be quiet! Silent Base 800 im Test: Gedämmter Markteintritt in schlichter Optik
2/5Ausstattung
Ausstattung außen
Bevor das be quiet! Silent Base 800 zum Einsatz kommen kann, sind zwei längliche Standfüße selbst anzubringen. Dies ist schnell bewerkstelligt und kein Grund für Abzüge in der B-Note, da sie einfach unter dem Gehäuse eingeschoben werden und einrasten. Sie sollen den Midi-Tower zusätzlich entkoppeln.
Deckel, Boden und Front des Silent Base 800 bestehen mit Ausnahme der beiden vertikal verlaufenden Meshelemente in der Vorderseite zu 100 Prozent aus Kunststoff. Der darunter verborgene Korpus und die Seitenteile sind aus 0,7 mm dickem Stahl gefertigt.
Eine der charakteristischsten Stellen am Silent Base 800 ist die in zwei Hälften unterteilte und gebürstete Fronttür. Sie verdeckt drei 5,25"-Laufwerksschächte und zwei vorinstallierte be quiet! Pure Wings 2 mit einer Rahmenbreite von 140 mm. Ein vorgesetzter Nylonstaubfilter verhindert, dass Staub in das Gehäuse gelangt.
Der Öffnungswinkel der Tür beträgt etwas über 90 Grad. Positiv hervorzuheben ist, dass sich die Beschläge ausbauen und an die gegenüberliegende Seite montieren lassen. Dadurch kann die Öffnungsrichtung vom Besitzer selbst bestimmt werden.
Damit be quiet!s Konzept von einem Gehäuse mit extrem niedriger Geräuschemission in der Theorie auch bis ins Detail aufgeht, wurden alle verbauten Ventilatoren zusätzlich durch Gummiringe entkoppelt. Die in den Türen eingebettete Schalldämmung soll darüber hinaus nach vorne austretenden Schall minimieren und ihn stattdessen nach hinten reflektieren.
Ehe sich der Deckel abnehmen lässt, muss das Frontcover abgebaut werden. Sämtliche Anbauten lassen sich nur von innen lösen. Im Deckel bietet der Midi-Tower Platz für zwei 120- oder 140-mm-Lüfter.
Etwas Besonderes hat sich be quiet! an den Seitenteilen des Silent Base 800 einfallen lassen. In der Mitte der Seitenwände ist jeweils eine Lufthutze verbaut, die sich so verstellen lässt, dass sie entweder bündig abschließt oder Luft passieren lässt. Während die linke Seite einen 120-mm-Lüfter für zusätzliche Kühlleistung aufnehmen kann, besteht diese Möglichkeit an der rechten Seite nicht. Beide Hutzen verfügen über einen Staubfilter.
Das Frontpanel ist im Deckel eingelassen. Es setzt sich aus jeweils zwei USB-3.0- und USB-2.0-Anschlüssen zusammen, die von zwei 3,5-mm-Klinkenbuchsen getrennt werden. Der große quadratische Startknopf hat einen sehr harten Druckpunkt und ist weiß beleuchtet. Vor ihm ist die weiße HDD-LED im Resetknopf untergebracht, welche Festplattenzugriffe optisch wiedergibt.
Mit dem Blick auf die Rückseite fallen die Abziehhilfen der Seitenteile positiv auf. Ansonsten ähnelt der rückwärtige Aufbau dem der meisten Midi-Tower und hat einen vorinstallierten 120-mm-be-quiet!-Pure-Wings-2-Lüfter sowie drei Ausgänge für eine externe Wasserkühlung vorzuweisen.
Vor dem unten platzierten Netzteil lässt sich ein zusätzlicher 120- oder 140-mm-Ventilator einbauen. Ein langer Nylonstaubfilter verhindert auch hier das Eindringen von Staub in das Innere des Gehäuses. Die Stromversorgung wird durch vier Auflageflächen und Dämmmaterial an der Rückwand zusätzlich entkoppelt.
Das be quiet! Silent Base 800 ist sehr gut verarbeitet. Die Passgenauigkeit der einzelnen Komponenten ist hoch, es sind keine unregelmäßigen Spaltmaße auszumachen. Obwohl die Verwindungssteifigkeit des Korpus und der Seitenteile gut ist, hätte dem Silent Base etwas mehr Materialstärke gut gestanden. Diese ist als durchschnittlich zu bewerten und ist nicht so massiv wie bei führenden Konkurrenzprodukten dieser Preisklasse.
Außerdem fehlt eine Lüftersteuerung. Natürlich lässt sich diese problemlos nachrüsten, sie hätte das angestrebte Silence-Konzept des be quiet! Silent Base 800 aber gut unterstützt.