HTC RE Kamera: Periskop im Hosentaschenformat als GoPro-Gegner
Mit der „RE Kamera“ steigt HTC in den Markt der ultrakompakten Kameras ein, der primär von GoPro und dessen Hero-Kameraserie abgedeckt wird. HTC setzt dabei aber mehr auf Lifestyle statt Outdoor und setzt die RE Kamera mit 199 Euro etwas niedriger an.
Direkter Konkurrent der vor wenigen Tagen vorgestellten GoPro Hero 4 im Preisbereich von 380 bis 480 Euro ist die RE Kamera somit nicht. HTC versteht die Kamera als Schnappschuss-Accessoire mit Zusatzfunktionen. Die RE Kamera ist 97 × 27 Millimeter klein, wiegt 66 Gramm und hat die Form eines Periskops. Das Kopfende ziert ein silberner Rahmen, der die 16-Megapixel-Kamera einfasst. Den 1/2,3"-Sensor kombiniert HTC mit einem 146-Grad-Weitwinkelobjektiv mit einer Lichtstärke von Blende f/2,8. Videos können in 1080p bei 30 Bildern pro Sekunde oder in Zeitlupe mit 120 Bildern pro Sekunde in 720p aufgezeichnet werden.
Die Bedienung beschränkt sich auf zwei Knöpfe: Einen großen verchromten Auslöser für den Daumen und eine kleinere Taste auf Höhe des Zeigefingers, über den die Zeitlupe aktiviert wird. Als Auslöser kann aber auch eine App für Android- oder Apple-Smartphones ab Version 4.3 respektive iOS 7 dienen. Der Verbindungsaufbau erfolgt per Bluetooth 4.0 LE oder WLAN a/b/g/n, sodass auch die Verbindung zum heimischen WLAN möglich ist. So wird die RE Kamera zur ferngesteuerten Überwachungskamera, die aus der Ferne ausgelöst werden kann. Ist die Zeitrafferfunktion aktiviert, nimmt die RE Kamera Fotos im definierbaren Minutentakt auf. Wer die Kamera dabei nicht halten möchten, kann sie auf ihr Fußende oder die Docking-Station stellen, alternativ kann auch ein Stativ per 1/4"-Gewinde befestigt werden. Fotos und Videos landen auf einer mitgelieferten 8-GByte-microSD-Karte.
Der verbaute 820-mAh-Akku ist laut HTC für 1.200 Fotos mit 16 Megapixeln oder die Aufnahme von 100 Minuten Full-HD-Video ausgelegt. Die Kamera ist dauerhaft im Standby-Modus und aktiviert sich automatisch über einen Sensor im Griff. Eine LED informiert grob eingeteilt über den aktuellen Akkustand. Das Laden erfolgt direkt an der Kamera oder über die Docking-Station, jeweils über eine Micro-USB-Verbindung. Wenn das Betrachten von Fotos und Videos über die App nicht ausreicht, lassen sich die Dateien über die USB-Verbindung auch auf den PC übertragen. Alternativ kann die microSD-Karte entnommen werden, was sich im Kurztest von ComputerBase aber als nicht praktikabel erwies.
Die Speicherkarte wird von einer fummeligen Abdichtung geschützt, die die RE Kamera eingeschränkt wasserdicht macht. HTC erlaubt das Untertauchen in Süßwasser für eine halbe Stunde bei einer Tiefe von bis zu einen Meter. Mit einer optional erhältlichen Hülle ist die Kamera für bis zu drei Meter und zwei Stunden freigegeben. Das weitere Zubehör setzt sich aus Halterungen für Kopf, Schulter und Gürtel zusammen.
HTC bietet die RE Kamera ab Anfang November in den Farben Weiß und „Koralle“ an, die auch beim neuen Desire EYE Verwendung finden. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 199 Euro. Im Handel wird die Kamera ohne HTC-Schriftzug auf Produkt oder Verpackung zu finden sein, stattdessen setzt HTC auf das „RE“-Label. Die Kamera soll im Regal aber eindeutig als HTC-Produkt erkennbar sein.