Asus ZenWatch im Test: Gerade noch pünktlich, aber stark limitiert
Einleitung
Bereits seit einem halben Jahr wartet der Smartwatch-Sektor mit Android-Wear-Geräten auf. Nachdem anfänglich lediglich die LG G Watch verfügbar war, hat der Kunde mittlerweile eine breitere Auswahl. Mit der ZenWatch möchte auch Asus mit seiner ersten Smartwatch mitmischen. Die seit heute, zunächst in limitierter Stückzahl von lediglich 50 Exemplaren, verfügbare Asus ZenWatch, die wie einige Nebenbuhler auf der diesjährigen IFA präsentiert wurde, startet somit deutlich später in den Handel als diese Konkurrenten. Modelle wie die Samsung Gear Live, Motorola Moto 360, LG G Watch R oder Sony SmartWatch 3 sind bereits erhältlich.
Ob der spätere Verkaufsstart von Asus genutzt wurde, um aus Fehlern der Konkurrenz zu lernen, und ob sich die Asus ZenWatch als erste Smartwatch in diesem Jahr eine ComputerBase-Empfehlung verdienen kann, klärt der nachfolgende Test.
Gehäuse & Optik
Asus macht alles richtig und verleiht der ZenWatch ein markantes aber dennoch gediegenes Äußeres. Bereits beim ersten Anblick macht die Uhr einen äußerst hochwertigen Eindruck, den in dieser Form bislang keine getestete Smartwatch an den Tag legt. Das oberseitig leicht gebogene Gehäuse besteht komplett aus Edelstahl und wird längsseits von einem bronzefarbenen Zierstreifen eingefasst. Das Design überzeugt und so verläuft auch die Suche nach Verarbeitungsfehlern oder überstehenden Kanten im Nichts. Der Power-Schalter befindet sich an der Unterseite des Korpus'. Die optische Symmetrie wird gewahrt, der Schalter kann jedoch nur im unangelegten Zustand betätigt werden.
Auch das mitgelieferte Armband aus italienischem Leder hebt sich von der Konkurrenz ab. Wie bei anderen Smartwatches ist es wechselbar, Asus setzt beim Verschluss jedoch auf eine Faltschließe. Gegenüber einer einfachen Dornschließe, wie sie etwa die Motorola Moto 360 oder LG G Watch R verwenden, birgt dieser Verschluss einige Vorteile. Nebst dem einfacheren Anlegen der Uhr wird insbesondere das Leder geschont, da dies zum Einführen des Dorns nicht geknickt werden muss.
Angelegt zeigt sich ein durchaus bekanntes Bild: Auch die Asus ZenWatch ist mit einer Höhe von circa 52 Millimetern überdimensioniert für schmale Handgelenke. Wie schon bei der LG G Watch R (53,6 mm) nimmt die Uhr die gesamte Breite des Handgelenkes ein. Dessen ungeachtet wirkt der Zeitgeber keinesfalls klobig, was neben dem normal bemessenen Durchmesser von knapp 40 Millimetern, doch vor allem der geringen Gehäusehöhe von 7,9 Millimetern an der dünnsten Stelle (maximal 9,4 mm) geschuldet ist. Dieser Fakt positioniert die Asus ZenWatch als derzeit dünnste Android-Wear-Smartwatch auf dem Markt. Doch muss sie sich angesichts der Gehäuseabdichtung ihren Kontrahenten geschlagen geben. Setzen diese meist auf eine IP67-Zertifizierung und sind somit gegen Staub und zeitweiliges Untertauchen abgedichtet, kann die ZenWatch lediglich eine IP55-Klassifizierung vorweisen, was einer Abdichtung gegen Staub in schädigender Menge sowie dem Schutz gegen Strahlwasser aus einem beliebigem Winkel entspricht.
Zum optischen Uhrenvergleich gesellt sich die ZenWatch zur ebenfalls auf Android-Wear basierenden Samsung Gear Live sowie zur klassischen Zeppelin 7360-1 Flatline, die ferner den Part der herkömmlichen Armbanduhr inne hat. Der Asus Zeitmesser wirkt sportlich, aber elegant und setzt gerade mit der farbigen Einrahmung des Gehäuses einen interessanten Akzent. Konkurrenz dürfte die ZenWatch so lediglich von der Motorola Moto 360 erwarten, die ebenfalls elegant, aber wesentlich minimalistischer daher kommt. Letztendlich wirkt die Asus ZenWatch jung und frisch, weiß sich aber auch adrett zu behaupten. Eben jenes hebt sie gegenüber den derzeitigen Nebenbuhlern ab.
Spezifikationen
Mit Ausnahme der Motorola Moto 360 setzen bislang sämtlich Android-Wear-Uhren auf identische Hardware. Auch die ZenWatch bleibt diesem Motto treu und setzt auf einen Snapdragon-400-SoC in Verbindung mit 512 Megabyte Arbeits- sowie vier Gigabyte Flashspeicher. Die wesentlichsten Unterschiede finden sich bei den verbauten Sensoren, dem Display und den Akku-Spezifikationen.
Asus ZenWatch |
Sony SmartWatch 3 |
LG G Watch R |
Motorola Moto 360 |
|
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OS: | Android Wear | |||
Kompatibilität: | Android, iOS | |||
Display: | 1,63 Zoll, rechteckig 320 × 320 Pixel 278 ppi AMOLED Gorilla Glass 3 |
1,60 Zoll, rechteckig 320 × 320 Pixel 283 ppi TFT LCD |
1,30 Zoll, rund 320 × 320 Pixel 348 ppi POLED |
1,56 Zoll, rund 320 × 290 Pixel 205 ppi LCD Gorilla Glass 3 |
Bedienung: | Touch, Sprache | |||
SoC / SiP: | Qualcomm, Snapdragon 400 1,2 GHz, 4 Kerne 28 nm |
Texas Instruments, OMAP 3630 ?, ? 45 nm |
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RAM: | 512 MB | |||
Speicher: | 4,00 GB | |||
Konnektivität: | Bluetooth 4.0 LE | Bluetooth 4.0 LE 802.11 b/g/n |
Bluetooth 4.0 LE | Bluetooth 4.0 LE 802.11 b/g/n |
Mobilfunk: | – | |||
Sensoren: | Gyroskop Herzfrequenz Schrittzähler |
Altimeter? Beschleunigungsmesser Gyroskop Lichtsensor Schrittzähler |
Barometer Altimeter? Beschleunigungsmesser Gyroskop Herzfrequenz Schrittzähler |
Altimeter? Beschleunigungsmesser Gyroskop Herzfrequenz Lichtsensor Schrittzähler |
Weitere Standards: | – | NFC GPS |
– | |
Akku: | 369 mAh (1,40 Wh) fest verbaut |
420 mAh fest verbaut |
410 mAh fest verbaut |
320 mAh fest verbaut kontaktloses Laden |
Gehäuse: | 39,9 × 51,9 × 7,9 mm 50 g wasserdicht, IP55 Edelstahl |
36,0 × 51,0 × 10,0 mm 45 g wasserdicht, IP68 Edelstahl |
46,4 × 53,6 × 9,7 mm 62 g wasserdicht, IP67 Edelstahl, Kunststoff |
46,0 × 46,0 × 11,0 mm 49 g wasserdicht, IP67 Edelstahl |
Armband: | wechselbar Breite 21,5 mm |
wechselbar ? |
wechselbar Breite 22,0 mm |
|
Preis: | 229 € | 219 € | 299 € | 249 € |
Display
Das Display weist dank AMOLED-Technik eine hervorragende Qualität auf. Farben und Kontraste werden sehr gut wiedergegeben. Auch die in 278 ppi resultierende Auflösung von 320 × 320 Bildpunkten bei einer Display-Diagonalen von 1,63 Zoll gibt keinen Grund zur Kritik. Pixel werden erst bei sehr naher Betrachtung sichtbar. Ebenfalls positiv ist der quasi nicht vorhandene Display-Trauerrand. Die LG G Watch R bewies mit einem Rand von etwa einem Millimeter zur Einfassung, dass es deutlich schlechter geht. Gegen Stürze und Kratzer ist das Display mittels Gorilla Glass 3 geschützt. Die Displayhelligkeit reiht sich auf dem Niveau der LG G Watch R sowie Samsung Gear Live ein. Sie ist manuell in fünf Stufen regulierbar, wobei sich die vierte Stufe im Alltag als angenehmste herausstellt.