BlackBerry Passport im Test: Smartphone mit 1:1-Display und Wischgesten-Tastatur
4/5Kamera
Neben der Frontkamera hat das BlackBerry Passport eine rückwärtig verbaute 13-Megapixel-Kamera mit einer f/2.0-Blende und optischen Bildstabilisator zu bieten. Eine LED soll zur besseren Ausleuchtung bei schlechten Lichtverhältnissen behilflich sein.
Am Tag aber auch bei Dämmerung liefert das BlackBerry Passport eine solide Bildqualität ab, die sich vor allen Dingen durch eine hohe Bildschärfe und gute Farbbalance mit satten, realitätsnahen Farben bei einer Empfindlichkeit von ISO 55 auszeichnet. Besonders nahe Objekte, sogenannte Makros, bildet das neue Flaggschiff von BlackBerry ebenfalls gut und für ein Smartphone sehr detailliert ab.
Mit Kunstlicht kann das Passport gut umgehen. Zwar nimmt die Farbgenauigkeit ab, dank verhältnismäßig niedrig gehaltener ISO-Werte, die zwischen ISO 235 und ISO 355 liegen, sind aber akzeptable Bildergebnisse möglich.
In der Nacht kann die Kamera des BlackBerry Passport nur dann halbwegs anschauliche Ergebnisse liefern, wenn entweder die LED für eine zusätzliche Ausleuchtung von nahen Objekten sorgt oder genügend Umgebungslicht, beispielsweise durch Straßenlaternen, eingefangen wird. Leuchtet eine solche Lichtquelle jedoch direkt auf den Sensor, so ist mit formatfüllenden und verwaschenen Blendensternen zu rechnen, die einem das eigentliche Motiv schnell zunichte machen.
Beim Betrachten sämtlicher Fotos in der 100-%-Ansicht ist eine leichte Artefaktbildung zu erkennen, die besonders deutlich bei Objektüberlagerungen oder Objektübergängen auftritt und typisch für Aufnahmen der meisten Smartphones ist. Dies lässt auf eine starke interne Bildnachbearbeitung schließen.
Die Belichtungsmessung des BlackBerry Passport darf als ausgewogen deklariert werden und verrichtet ihre Arbeit gut. Bei Motiven mit starken Helligkeitsunterschieden ist die Belichtung zwar korrekt, jedoch fällt die interne Nachbelichtung von zu dunkel geratenen Bildinhalten zu schwach aus, weshalb solche Aufnahmen hin und wieder geringfügig trostlos wirken können.
Generell auffällig ist, das das BlackBerry Passport fehlendes Licht zuallererst durch eine längere Verschlusszeit zu kompensieren versucht, was im Zusammenhang mit dem optischen Bildstabilisator sehr gut funktioniert. Aufnahmen bis hin zu 1/2.5-Sekunde sind meist ohne zu Verwackeln realisierbar und ermöglichen wiederum niedrige ISO-Werte – eine wichtige Grundlage guter Bildqualität.
Unterm Strich sind vom BlackBerry Passport gute Fotos am Tag, aber auch bei Dämmerung oder Kunstlicht zu erwarten. Bei Nacht ist die Qualität der Aufnahmen aber, wie die der meisten Smartphones auch, bescheiden und des öfteren unbrauchbar.
Konnektivität
Das Passport biete eine Fülle an aktuellen Übertragungsstandards. Das Smartphone verfügt über WLAN nach 802.11ac mitsamt Wi-Fi Direct und Miracast, LTE und NFC. Zusätzlich stehen A-GPS und Bluetooth 4.0 LE zur Verfügung. Per microUSB 2.0 wird das Passport mit Computer oder Netzteil verbunden.
Im Netz von o2 im Ruhrgebiet und in Düsseldorf ließ sich einwandfrei mit dem Passport telefonieren und im Internet surfen. Es kamen zu keinen Unterbrechungen, auch in schlechter versorgten Gebieten verlor das Passport kein Netz. Telefonate klingen auf beiden Seiten sehr natürlich, die maximale Lautstärke reicht auch für belebte Umgebungen aus. Auch als Navigationssystem leistet das Passport gute Arbeit. Die Ortung erfolgt im Zusammenspiel mit dem Mobilfunk sehr schnell und präzise, das Signal bleibt auch bei Fahrten über die Autobahn stabil.
Laufzeiten
Der Akku des Passport misst 3.450 mAh. BlackBerry wirbt mit einer Akkulaufzeit von 30 Stunden bei gemischter Nutzung. Je nach Nutzungsverhalten lässt sich die Laufzeit des Passport auf einen Tag reduzieren, bei weniger anspruchsvoller Nutzung sind auch eineinhalb bis zwei Tage möglich.
Die Nutzung im Test bestand an intensiven Tagen aus E-Mail-Push, automatischer Helligkeit, durchgehend aktiviertem WLAN und LTE, Chats über Facebook und WhatsApp und einigen Minuten Telefonie sowie Surfen im Internet. Souverän hielt das Passport der Nutzung bis Ende des Tages mit teils zweistelligen Prozent Restakku stand. Bei zurückgefahrener Nutzung lässt sich dieser Wert erhöhen.
Auch im Video-Dauertest überzeugt BlackBerrys Flaggschiff mit über 10 Stunden Laufzeit. Ein Wert im Browser-Dauertest konnte aufgrund von Abbrüchen nicht ermittelt werden.