Facebook: Behördenanfragen nach Benutzerdaten steigen weiter
Wie Facebook im „Global Government Requests Report“ bekannt gibt, haben Behörden im ersten Halbjahr 2014 insgesamt fast 35.000 Mal Anfragen in Bezug auf Nutzerdaten an Facebook gestellt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl dieser Anfragen somit um 24 Prozent gestiegen.
Gleichsam stieg die Anzahl der eingeschränkten Inhalte aufgrund lokaler Gesetzgebungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent an. Facebook betont, dass weiterhin jede einzelne Anfrage genau geprüft und bei Weitem nicht jede Anfrage mit einer entsprechenden Auskunft beantwortet werde. Im Transparenzbericht für Deutschland nennt Facebook für das erste Halbjahr 2.537 Anfragen, die sich auf 3.078 Benutzerkonten beziehen. Bei 33,94 Prozent dieser Anfragen habe Facebook daraufhin Daten bereitgestellt. Ein Jahr zuvor verzeichnete Facebook aus Deutschland 1.886 Anfragen zu 2.068 Konten, von denen 37 Prozent bewilligt wurden. 34 Inhalte mussten aufgrund der Leugnung des Holocausts eingeschränkt werden, da sie nicht mit deutschem Recht vereinbar sind.
Gegen übermäßige Behördenanfragen geht Facebook, sofern das Unternehmen Rechtsmängel oder eine zu breite und vage Anforderung von Daten feststellt, auch gerichtlich vor. Gegen den Beschluss eines New Yorker Gerichts, fast alle Daten von 400 Nutzern offenlegen zu müssen, von denen 62 daraufhin wegen Betrugs angeklagt wurden, geht Facebook nach eigenen Angaben weiterhin energisch vor. Bei dieser „beispiellosen“ Anfrage habe es sich bisher um die umfangreichste und am breitesten gefasste Behördenanfrage gehandelt und Facebook möchte erreichen, dass die Daten zurückgegeben werden müssen.
Der größte Anteil der Behördenanfragen, nämlich 15.433 der globalen 34.946 Anfragen, stammt aus den USA. Von diesen Anfragen sind fast 24.000 Benutzerkonten betroffen und in 80,15 Prozent aller Anfragen hat Facebook Daten herausgegeben. Aus Russland gab es hingegen beispielsweise keine einzige Anfrage im ersten Halbjahr 2014.