SilverStone SST-ST30SF im Test: Passiv gekühltes SFX-Netzteil mit 300 Watt

 6/6
Philip Pfab
48 Kommentare

Fazit

SilverStones 80Plus-Bronze-Netzteil im SFX-Format absolviert den Test nur mit einem einzigen Mangel: Der versprochene Überhitzungsschutz ist in der Realität nicht vorhanden. Netzteilkauf ist Vertrauenssache – Fehler in der Produktbeschreibung sind daher fatal. Schlussendlich ist nicht die Tatsache, dass das Netzteil nicht über OTP verfügt, das Hauptproblem – der Überhitzungsschutz ist in dieser Preisklasse optional –, sondern die fehlerhafte Produktbeschreibung, die die Absicherung gegen zu hohe Temperaturen ausdrücklich nennt. Von diesem formalen Mangel abgesehen, kann das SST-ST30SF überzeugen.

Gehäuse und Technik sind bereits vom be quiet! SFX Power 2 bekannt. In einigen Details ist die SilverStone-Umsetzung interessanter: Der verwendete Kugellager-Lüfter hat im Vergleich zu Gleitlager-Modellen eine höhere Lebenserwartung. Dank Semipassiv-Kühlung steht dieser zudem im unteren Lastbereich still. Obwohl das SilverStone SFX Bronze aufgrund von Elektronikrauschen dann nicht komplett lautlos ist, arbeitet es ausgesprochen leise. Bei hoher Last ist die Lautstärke durchschnittlich. Bezüglich des Geräuschniveaus ist nur das Chieftec SFX-350BS mit seiner extrem niedrigen Lüfterdrehzahl vergleichbar leise. Gerade da SFX-Rechner oft im Wohnzimmer zum Einsatz kommen, ist der leise Betrieb im Alltag sehr vorteilhaft.

SilverStone Strider Series 300W SST-ST30SF
SilverStone Strider Series 300W SST-ST30SF

Einige weitere Punkte teilt sich das SilverStone mit seinem Halbbruder von be quiet!. Die Spannungsregulation funktioniert ausreichend gut, um sowohl Systeme mit dedizierter Grafikkarte als auch mit vielen Festplatten zu versorgen. Mit 4+4-Pin-CPU-, 6-Pin-Grafikkartenanschluss sowie drei SATA- und zwei Molex-Steckern ist die Kabelausstattung für die üblichen Kompaktsysteme ausreichend. Dass die Kabelummantelung erst außerhalb des Netzteilgehäuses beginnt, ist optisch unschön, technisch aber unbedenklich. Da im Wohnzimmer Gehäuse mit Seitenfenster unüblich sind, bleibt der Schönheitsfehler dem Auge des Betrachters meist verborgen. Mit einem Kaufpreis von unter 50 Euro liegt das SilverStone-Modell in etwa gleichauf mit der Konkurrenz von be quiet!, ist in gewissen Punkten jedoch leicht überlegen. Schlussendlich ist das Strider im SFX-Format daher ein in fast jeder Hinsicht empfehlenswertes Kompakt-Netzteil zum fairen Preis.

Silverstone Strider Series 300W SST-ST30SF
01.10.2014
  • SFX-Netzteil
  • gute Messwerte, keine Spezifikationsverletzung
  • hohe Effizienz, vor allem bei geringer Last
  • 6-Pol-PCIe-Grafikkartenanschluss
  • Steckeranzahl
  • semi-passive Kühlung
  • drei Jahre Garantie
  • bei stillstehendem Lüfter nicht lautlos (Elektronikrauschen)
  • OTP nicht vorhanden obwohl versprochen

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