen beteiligte Investoren berichten, dass CEO Kirt McMaster bestehenden Aktionären mitgeteilt habe, dass Googles Android-Chef Sundar Pichai in einem Treffen mit der Cyanogen-Führung Interesse an einer Übernahme bekundet hat, so The Information.
Weiter sei den Investoren mitgeteilt worden, dass Cyanogen eine Vereinbarung mit dem indischen Elektronikhersteller Micromax getroffen habe, der nun Smartphones mit vorinstalliertem CyanogenMod-Betriebssystem veröffentlichen will. Einen solchen Vertrag hat Cyanogen Inc. bereits mit dem chinesischen Smartphone-Hersteller OnePlus geschlossen, der sein bislang einziges Gerät OnePlus One mit CyanogenMod 11S ausliefert.
Populär wurde CyanogenMod als sogenannte Aftermarket-Firmware-Distribution, die sich auf Smartphones und Tablets verschiedener Hersteller alternativ zum mitgelieferten Betriebssystem installieren lässt. CyanogenMod basiert auf Googles Android Open Source Project (AOSP) und wird von einer Community und dem Hauptentwickler Steve Kondik gepflegt. Um die Firmware zu kommerzialisieren, rief Kondik 2013 die Cyanogen Inc. ins Leben. Im Dezember 2013 sammelte Cyanogen Inc. 23 Millionen US-Dollar in einer Finanzierungsrunde ein, die von den Risikokapitalisten Andreessen Horowitz angeführt wurde. Eine vorangegangene Finanzierungsrunde von 7 Millionen US-Dollar führte Benchmark Capital an.