FSP Hexa+ 500 Watt im Test: Effiziente 0,5 kW für preiswerte Rechner

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Philip Pfab
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Technik

Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt der Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!

seitliche Ansicht der Elektronik
seitliche Ansicht der Elektronik

Die Elektronik des Hexa+ wird von FSP selbst gefertigt, basiert aber nicht auf der bekannten EPN-Plattform. Erneut handelt es sich um ein gruppenreguliertes Design, Ähnlichkeiten zur FSP-Epsilon-/be-quiet!-E5-Platine sind zu erkennen. Für den notwendigen Luftstrom sorgt der 120-mm-Lüfter von Yate Loon (D12SH-12) mit einfachem Gleitlager. Auffällig ist auf den ersten Blick, dass FSP auf eine großflächige Isolationsfolie verzichtet. Am äußeren Primärkühlkörper ist eine kleine Folie mit Klebstoff befestigt, ein einfacher Klebestreifen sichert den Sekundärkühlkörper.

Lüfter
Lüfter
Überblick Elektronik
Überblick Elektronik
Eingangsfilterung im Detail
Eingangsfilterung im Detail

Die Eingangsfilterung ist vollständig, auch ein passiver Überspannungsschutz ist mit dem MOV vorhanden. Bei den Kondensatoren setzt FSP auch beim Budgetmodell auf Mittelklasse: Die Sekundärkondensatoren verfügen über eine 105-Grad-Einstufung und stammen von Teapo und CapXon. Der 85-Grad-Primärkondensator mit 400 Volt Spannungsfestigkeit und 330 Mikrofarad Kapazität wird ebenfalls von Teapo hergestellt.

Der Sicherungschip vom Typ Siti PS113 verfügt nicht über den versprochenen Überstromschutz. Auf der Unterseite der Platine zeigt sich, dass die vom Design vorgesehenen Shunt-Messwiderstände für die Überwachung der einzelnen +12-Volt-Schienen ebenfalls fehlen. Der versprochene Überstromschutz für zwei +12-Volt-Leitungen existiert daher nicht, obwohl die Platine grundsätzlich über die notwendigen Vorbereitungen verfügt.

Sekundärseite im Detail
Sekundärseite im Detail
Lötqualität
Lötqualität

Die Lötqualität ist gut, beim Kürzen der Kabelenden sollte FSP aber entschlossener vorgehen. Einige überlange Kabelenden sind klar zu erkennen. Lange Kabelenden sind insbesondere dann problematisch, wenn keine Folie unter der Platine Kurzschlüsse verhindert.

Auf Nachfrage von ComputerBase bestätigt FSP nach Überprüfung eines Serienexemplars, dass der Überstromschutz in den derzeit ausgelieferten Hexa+ fehlt. Aufgrund eines „internen Abstimmungsproblems zwischen Produktmanagement und Fertigung“ wurde bisher nicht der eigentlich vorgesehene Sicherungschip PS229 verbaut, sondern der Chip, der für ein ähnliches Produkt eines Großkunden vorgesehen ist. FSP bedauert diesen Fehler und möchte derartige Probleme „durch optimierte interne Abstimmungsprozesse zukünftig verhindern“. Die nächste Lieferung, die Ende November eintreffen soll, wird wie versprochen über einen funktionierenden Überstromschutz für zwei +12-Volt-Leitungen verfügen. FSP wird ComputerBase ein Muster des neuen Revision zur Überprüfung zur Verfügung stellen.