Weihnachten 2014: Die besten Indie-, PC- und Konsolen-Spiele für die Feiertage
Vorwort
Auch 2014 hielt das Spielejahr wieder zahlreiche Tops und Flops parat. Wir wurden überrascht, enttäuscht, waren euphorisch, sauer, verwirrt – und manchmal auch einfach nur indifferent.
Zu den obligatorischen Blockbustern gesellten sich auch dieses Jahr wieder viele unabhängige Projekte. Addieren wir zu dieser Vielfalt dann auch noch ältere Titel und echte Klassiker, die wir immer wieder gerne neu entdecken, stellt sich für die Feiertage erst recht die Frage: Womit fange ich an zu zocken? Die ComputerBase-Spieleredakteure geben nachfolgend ihre ganz persönlichen Empfehlungen.
Unsere Top 3: Indies
Zu den wenigen, großen Blockbuster-Titeln pro Jahr gesellt sich eine mittlerweile nahezu nicht mehr überschaubare Menge an unabhängig entwickelten Spielen, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Unsere Auswahl fällt quer durch alle Genres – von Arcade-Action bis Simulation.
Assetto Corsa
Während Project CARS eine Entwicklungs-Extrarunde dreht, fährt der Konkurrent aus dem Hause Kunos Simulazioni pünktlich zum Weihnachtsgeschäft in die Zielgerade ein. Unter den wachsamen Augen der Early-Access-Community ist eine waschechte Rennsimulation herangereift, die dank offizieller Lizenzen nicht nur einen abwechslungsreichen Fuhrpark vorweisen kann, sondern sich auch in puncto Grafik- und Soundkulisse nicht vor den Genre-Konkurrenten verstecken muss.
Zwar mangelt es der offiziellen „Version 1.0“ nach wie vor an Features, die besonders aus der Ecke der Hardcore-Simracer gewünscht wurden (unter anderem fehlen noch die im Motorsport üblichen Flaggenzeichen sowie die Durchsetzung der damit verbundenen Regeln im Verlauf eines Rennens), dennoch verdient Assetto Corsa einen Platz auf dem Treppchen – für seine „inneren Werte“. Sie beschreiben die hervorragende Fahrphysik, die erst im Zusammenspiel mit einem Lenkrad als Eingabemethode durch sauberes und präzises Force Feedback richtig zur Geltung kommt. Einzelspieler, die lieber auf herkömmliche Controller für virtuelle Rennen zurückgreifen, sind mit den diesjährigen Alternativen des Rennspielgenres jedoch wahrscheinlich besser beraten.
OlliOlli
Ursprünglich für die PlayStation Vita entwickelt, schaffte OlliOlli im Juli dieses Jahres den Sprung auf den PC und liefert damit endlich wieder Frischkost für Freunde gediegener Skateboard-Action. Nach dem Motto „leicht zu lernen, schwer zu meistern“ präsentiert die Spieleschmiede Roll7 ihre Interpretation des Extremsports.
Spielerisch angesiedelt zwischen den Wurzeln der „Tony Hawk“-Spielreihe und der ausschließlich für Konsolen erschienenen Skate-Spiele von Electronic Arts, verbindet OlliOlli eine intuitive Steuerung mit einem herausfordernden Trickrepertoire und einem zunehmend knackigen Schwierigkeitsgrad in sidescrollender Pixelart-Grafik. Im Vordergrund der Punktejagd steht dabei das richtige Timing, das maßgeblich über die Härte der Landung entscheidet. Doch ganz egal, wie oft der Asphalt geküsst und das Level neugestartet wird: OlliOlli spornt an, sich wieder und wieder aufs Brett zu schwingen.
Ether One
Auch Tage nachdem der Abspann über den Bildschirm flimmerte und die Handlung ihren krönenden Abschluss fand, verirrten sich unsere Gedanken zurück in das fiktive Hafenstädtchen Pinwheel, den Schauplatz des Adventurespiels Ether One. Schuld daran war nicht nur die im ComputerBase-Test gelobte wunderbar dichte Atmosphäre und die geschickt inszenierte Geschichte, sondern auch der mit wirren Zahlenkombinationen und Zeichnungen übersähte Notizzettel auf unserem Schreibtisch, der uns an die absolvierten Rätseleinlagen erinnerte.
Ether One zählt nicht zu den „einfach bekömmlichen“ Spielerlebnissen, die Nutzer mit simplen Belohnungsanreizen bei Laune halten. Stattdessen müssen die grauen Zellen angestrengt werden, um alle Facetten der Geschichte zu erfahren und zu verstehen, doch am Ende steht eine viel größere Belohnung: Ein spielerischer Zugang zu einem gesellschaftlich ernsten Thema: Die Krankheit Demenz und ihre Folgen für alle Beteiligten. So abschreckend die Thematik auch klingen mag, so sehr lohnt sich diese frische, unverblümte Perspektive, die das Medium der Videospiele hier bietet.
Zwischendurch-Tipp: Luftrausers
Die Feiertage lassen keine Zeit für mehrstündige Spielsitzungen? Kein Problem. Zwischen Abheben und Ableben liegen in Luftrausers, je nach Fähigkeiten des Spielers, nur einige Sekunden bis wenige Minuten. Ziel des Spiels: Überleben. Je länger das eigene Flugzeug in der Luft gehalten werden kann, desto gefährlicher werden die Gegner in Anzahl und Stärke bis der Bildschirm einem Kugelhagel gleicht.
In Arcade-Manier steigen beim Abschuss von gegnerischen Flugzeugen und Schiffen die Punktezahl und der Multiplikator. Beim Erfüllen von damit verbundenen Aufträgen werden neue Flugzeugeinzelteile freigeschaltet, die sich wiederum in Form von neuen Waffen oder Antrieben stark auf das Gameplay auswirken und zudem dynamisch den Soundtrack des Spiels verändern. Statt nachdenklicher Besonnenheit sind in Vlambeers luftigem Arcade-Actionspiel schnelle Reaktionszeiten gefragt.