CAT S50 im Test: Robustes Smartphone mit der Lizenz zum Stürzen
3/4Performance & Software
In Zusammenspiel mit dem auf zwei Gigabyte verdoppelten Arbeitsspeicher werden alltägliche Aufgaben vom Snapdragon 400 ohne Auffälligkeiten ausgeführt. Ein anderes Bild wird bei Spielen erkennbar: Selbst die einfach aufgebaute Spiele-Applikation „Candy Crush Saga“ führt auf dem CAT S50 zu einem nicht in Gänze flüssigen Spielerlebnis, was sich in Form von deutlich erkennbaren „fps-Drops“ äußert. Das ebenfalls mit dem Snapdragon 400 ausgestattete Motorola Moto G bewältigt dieselbe Aufgabe hingegen spielend. In den Benchmarks liegt das S50 wieder auf Augenhöhe mit der vergleichbaren Konkurrenz wie Motorola Moto G oder HTC One mini 2.
Zwar steht der zeitgemäß bemessene Arbeitsspeicher dem CAT S50 äußerst gut, der verbaute Snapdragon 400 platziert das Smartphone trotzdem in den Mittelklasse-Sektor - die Ruckler stören. Dies und die Tatsache, dass Multitasking von mehreren, teils großen Applikationen zu Wartezeiten führt, stößt bei bei einer anvisierten Oberklasse-Preisvorstellung von 480 Euro äußerst negativ auf.
Ebenso im Mittelfeld platziert sich das Speichervolumen von acht Gigabyte, wovon nach Abzug der vorinstallierten Software nur noch circa 4,8 Gigabyte verbleiben. Der Speicher kann mittels microSD-Speicherkarte erweitert werden.
Cat Phones versieht das S50 mit einem geradezu unveränderten Android in der Version 4.4.2. Einzig eine Handvoll vorinstallierter „CAT-Apps“ zeigt eine Anpassung. Zusätzliche Gadgets wie etwa ein Barometer fehlen. Spannend wäre es zudem geworden, hätte CAT etwa einen Entfernungsmesser untergebracht. Als Alleinstellungsmerkmal für den Einsatz auf dem Bau hätte es dem Smartphone gut gestanden.
- GFXBench 3 1080p T-Rex Offscreen
- GFXBench 3 1080p Manhattan Offscreen
- 3DMark Ice Storm Unlimited
- SunSpider 1.0.1
- SunSpider 1.0.2
- Google Octane
- Google Octane 2.0
- CF-Bench
- Geekbench 3 Total Multi-Core
- Geekbench 3 Total Single-Core
- Geekbench 3 Integer Multi-Core
- Geekbench 3 Integer Single-Core
- Geekbench 3 Floating Point Multi-Core
- Geekbench 3 Floating Point Single-Core
- Geekbench 3 Memory Multi-Core
- Geekbench 3 Memory Single-Core
Kamera
Um Bauberatungen und andere Outdoor-Einsätze dokumentieren zu können, bietet das CAT S50 rückseitig eine mit acht Megapixel auflösende Kamera samt LED-Blitz. Aufnahmen resultieren in einer Fotoauflösung von 3.200 × 2.400 Bildpunkten. Full-HD-Videosequenzen werden bei 30 Bildern die Sekunde aufgezeichnet. Die auf der Frontseite verbaute Kamera ist mit Aufnahmen von 640 x 480 weniger hochauflösend.
Das spärlich ausgestattete Kameramenü erlaubt dem Nutzer via Schnellzugriff das Hinzuschalten des Blitzes, der HDR-Funktion, des Selbstauslösers sowie eines Fokuseffektes. Über einen kleinen Umweg lässt sich die Auflösung beider Kameras ändern.
Auf Fotosafari fühlt sich das CAT S50 keinesfalls heimisch. Die Kamera-Ergebnisse präsentieren sich in großen Stücken verhalten. Gerade bei Tageslicht wirkt ein Großteil der Farben unnatürlich und leicht übersättigt. Probleme zeigen sich darüber hinaus auch bei der Belichtungsmessung. Starke Lichtunterschiede werden nur schwer gebändigt.
Weitere Probleme kommen bei der Schärfe bei Aufnahmen mit viel Struktur zum Vorschein. Ein völlig anderes Bild wird hingegen bei Detailaufnahmen erzielt. Schärfe und Abbildungsleistung gehen, abgesehen von einer minimalen Blässe, in Ordnung. Bilder in geschlossenen Räumen, die zudem mit Kunstlicht ausgestrahlt sind, weisen die typischen Smartphone-Aufnahmeeigenschaften auf – Kontrast und Farbintensität leiden unter den Aufnahmebedingungen.
Konnektivität
In Sachen Konnektivität schreibt sich Cat Phones „LTE für den Outdoor-Bereich“ auf die wehenden Fahnen. Gegenüber dem Vorgänger ist der Schritt beachtlich. Nach Cat.4-Norm werden Übermittlungsgeschwindigkeiten von bis zu 150 Mbit/s im Downstream sowie 50 Mbit/s im Upstream erreicht. Doch ist auch dies angesichts der Ansiedlung im oberen Preissektor kein Novum. Der UMTS-Standard wird mit 42,2 respektive 5,76 Mbit/s bedient.
Im Netz von Vodafone auf der ländlich geprägten Insel Rügen zeigte sich die Empfangsqualität als gut. Die Sprachqualität bei Telefonaten ist als normal zu bewerten. Beide Seiten können den jeweils anderen klar und deutlich verstehen, wenn auch mit einem Makel: Die Mehrzahl der Gesprächspartner empfand die geführten Telefonate als relativ leise und dumpf, was womöglich auf das Gehäuse in Verbindung mit der Mikrofonabdichtung zurückzuführen ist. Zu gerätebedingten Verbindungsabbrüchen kam es keiner Zeit.
Laufzeiten
Der festverbaute Akku wächst gegenüber dem Vorgänger um beachtliche 31,5 Prozent auf 2.630 mAh. In den theoretischen Akkutests macht sich das durchaus bemerkbar. Die hinsichtlich mit ähnlicher Hardware bestückten Nebenbuhler Moto G (2.070 mAh) und HTC One mini 2 (2.100 mAh) bleiben weit abgeschlagen. Der Akku des CAT S50 zeigt in den Dauertests ein erhabenes Bild und zieht mit Smartphones wie dem Samsung Galaxy Note 3 (3.200 mAh) gleich.
Im Testalltag mit ausgiebiger Korrespondenz via WhatsApp- und Textnachrichten oder dem Abrufen sowie Beantworten vieler E-Mails und dem mehrfachen Aufrufen unterschiedlicher Websites, sozialer Netzwerke und kurzer Telefonate bei mittlerer Display-Helligkeit und stetig aktiviertem Bluetooth sowie WLAN verblieben nach einem 16,5-Stunden-Tag noch 25 Prozent Akkuleistung, was das abendliche Aufladen unumgänglich macht. Bei weniger intensiver Nutzung wurde eine Laufzeit von zwei Tagen realisiert.