Icarus Excel 2014 im Test: E-Book-Reader mit Stift für das DIN-A4-Format
3/5Android macht vieles einfacher
Das offene Android-System gibt dem Nutzer gegenüber anderen Readern eine Fülle an Möglichkeiten zum Übertragen von Inhalten an die Hand. Neben der herkömmlichen Methode per USB-Kabel, SD-Karte oder E-Book-Stores lassen sich Inhalte durch die Installation entsprechender Android-Applikationen aus nahezu allen bekannten Quellen einspielen. Ebenfalls möglich ist ein Befüllen via Cloud-Speicher – zur Not auch über den integrierten Browser.
Die Darstellung von Dokumenten mit alternativen Darstellungsapplikationen hat sich gegenüber dem Illumina E653 sichtbar verbessert, viele der damaligen Kritikpunkte wurden verbessert. Daraus resultiert ein Anstieg der Darstellungsqualität, zudem werden nun bei vielen Lese-Apps die Seiten in regelmäßigen Abständen invertiert, was diesen Einflussfaktor auf das Ghosting eliminiert. Trotzdem bleiben die alternativen Lese-Apps immer noch sichtbar hinter der Qualität der voreingestellten und auf die Darstellungsart optimierten Applikationen zurück. Ein Grund stellen die in den Leseprogrammen nicht immer zur Verfügung stehenden Textoptimierungen dar. Trotzdem können auf dem Icarus Excel nun deutlich besser Bücher anderer Shop-Anbieter gelesen werden, etwa über die Kindle-App von Amazon.
Nach dem Übertragen weist die Software allerdings einen Fehler auf: E-Books werden auf der Übersichtsseite zunächst ohne Cover dargestellt, was auch durch einen Neustart des Gerätes nicht behoben wird. Erst durch den Aufruf jedes Buches wird das jeweilige Umschlagbild auf der Startseite dargestellt. Vorsicht ist beim Umbenennen oder Verschieben der Inhalte geboten, denn das System findet diese erst nach einem Neustart wiederfinden. Darüber hinaus werden Buchcover nicht immer im korrekten Seitenverhältnis dargestellt. Hier muss Icarus schnellstmöglich nachbessern. Der Lesespaß wird deutlich getrübt.
Ein Unterteilen der Sammlung in Kategorien wird wie beim Icarus Illumina E653 nicht unterstützt, womit die eigene E-Book-Sammlung ab einer bestimmten Größe unübersichtlich zu werden droht. Trotzdem ergeben sich diverse Möglichkeiten, auch in einer größeren Menge digitaler Bücher bis zu einem gewissen Punkt den Überblick zu bewahren: Über einen Dateimanager lassen sich zum Beispiel Inhalte in Ordnern organisieren, was aber einen Aufruf der Bücher über diesen voraussetzt. Daneben stehen dem Nutzer diverse Suchfunktionen zur Verfügung.
Durch den Einsatz entsprechender Applikationen können mit dem Icarus Excel nahezu alle gebräuchlichen Formate für digitale Bücher dargestellt werden. Im Auslieferungszustand beschränkt sich der Reader auf die Formate E-Pub, PDF, FB2, RTF, TXT, HTML, PRC und Word/Excel/PPT, was an sich schon eine breite Unterstützung darstellt. Darüber hinaus werden Bilder in den Formaten JPG und BMP unterstützt sowie Audiodateien in Form von MP3 und ungeschütztem WMA wiedergegeben.
Der Einsatz von Android hat allerdings noch weitere Vorteile, wie ComputerBase bereits im Test des Illumina E653 verdeutlicht hat. Mit dem Excel geht Icarus jetzt noch einen Schritt weiter: Während der Nutzer beim kleinen Bruder die Applikationen aus frei zugänglichen Quellen suchen muss, besitzt der Excel einen Zugang zu Googles Play Store. Dies beinhaltet auch die Verwendung vieler anderer Google-Apps. Gerade durch das große Display lassen sich so über die normale Nutzung als Lesegerät hinaus bequem E-Mails abrufen oder Termine im Kalender organisieren. Aber auch einfachere Spiele, die mit einer niedrigen Aktualisierungsrate des Displays harmonieren, sind möglich.