Xbox, PS4, PC und Indie: Die besten Spiele für den Herbst

Sasan Abdi (+2)
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Xbox, PS4, PC und Indie: Die besten Spiele für den Herbst

Vorwort

Der Herbst steht vor der Tür und damit auch die Spielesaison, in der die Publisher traditionell ihre „Major Releases“ haben, um möglichst umfassend vom Weihnachtsgeschäft zu profitieren. Auch in diesem Jahr kommt dabei erneut eine wahre Titelflut auf die Interessierten zu, sodass sich aus schierem Überfluss die Frage stellt: Was soll ich bloß spielen?

Diese Frage lässt sich objektiv erst beantworten, wenn die Testmuster vorliegen. Unsere Spieleredakteure wagen jedoch anhand der bisher bekannten Informationen eine explizit subjektive Vorschau, wenn sie im Folgenden für die Bereiche Indie, Konsole und PC ihre Top 3 der Hoffnungsträger benennen. Darüber hinaus zeigen wir in einer Release-Liste, welche Spiele im Jahr 2014 noch erscheinen.

Unsere Top 3: Indies

Mit Veröffentlichungsterminen nehmen es Indie-Studios nicht so genau. Feste Termine, die schon Monate vorher bekannt gegeben werden, gibt es in der Regel nicht. Die neuen Freiheiten der Indie-Bewegung sind somit Segen und Fluch zugleich. Häufig erfolgt die entsprechende Ankündigung nur eine Woche bis wenige Tage vor der eigentlichen Veröffentlichung. Auch unsere Favoriten unter den Indie-Titeln für diesen Herbst haben noch kein festes Datum. Doch das Warten lohnt sich.

Distance

Schon beim ersten Anblick der von pulsierenden Neonfarben durchzogenen Rennstrecken, die Spieler in die Vertikale katapultieren, sie durch zerstörerische Laserschranken und Kreissägen jagen und sie beim Überwinden von riesigen Schluchten zu Flugeinlagen zwingen, macht Distance Lust auf mehr. Das Spiel wirkt wie eine Liebeserklärung an die Arcade-Rennspiele der 90er Jahre.

Der geistige Nachfolger zu Nitronic Rush aus dem Hause Refract wurde Ende 2012 erfolgreich auf Kickstarter finanziert und setzt auf futuristische Rennboliden mit Sprung- und Gleitfähigkeiten. In Online- und Split-Screen-Multiplayer-Partien messen sich Spieler beim Überleben der risikoreichen Parcours auf dem schnellsten Weg zur Ziellinie, der nicht zwangsweise auf geteerten Straßenabschnitten verläuft.

Dank Level-Editor und Steam-Workshop verspricht Distance schon jetzt viel Langzeitmotivation und das, obwohl das experimentelle Survival-Rennspiel erst Ende August in die geschlossene Beta-Phase übergetreten ist. Wir blicken dem für „diesen Herbst“ geplanten Übergang in die öffentliche Early-Access-Phase mit Vorfreude entgegen.

Ori and the Blind Forest

„Noch größer, lauter, actionreicher und kooperativer“ – dieser Eindruck machte sich während der diesjährigen Microsoft E3-Pressekonferenz bis zu dem Zeitpunkt breit als die Stimmung plötzlich komplett umschlug: Für die Dauer eines Trailers standen statt des nächsten Adrenalinschubs nun Gefühle im Vordergrund. Die Geschichte des kleinen, grazil anmutenden Waldgeistes Ori, der von einer bärenartigen Kreatur adoptiert und aufgezogen wird, hinterließ dank bildschön gezeichneter Landschaft und Animationen im Zusammenspiel mit einer emotionalen Musikuntermalung einen bleibenden Eindruck.

Dass der Zeichenstil von Ori and the Blind Forest an die Werke der Zeichentrickschmiede Studio Ghibli erinnert, ist dabei kein Zufall: Daniel Smith, Producer des Spiels bei Moon Studios, erklärte in einem Interview mit Yahoo, dass Hayao Miyazaki ebenso zu den Vorbildern des Studios zählt wie Super Metroid, Super Meat Boy und Shadow Complex.

Wie Thomas Mahler, ehemaliger Cinematics Director bei Blizzard und Moon Studios Gründer im Interview mit Eurogamer verkündete, verfolgte das quer über den Globus verteilte Entwicklerteam (ohne gemeinsames Büro) bei der mittlerweile über vier Jahre andauernden Entwicklung von Ori and the Blind Forest das Ziel, dass „das Spiel sich besser anfühlt als es aussieht“ und „pixel-perfect platforming“ bieten soll. Bevor man sich überhaupt der grafischen Ausarbeitung des Spiels gewidmet habe, seien laut Mahler über 18 Monate Entwicklungszeit in den Gameplay-Feinschliff geflossen. Ob das Endprodukt mit diesen ambitionierten Plänen mithalten kann, wird sich im Laufe der nächsten Monate zeigen.

Dungeon of the Endless

„Was verbirgt sich hinter der nächsten Tür?“ Dieser Frage gehen Spieler in Amplitude Studios Genremix Dungeon of the Endless nach. Das von ehemaligen Ubisoft Mitarbeitern gegründete Entwicklerstudio im Herzen Frankreichs arbeitet seit geraumer Zeit an einer Kreuzung aus „Tower Defense“, Roguelike und Rollenspiel.

Nach einer Bruchlandung findet sich eine Hand voll Überlebender in einem Dungeon wieder, durch den sich auf der Suche nach Ausrüstung, Ressourcen und letztendlich dem Ausgang in detaillierter Pixelart-Grafik von Raum zu Raum vorgekämpft wird. Seit Dezember 2013 als Early-Access-Titel verfügbar, nähert sich das Spiel seiner finalen Veröffentlichung, die laut Aussage der Entwickler für „diesen Herbst“ angepeilt ist. Aktuell arbeitet das Studio unter anderem am 4-Spieler-Coop-Modus, der noch vor Version 1.0 implementiert werden soll. Sofern die Genremischung aufgeht, darf man sich bei Dungeon of the Endless dank Roguelike-typischer Zufallselemente auf viele virtuelle Tode und ebenso viel Wiederspielwert einstellen.