Quartalszahlen: Sony kürzt Prognosen für Smartphone-Geschäft
Sony machte im vergangenen Quartal knapp eine Milliarde Euro Verlust, Schuld daran sind hohe Abschreibungen in der Smartphone-Sparte, deren Prognosen der Konzern bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr nach unten korrigiert – der bisherige Chef der Sparte, Kunimasa Suzuki, wird ab dem 16. November andere Aufgaben übernehmen.
Der japanische Konzern rechnet inzwischen nur noch mit 41 Millionen verkauften Smartphones im Jahr 2014. Im April dieses Jahres ging Sony von einer Zahl von 50 Millionen Geräten aus, im Juli erfolgte eine erste Korrektur der Prognosen auf 43 Millionen Smartphones. Im letzten Quartal machte die Mobil-Sparte einen Umsatz von 308,4 Milliarden Yen, was im Vergleich zum Vorjahr einer Steigerung um 1,2 Prozent entspricht. Sony konnte insgesamt knapp 10 Millionen Smartphones absetzen und damit im Vergleich zum Vorjahreswert eine kleine Steigerung erreichen, Abschreibungen und Wertanpassungen in Höhe von 176 Milliarden Yen sorgten aber trotz steigender Verkäufe und guter Kritiken für die Flaggschiff-Smartphones Xperia Z3 und Xperia Z3 Compact für einen satten Verlust.
Der schleppende Verkauf der Geräte und die Abschreibung schlägt sich in den aktuellen Quartalszahlen nieder: Zwischen Juli und September fuhr der Konzern einen Verlust von 136 Milliarden Yen (rund eine Milliarde Euro) ein. Eine Überraschung ist das nicht: Sony informierte über die Abschreibung bereits vor einem Monat, Analysten rechneten mit einem noch größeren Verlust. Letztlich betrug der operative Verlust im Quartal 85,6 Milliarden Yen (611 Millionen Euro). Während die Smartphone-Geschäfte hohe Verluste einfahren, hinterlassen die beiden anderen Kerngeschäftsbereiche der Japaner ein deutlich besseres Bild: Dank der gut laufenden PlayStation 4 schaffte es Sony, seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent auf 1,9 Billionen Yen zu erhöhen. Allein im letzten Quartal wurden 3,3 Millionen Konsolen abgesetzt, die Sparte erwirtschaftete einen Gewinn von 21,8 Milliarden Yen – im Vorjahr fuhr die PlayStation noch Verluste ein. Die Spielesparte kann sich derweil über einen um 83 Prozent höheren Umsatz freuen.
Die „Devices“-Sparte von Sony konnte dank wachsender Verkäufe von Bildsensoren den operativen Gewinn auf knapp 30 Milliarden Yen steigern und im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln. Mit Digitalkameras machte Sony einen Gewinn von 20 Milliarden Yen bei einem Umsatz von 179 Milliarden Yen. Im Vergleich zum Vorjahr gelang es dem Konzern auch, mehrere Sparten aus der Verlustzone zu bringen – der immense Verlust der Smartphone-Sparte machte allerdings alle Hoffnungen auf schwarze Zahlen zunichte.
Als Folge der schlechten Zahlen muss der seit April 2012 als CEO und Präsident von Sony Mobile eingesetzte Kunimasa Suzuki seinen Posten an Hiroki Totoki abgeben. Dieser hat bisher am Unternehmensumbau mitgewirkt, Suzuki wird VP bei Sony Entertainment. Sony rechnet für das aktuelle Geschäftsjahr unverändert mit einem Gesamtverlust von 230 Milliarden Yen.