Snapdragon 810: Erstes Smartphone und Tablet mit Qualcomms neuem SoC
Qualcomms 64-Bit-Flaggschiff Snapdragon 810 wird für die erste Jahreshälfte 2015 in Smartphones und Tablets der bekannten Hersteller erwartet. Wer so lange nicht warten möchte, kann den Prozessor bereits als Entwicklerplattform bei Intrinsyc bestellen und ab Mitte Dezember auf Tuchfühlung gehen.
Intrinsyc bietet zu Preisen von 499, 799 und 999 US-Dollar sowohl ein Entwicklerboard als auch ein Smartphone und ein Tablet mit dem intern MSM8994 genannten Prozessor in 20-Nanometer-Fertigung an. Das Smartphone bietet ein 6,17 Zoll großes Display mit 2.560 × 1.600 Bildpunkten und 10-Finger-Touch, 4 GB LPDDR4-Arbeitsspeicher, 32 GB eMMC-5.0-Speicher mit Speichererweiterung per microSD-Karte, WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.1, GPS, NFC, eine 13-Megapixel-Kamera mit optischem Bildstabilisator und 4K-Video, sowie einen wechselbaren 3.020-mAh-Akku, der sich per Quick Charge 2.0 mit bis zu 3 Ampere aufladen lässt, und läuft mit Android 5.0 Lollipop. Extern stehen Anschlüsse für Micro-USB 3.0, Micro-HDMI (Typ D) und Kopfhörer nach 3,5-mm-Standard mit Unterstützung für aktive Geräuschunterdrückung zur Auswahl.
Der verbaute Snapdragon 810 ist nach dem schon im Handel verfügbaren Modells 410 nicht der erste, aber der derzeit leistungsstärkste 64-Bit-Prozessor von Qualcomm. Mit der 64-Bit-Generation hat sich Qualcomm vorerst von eigenen CPU-Designs des Typs Krait verabschiedet und verbaut Cortex-A57- und Cortex-A53-Kerne von ARM. Das Octa-Core-Design mit jeweils vier CPU-Kernen jedes Typs taktet mit bis zu 2,8 GHz und nutzt erstmals LPDDR4-Speicher, der per 64-Bit-Dual-Channel mit einer theoretischen Bandbreite von bis zu 25,6 GB/s angebunden ist. Die neue und mit bis zu 650 MHz getaktete GPU Adreno 430 soll laut Qualcomm bis zu 30 Prozent mehr Leistung als der im Snapdragon 805 verbaute Vorgänger Adreno 420 bieten. Mit aktivem Mobilfunkmodem sind Bandbreiten von theoretisch bis zu 300 und 100 Mbit/s im Down- und Upstream über LTE möglich. Bei der im Entwicklermodell verbauten Variante des MSM8994 ist das Mobilfunkmodul hingegen deaktiviert worden.
Das Tablet bietet in puncto Prozessor und Anschlüsse eine sehr ähnliche Ausstattung, ist aber mit einem anderen Display und mehr Speicher ausgestattet. Auf 10,1 Zoll bietet das Display die Ultra-HD-Auflösung von 3.840 × 2.160 Bildpunkten, der interne Speicher ist mit 64 GB doppelt so groß wie beim Smartphone. Die Nennladung des Akkus fällt mit 7.560 mAh deutlich höher aus, außerdem kann dieser über den Qualcomm-Standard WiPower kabellos geladen werden. Die Rückseite bietet ebenfalls eine 13-Megapixel-Kamera, die allerdings um zwei 3D-fähige IR-Kameras ergänzt wurde.
Die Entwicklerplattform DragonBoard mit dem Prozessor APQ8094, der komplett auf das Mobilfunkmodul verzichtet, ist mit nur 16 GB eMMC-5.0-Speicher bestückt, stellt im Gegenzug aber zahlreiche Anschlüsse für Entwickler zur Verfügung. Die Platine ist mit 2 × USB 3.0, 2 × USB 2.0, Micro-USB 2.0, HDMI, 4 × MIPI (Mobile Industry Processor Interface), 2 × SATA, PCI Express für eine Netzwerkkarte, microSD-Steckplatz und vier Anschlüssen für Test- und Debugging-Zwecke bestückt.
Intrinsyc versendet die Entwicklermodelle ab Mitte Dezember auch nach Deutschland. Die im Online-Shop des Unternehmens angegeben Preise in US-Dollar verstehen sich ohne Mehrwertsteuer.