The Evil Within im Test: Neues Werk des Resident-Evil-Erfinders

 4/5
Andreas Schnäpp
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Fazit

Nach insgesamt 21 Stunden Spielzeit, wovon rund 18 Stunden auf den ersten Spieldurchlauf entfallen, ziehen wir Bilanz: Shinji Mikamis neuestes Werk besticht durch eine dichte Spielatmosphäre, die nur so vor Anspielungen an die eigenen Wurzeln strotzt. Obwohl es sich bei The Evil Within um eine komplett neue IP handelt, ist die Handschrift Mikamis unverkennbar. Dabei spielt The Evil Within geschickt mit der Wahrnehmung des Spielers und präsentiert eine düstere Geschichte in albtraumhaftem Setting, ohne sich auf der klassischen Zombiethematik auszuruhen. Dank exzellentem Sounddesign und abwechslungsreichen Umgebungen kommt in der überdurchschnittlich langen Kampagne keine Langeweile auf.

Und dennoch hinterlässt The Evil Within einen unausgeglichenen Eindruck: Versprüht das Spiel zu Beginn noch die unterschwellige Angst vor dem Bösen, das hinter jeder Ecke lauert, und ein nervenaufreibendes Gefühl der Bedrohung, kippt diese Stimmung im späteren Spielverlauf stark in Richtung des leichter bekömmlichen Survival- und Action-Aspekts. Bis zur letzten Spielminute bleiben zwar die Anspannung und Aufregung erhalten, doch mit Furcht hat das wenig gemein. Durch technische Schnitzer, rudimentäre Rätsel und altbackenes Gameplay wirkt The Evil Within wie eine Survival-Horror-Zeitkapsel, bei der der Horror-Schriftzug langsam abblättert.

The Evil Within im Test

Am Ende hängt alles von der Erwartungshaltung des Spielers ab: The Evil Within ist nicht der von vielen erwartete Survival-Horror-Messias, aber dennoch ein gutes und solides Survival-Spielerlebnis mit überraschend vielen hellen und abwechslungsreich gestalteten Passagen. Freunde des nervenstrapazierenden Horrors müssen jedoch nicht verzagen. Sie können in dieser Saison für ihren Nervenkitzel auch auf alienhaltige Alternativen ausweichen.

Apropos Saison: Ein dreiteiliger Season-Pass soll die Geschichte von The Evil Within in den kommenden Monaten um weitere Blickwinkel auf das Geschehen erweitern. Auch das Warten auf weitere Optimierungen in Form eines Updates der PC-Version könnte sich für zurückhaltende Käufer durchaus lohnen.

Kopier- und Jugendschutz

„The Evil Within“ funktioniert über Steam, sodass der Key über die Valve-Plattform aktiviert werden muss. Dazu ist einmalig eine Internetverbindung nötig; ein Wiederverkauf wird durch die Bindung an das Steam-Konto quasi unmöglich gemacht.

In Sachen Jugendschutz gilt es zu erwähnen, dass der Titel von der USK eine Freigabe „ab 18 Jahren“ erhalten hat.