x86-Server von HP: Ein weiterer Sargnagel für Intels Itanium
HP hat mit der Neuauflage der auf Superdome X und NonStop X getauften Mission-Critical-Server-Systeme einen weiteren Nagel in den Sarg des Intel Itanium geschlagen. Denn fortan basieren die Systeme nicht mehr auf der extravaganten Architektur, sondern auf klassischem x86-Design. Begraben darf HP den Itanium aber (noch) nicht.
Zum Einsatz kommen in den neuen Servern statt Poulson oder dem Nachfolger Kittson CPUs vom Typ Intel Xeon E7 v2, Codename Ivy Bridge-EX. HP garantiert auch, dass die zukünftigen Xeon E7 v3 mit den neuen Systemen funktionieren sollen. Im Superdome 2 war Itanium noch das Zugpferd, doch die immer breiter gefächerten RAS-Features der neuen Xeon E7 sowie das deutlich bessere Verhältnis von Leistung zu Preis und die markant gesteigerte Effizienz haben HP von Itanium auf klassische Xeon umschwenken lassen.
Die bisherigen Itanium-Systeme in HPs Portfolio sollen trotzdem in jedem Fall noch auf die nächste und wahrscheinlich letzte Ausgabe der CPU mit dem Codenamen Kittson aufgerüstet werden, bestätigte ein HP-Sprecher gegenüber EE Times.
Viel bekannt ist über Kittson noch nicht. Im November 2012 mit der großen Ankündigung der Sockelkompatibilität zum normalen Xeon noch einmal ins Rampenlicht gerückt, ruderte Intel im Februar 2013 zurück: Jetzt doch nicht mehr kompatibel, hieß es. Seinerzeit wurde dieser Schritt in die Richtung gedeutet, dass der Itanium ein allerletztes Mal in seiner Umgebung entwickelt und dann still und leise eingestellt wird. Xeon E7 & Co. würden an der Stelle weitermachen – HPs Ankündigung ist ein erstes Anzeichen.
Seit dem Februar 2013 ist bei Itanium absolute Ruhe eingekehrt. Die kürzlich erneuerte offizielle Roadmap von Intel führt Kittson als „2015/Future“. Geplant war ursprünglich einmal das Jahr 2014, doch große zeitlich Verschiebungen, auch über mehrere Jahre hinweg, sind im Itanium-Projekt keine Seltenheit.