E-Book-Piraterie: Digimarc Guardian soll illegale Downloads einschränken
Für den Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels (MVB) nimmt die Anzahl illegaler Downloads digitaler Bücher beängstigende Formen an. Um dieser Entwicklung Herr zu werden, setzt die Wirtschaftstochter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels mit „Digimarc Guardian“ auf einen neuen Schutzmechanismus.
Im Rahmen der Buchmesse in Frankfurt gab der MVB die Zusammenarbeit mit Digimarc bekannt. Mit „Digimarc Guardian“ sollen ab Anfang des nächsten Jahres flächendeckend digitale Bücher geschützt werden. Bei den Verlagen Hanser und Suhrkamp befindet sich das neue System bereits seit einiger Zeit in einer Testphase.
Bei dem neuen Schutz handelt es sich um eine Komplettlösung bestehend aus einem digitalen Wasserzeichen nebst dazugehörigen Dienstleistungen. Mit dieser Technologie versehene Inhalte können auf Cyberlocker-Seiten, Tauschbörsen oder anderen Arten von Webseiten aufgespürt werden. Anschließend werden die anbietenden Plattformen automatisch aufgefordert, die Inhalte zu entfernen. Bekannte Plattformen können zudem ständig überprüft werden, auch auf die Einhaltung der Aufforderungen achtet das System. Gleichzeitig werden die dazugehörigen Links aus den Ergebnissen der Suchmaschinen entfernt. Digimarc verweist hierbei auf eine angebliche Erfolgsquote von über 90 Prozent.
Weiter ermöglicht das System sprach- und länderübergreifend Informationen über illegale Angebote einzuholen, um den Verlagen das Abstimmen ihrer Anti-Piraterie-Maßnahmen zu vereinfachen. Ob Daten der Käufer in den Schutz eingearbeitet werden, gab der MVB nicht an.
Alleine in den USA sollen jeden Tag über drei Millionen Menschen nach illegalen Bezugsquellen der 90 meistverkauften Bücher auf Amazon suchen. Den Verlagen und Autoren sollen dadurch jedes Jahr Verluste in Höhe von drei Milliarden US-Dollar entstehen.