Samsung: Neue Chipfabrik für 11 Milliarden Euro gegen TSMC
Die Chip-Produktion ist für Samsungs Geschäftszahlen von zunehmender Relevanz. Auf die wachsende Nachfrage reagiert der Konzern jetzt mit einer Investition: Für umgerechnet rund 11,6 Milliarden Euro soll in Pyeongtaek in Südkorea eine 790.000 m² große Chipfabrik entstehen.
Die Bauarbeiten werden im kommenden Jahr beginnen. Im zweiten Halbjahr 2017 soll laut Samsung dann der Betrieb aufgenommen werden. Insgesamt sollen durch die Fabrik rund 150.000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Worauf sich die Produktion konzentrieren wird, ist laut Samsung noch nicht abschließend festgelegt. Sicher aber ist, dass sich durch den Fabrikbau die Konkurrenz zum weltweit drittgrößten Halbleiterhersteller TSMC vergrößern wird. Beide Unternehmen konkurrieren seit jeher insbesondere um die Auftragsfertigung für Apple. Für das iPhone 7 soll Samsung den Zuschlag erhalten haben.
Der Schritt dürfte auch der Absicherung der eigenen Marktposition dienen. Seit Jahren schlägt Samsung aus seiner umfassenden Liquidität Profit, indem über große Fabriken und Stückzahlen kontinuierlich günstige Preise und stets aktuellste Technologien angeboten werden.
Mit der Investition hofft Samsung aber auch, das unter Druck stehende Smartphone-Geschäft abzustützen. Dieses macht derzeit gut 60 Prozent des Ergebnisses aus. Mittelfristig werden die Marktanteile in diesem Segment jedoch weiter fallen – ein Vorgang, der durch Wachstum im Halbleitersegment abgefedert werden soll.
Erst in der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass Samsung 560 Millionen Dollar in eine neue TV-Fabrik investieren wird. Zugunsten niedrigerer Lohnkosten wird diese nicht in Südkorea, sondern in Vietnam angesiedelt werden.