be quiet! Silent Base 800 im Test: Gedämmter Markteintritt in schlichter Optik
4/5Erfahrungen
Vor dem Hinlegen des Gehäuses sind die Standfüße laut be quiet! abzunehmen, da sonst Gefahr besteht, den Kunststoff zu beschädigen. Erst danach kann es los gehen.
Hauptplatine, Netzteil und Grafikkarte sind schnell eingesetzt und fest verschraubt. Beim Hindurchführen der nötigen Kabel bleiben die Gummimanschetten an Ort und Stelle und verdecken die Kabel gut.
Zu Letzt müssen die Festplatten verbaut werden. Diese sind mit den beiliegenden Silikonschienen zu verschrauben und im Anschluss in den Festplattenkäfig zu setzen. Um einen sicheren Halt zu garantieren, wird ein Riegel durch die Schiene geschoben, der ein Herausrutschen der Festplatte verhindert.
Von den 5,25"-Schnellverschlüssen ist nicht viel zu halten. Sie halten entsprechende Laufwerke zwar, hinterlassen aber keinen verlässlichen Eindruck. be quiet! selbst gesteht in der Gebrauchsanweisung ein, dass sich Schrauben besser zur Montage eignen.
Während der gesamten Testphase hat das Dämmmaterial des be quiet! Silent Base 800 keinen sonderbaren Geruch freigesetzt.
Das Silent Base 800 verfügt über drei Vorrichtungen für Wasserkühlungen. Im Deckel kann ein 240-mm- oder 280-mm-Radiator eingebaut werden. In der HDD-Sektion und an der Rückseite ist Platz für je einen 120-mm- oder 140-mm-Radiator.
CPU-Kühler in be quiet!s Midi-Tower dürfen eine Höhe von 175 mm nicht überschreiten. Bleiben die Festplattenkäfige verbaut, so ist die Länge der Grafikkarte auf 295 mm begrenzt. Ohne Käfig sind bis zu 415 mm Platz. Hinter dem Mainboardtray ist mit 30 mm ausreichend Raum für das Verlegen von Kabeln.
Messergebnisse
Lautstärke
Mit durchschnittlich 30,1 Dezibel können be quiet!s Lüfter bei anliegenden 5 Volt als nahezu lautlos bezeichnet werden. Dies ändert sich schlagartig, sobald die drei Ventilatoren mit voller Spannung betrieben werden. Dann beträgt der Durchschnittswert 38,7 Dezibel, was dem schallgedämmten und angeblich auf eine niedrige Geräuschemission optimierten Silent Base 800 gar nicht gut steht.
Hauptverantwortlich ist der 120-mm-Hecklüfter, der 1.500 Umdrehungen die Minute erreicht. Er ist um einiges lauter als die beiden 140-mm-Exemplare in der Front, die sich lediglich mit 1.000 U/min drehen.
Immerhin hält die Festplattenentkopplung, was sie verspricht. Ihr Wirkungsgrad ist deutlich höher als der von Gummipuffern oder sonstigen Ausführungen.
Temperatur
Ist die Nvidia GTX 650 Ti Boost mit dem Radiallüfter eingebaut, erreicht der Prozessor eine Temperatur von 42 °C während der 12 Volt- beziehungsweise 50 °C während der 5-Volt-Messung. Die Grafikkarte selbst wird 60 °C beziehungsweise 71 °C warm.
Kommt stattdessen die Asus GTX 760 DirectCU II OC mit ihren zwei Axiallüftern zum Einsatz, so klettert die CPU-Temperatur auf 56 °C im 12-Volt- beziehungsweise 69 °C im 5-Volt-Betrieb. Die Grafikkarte selbst erreicht 62 °C beziehungsweise 81 °C.
Die Mainboad- und Festplattentemperaturen fallen mit maximal 38 °C und 23 °C zu Gunsten der Nvidia GTX 650 Ti Boost mit ihren Radiallüfter aus. Mit Axiallüftern an der Grafikkarte erreicht die Hauptplatine eine Temperatur von 42 °C, der Datenträger steigt auf 27 °C an.
Die Messergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache: Im be quiet Silent Base 800 ist eine Grafikkarte mit Radiallüfter einer mit Axiallüftern vorzuziehen.
Zum Schluss sei angemerkt, dass durch das Entfernen der modularen Festplattenkäfige die Temperaturen besser ausfallen können. Der Test fand mit eingebauten Käfigen statt.
Leistungsaufnahme
Mit maximal 4,8 Watt, also durchschnittlich 1,6 Watt pro Lüfter, liegt der Verbrauch pro Ventilator im grünen Bereich.