Facebook: Jahrgänge gegen die Smartphone-Vielfalt mit Android
Facebook versucht der unüberschaubaren Vielfalt an Android-Smartphones und der damit einhergehenden Vielfalt an Hardware-Merkmalen mit einem Klassifizierungssystem Herr zu werden. Die Lösung: Jahrgänge, die Smartphones verschiedenen Alters enthalten.
Der Jahrgang bezeichnet das Jahr, in dem die Ausstattung eines Telefons als High-End gegolten hat. So kann also ein im Jahr 2014 veröffentlichtes Gerät in den Jahrgang 2012 eingeordnet werden, wenn es heutzutage nicht mehr dem aktuell höchsten Standard entspricht. Einordnungskriterien sind RAM, Anzahl der Prozessorkerne und deren Taktfrequenz. Bei der Entwicklung müsse man sich dann nicht mehr um einzelne Smartphones kümmern, sondern um Jahrgänge.
In welchen Jahrgang ein Smartphone eingeordnet wird, hat Konsequenzen für die Inhalte, die Facebook im Newsfeed anzeigt. Ist das Handy beispielsweise nicht leistungsfähig genug, um Videos flüssig wiederzugeben, zeigt Facebook weniger Video-Meldungen an. Auch Funktionen der App können gezielt nach Jahrgängen ausgespielt werden. Als Beispiel nennt Facebook ein neues Interface der Kommentarfunktion, das nur Geräte des Jahrgangs 2012 oder neuer erhalten haben.
Darüber hinaus arbeitet Facebook daran, weitere Faktoren wie die tatsächliche Netzwerkgeschwindigkeit heranzuziehen, um darüber zu entscheiden wie und in welcher Qualität Videos oder Bilder angezeigt werden.
Das Jahrgangskonzept sei notwendig geworden, da die Betriebssystemversion als Einordnungskriterium nicht mehr hilfreich sei. Die zunehmende Zahl günstiger Geräte habe dazu geführt, dass die meisten Smartphones mit Jelly Bean (Android 4.1-4.3) liefen – eine Aussage, die von Googles monatlicher Statistik über die Zugriffe auf Google Play bestätigt wird.
Googles Android-One-Programm dürfte die Zahl von Smartphones mit aktueller Android-Version, aber ohne High-End-Hardware weiter erhöhen. Denn mit Android One bietet Google Herstellern eine schlüsselfertige Plattform an, auf deren Basis günstige Smartphones in Entwicklungs- und Schwellenländern angeboten werden können. Auf Android-One-Smartphones läuft eine unveränderte Android-Version, die von Google mit Updates versorgt wird. Erste Geräte sind in Indien bereits für umgerechnet 77 Euro erhältlich.