LG G Watch R im Test: Android Wear auf einem vollständig runden Display
Einleitung
Kaum ein halbes Jahr ist seit Verkaufsstart der G Watch vergangen und doch läutet Hersteller LG bereits die zweite Generation Smartwatch aus eigener Entwicklung ein. Die G Watch R, die im Vorfeld der IFA 2014 vorgestellt wurde, positioniert sich mit dem ersten vollständig genutzten runden Display als direkter Gegenspieler zu Motorolas Moto 360. Seit November ist die Uhr parallel zur eckigen G Watch im Handel erhältlich. Ob sie die Moto 360 überflügeln kann, klärt ComputerBase im Test.
Gehäuse & Optik
Wirkte die LG G Watch noch wie ein „Techklotz“, verfolgt die G Watch R wie die Moto 360 von Motorola das Ziel, die klassische Armbanduhr am Handgelenk zu geben. Das runde Gehäuse aus Metall und das wechselbare Lederarmband zeugen von dieser Zielsetzung. Als optische Besonderheit verfügt der Korpus über eine Lünette, die mit der Minutenmarkierung versehen, aber nicht wie bei Taucheruhren drehbar ist.
Die Krone der Uhr fungiert wie bei der Moto 360 als Homebutton. Das Metallgehäuse ist sehr gut verarbeitet, umschließt die Uhr allerdings nicht vollständig: Auf der Rückseite setzt die LG G Watch R auf Kunststoff – klassische Metallarmbanduhren und das Modell von Motorola tun das nicht.
Die Moto 360 ist nichts für zierliche Handgelenke, die G Watch R erst recht nicht. Mit Abmessungen von 46,4 × 53,6 × 9,7 Millimeter wirkt die Uhr äußerst dominant und nimmt so die gesamte Breite eines Handgelenkes ein. Das Gesamtkonzept bleibt trotzdem stimmig. Wie andere Android-Wear-Modelle ist die G Watch R nach IP67 zertifiziert und widersteht so Staub und zeitweiligem Untertauchen bis zu 30 Minuten bei einer maximalen Tiefe von einem Meter.
Ein direkter Vergleich zur Samsung Gear Live und zur Zeppelin 7360-1 Flatline, die als Referenz einer herkömmlichen Armbanduhr dient, macht den Wandel der G Watch mit der Revision R deutlich: Das „Techklotz-Image“ ist nicht mehr. Die relativ großen Abmessungen sowie die Lünette lassen die Uhr hingegen nicht adrett sondern sportlich wirken.
Spezifikationen
Äußerlich zwar gewandelt, setzt der neue Zeitgeber im Inneren zum Großteil auf altbewährte Hardware. Sowohl das verwendete System on a Chip als auch Flash- und Arbeitsspeicher wurden vom Namensgeber übernommen. Das IPS-Display der G Watch weicht allerdings einem P-OLED-Display und die Nennladung des Akkus stieg um zehn Milliamperestunden.
Eine wesentliche Neuerung zeigt sich bei den verbauten Sensoren: Die G Watch R verfügt über einen Herzfrequenzsensor sowie über ein Barometer. Das passt zum sportlichen Äußeren.
LG G Watch R |
LG G Watch |
Motorola Moto 360 | Samsung Gear Live |
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Form: | rund | rechteckig | rund | rechteckig |
OS: | Android Wear | |||
Display: | 1,30 Zoll 320 Pixel ∅ P-OLED |
1,65 Zoll 280 × 280 (240 ppi) IPS |
1,5 Zoll 320 × 290 LCD Gorilla Glass 3 |
1,63 Zoll 320 × 320 (278 ppi) Super AMOLED |
Bedienung: | Touch, Sprache | |||
SoC: | Qualcomm Snapdragon 400, 1,2 GHz | TI OMAP 3 | Qualcomm Snapdragon 400, 1,2 GHz | |
Arbeitsspeicher: | 512 MB | |||
Speicher: | 4 GB | |||
Übertragungs- standards: |
Bluetooth 4.0 LE | |||
Sensoren: | Beschleunigung digitaler Kompass Gyroskop Herzfrequenz Barometer |
Beschleunigung digitaler Kompass Gyroskop |
Schrittzähler Herzfrequenz Gyroskop Lichtsensor |
Beschleunigung digitaler Kompass Gyroskop Herzfrequenz |
Akku: | 410 mAh | 400 mAh | 320 mAh | 300 mAh |
Abmessung: | 46,4 × 53,6 × 9,7 mm | 37,9 × 46,5 × 9,95 mm | 46 × 46 × 11 mm | 37,9 × 56,4 × 8,9 mm |
Gewicht: | 62 Gramm | 63 Gramm | 49 Gramm | 59 Gramm |
Schutz: | IP67 | |||
Preis: | 269 Euro | 199 Euro | 249 Euro | 199 Euro |
Auslieferung: | „Anfang November“ | 4. Juli | ab 6. Oktober | 8. Juli |
Display
LG brüstet sich, „das weltweit erste vollständig genutzte runde Display in einer Smartwatch zu verbauen“. Die Aussage ist korrekt und eindeutig gegen Motorola gerichtet, denn die Moto 360 ist zwar rund, das Display allerdings nicht vollständig. Dafür verfügt die Moto 360 über einen Helligkeitssensor, die G Watch R hingegen nicht.
Ungeachtet dieses Machtkampfes zeigt sich ein hervorragendes Display mit einer sehr guten Farb- und Kontrastwiedergabe. Die Helligkeit ist in sechs Stufen einstellbar und hat Gear Live und Moto 360 auf dem Papier eine Stufe voraus. Im Test erwies sich allerdings bereits die vierte Stufe als die gebräuchlichste. Trotz guter Display-Eigenschaften stößt der etwa einen Millimeter breite Display-Trauerrand negativ auf.