SilverStone SST-ST30SF im Test: Passiv gekühltes SFX-Netzteil mit 300 Watt
2/6Garantie
Die Garantiezeit für das semi-passive SFX-Netzteil beträgt drei Jahre. Im Falle eines vorzeitigen Ausfalls kann das Netzteil auf Wunsch statt über den Handel auch direkt über die Niederlassung in Deutschland ausgetauscht werden.
Äußeres
Rein optisch gleicht das SilverStone dem be quiet! SFX Power 2. Das Gehäuse scheint unverändert übernommen. Wie auch beim Halbbruder von be quiet! sind die nicht vorhandene Gummierung des Kabeldurchlasses und dünnere 20-AWG-Kabel zu vermerken. Letztere sind in der 300-Watt-Klasse akzeptabel, wenn wie beim SilverStone mindestens ein nativer PCIe-Grafikkartenanschluss zur Verfügung steht. Sollte der Nutzer einen zweiten Grafikkartenstecker über einen Adapter realisieren, ist es wichtig, diesen mit zwei Kabelsträngen zu versorgen, um eine Überlastung des Kabels zu vermeiden. Üblich bei PC-Netzteilen sind hingegen 18-AWG-Kabel, die höhere Ströme bewältigen. Die Kabelummantelungen beginnen ebenfalls erst außerhalb des Netzteilgehäuses und sind damit eher zweckmäßig, als schick.
Kabelausstattung
Alle Anschlüsse des SST-ST30SF sind fest mit dem Netzteilgehäuse verbunden. Die Kabellängen richten sich nach den Anforderungen kompakter SFX-Rechner. Ein Einbau in ATX-Gehäusen mit der mitgelieferten Adapterplatte ist angesichts der Kabellängen wenig sinnvoll – und auch aufgrund attraktiverer ATX-Netzteile. Über den 6-Pin-Grafikkartenstecker kann eine sparsame Grafikkarte der unteren Mittelklasse versorgt werden, die mindestens ausreichende Spieleleistung bereitstellt, um mit aktuellen Konsolen gleichzuziehen. Über zwei Komponentenstränge werden drei SATA-, ein Floppy- und zwei Molex-Stecker zur Verfügung gestellt.
Anzahl | Kabeltyp | Länge in cm |
---|---|---|
fest | ||
1 | 24-Pin ATX | 30 |
1 | 4+4-Pin EPS | 42 |
1 | 2× 6-Pin PCIe | 42 |
1 | 3× SATA | 33 – 53 – 64 |
1 | 2× Molex, 1×FDD | 32 – 51 – 72 |
Technik
Nach dem Lösen der Schrauben und dem Öffnen des Netzteils fällt der Blick auf die Elektronik. Wie immer gilt: Nicht nachmachen – Lebensgefahr!
Die Technik unter der Haube ist bereits vom be quiet! SFX Power 2 bekannt und wird von FSP gefertigt. Mit dem Halbbruder aus dem Hause be quiet! teilt sich das SST-ST-30SF zahlreiche Merkmale des Schaltungsaufbaus, für den kühlenden Luftstrom im oberen Lastbereich sorgt aber ein langlebigerer Kugellager-Lüfter im flachen 80-mm-Format (Modell MGA8012XB-A15 mit maximal 0,23 Ampere Stromaufnahme).
SilverStone möchte ebenfalls die Außenwand des Gehäuses zur Kühlung der Sekundärseite nutzen, die Menge an Wärmeleitpaste an der Kontaktfläche ist aber zu gering, um eine optimale Verbindung sicherzustellen. Ein etwas größerer Klecks Wärmeleitpaste sollte in Kombination mit dem durch die Verschraubung sichergestellten Anpressdruck die Wärmeableitung weiter verbessern, ohne nennenswerte Kosten zu verursachen. SilverStone lässt im Primärbereich die größere Kühlervariante verbauen, die auch den Brückengleichrichter einschließt. Zur Sicherstellung der im Primärbereich sicherheitskritischen Abstände werden ein Abstandshalter aus Kunststoff sowie Folie verwendet.
Die Eingangsfilterung ist mit vier Y-, zwei X-Kondensatoren, zwei Spulen und dem MOV als passivem Überspannungsschutz vollständig. Der Primärbereich, der sich bei diesem SFX-Netzteil in der linken Hälfte befindet, wird über die beiden Kabel mit Spannung versorgt. Im Vergleich zu den meisten ATX-Spannungswandlern ist der interne Aufbau des SST-ST30SF daher umgedreht. Bei den Kondensatoren setzt der Hersteller auf Mittelklasse: Der 95-Grad-Primärkondensator mit 400 Volt Spannungsfestigkeit und 180 Mikrofarad Kapazität stammt von Teapo, auf der Sekundärseite kommen 105-Grad-Elkos von CapXon, Teapo, OST und Taicon zum Einsatz.
Der verwendete Sicherungschip vom Typ Siti PS229 stellt die versprochenen Schutzschaltungen abgesehen vom Überhitzungsschutz in der Realität bereit. OTP fehlt hingegen, obwohl von der Produktbeschreibung ausdrücklich angekündigt. Die Lötqualität ist gut, die Kabelenden zufriedenstellend gekürzt. Wie in den meisten guten Netzteilen verhindert zusätzlich eine transparente Isolationsfolie unter der Hauptplatine potentielle Kurzschlüsse. Die Analyse der Platine bestätigt, dass es sich um ein Single-Rail-Netzteil handelt.