Jeff Bezos: Auf Milliardenfehler kommt es nicht an
Auf milliardenschwere Fehlinvestitionen angesprochen, hat sich Amazon-Gründer und CEO Jeff Bezos gelassen gezeigt. „Wenn du große Wetten eingehst, sind das Experimente [...] und Experimente sind fehleranfällig“, so Bezos auf einer Konferenz in den USA.
Wenige erfolgreiche große Wetten wie die Amazon Web Services, Kindle, Amazon Prime oder der Amazon Marketplace könnten „mehrere Dutzend Fehlschläge kompensieren“, zieht Bezos Bilanz. Derartige Erfolge waren nur durch Experimente möglich, für Unternehmen sei es deshalb am wichtigsten den Mut zum Experimentieren nicht zu verlieren.
Ich habe Fehler in Höhe von Milliarden von US-Dollar begangen und keiner davon hat Spaß gemacht. Aber sie sind egal. Was wirklich zählt, ist, dass sich Unternehmen, die nicht mehr experimentieren [...] in eine ausweglose Position begeben.
Jeff Bezos
Zu den Wetten, die in letzter Zeit nicht aufgegangen sind, gehört Amazon erstes Smartphone Fire Phone, das scheiterte: Die groß angekündigte Eigenentwicklung erwirtschaftete nicht die erhofften Gewinne, deutliche Preissenkungen waren Ende November die Folge. Allein das Fire Phone verursachte nach Informationen von Re/code Abschreibungen in Höhe von 170 Millionen Dollar. Mit Echo hat der Konzern erst vor drei Wochen ein weiteres Hardware-Experiment gewagt.
Über Erfolg oder Misserfolg der Wette auf die Auslieferung von Bestellungen per Drohne wird hingegen erst in ein paar Jahren zu urteilen sein. Sofern von Erfolg gekrönt, könnte dieses Experiment ein weiteres sein, das viele Fehlschläge über Jahre vergessen lassen wird. Investitionen in die unterschiedlichsten Vorhaben und niedrige Margen im Handel haben Amazon zuletzt Milliardenverluste beschert.