Google Glass: Intel wird Chiplieferant für die Android-Brille
Eine neue Revision der Datenbrille Google Glass soll im Jahr 2015 auf Technik von Intel setzen. Das berichtet das Wall Street Journal. Glass wäre der erste prominente „Design Win“ für Intel. Der Hersteller hat sich tragbare Computer zum strategischen Unternehmensziel gesetzt.
Erste Ansprüche auf eine führende Position bei den „Wearables“ hatte Intel mit der Vorstellung von Quark zum IDF 2013 erhoben. Mit Präsentation des Dual-Core-Mini-PCs Edison im SD-Karten-Format hatte der Hersteller die Zielsetzung zur CES 2014 im Januar nochmals unterstrichen. Mit dem Wettbewerb „Make it Wearable“ schrieb Intel parallel insgesamt 1,3 Millionen US-Dollar Preisgeld für die besten Visionen oder Prototypen auf dem Gebiet der am Körper tragbaren Rechner aus.
Edison umfasst einen Dual-Core-Quark-Prozessor samt LPDDR2-Speicher und NAND-Flash. Die x86-Plattform bietet Unterstützung für Linux, WLAN, Bluetooth und weitere I/O-Anschlüsse. Aktuell wird der SoC noch in 22 nm gefertigt, ein Wechsel auf 14 nm wie bei Broadwell ist für das kommende Jahr allerdings nicht unwahrscheinlich. Google Glass setzt seit der Vorstellung im Jahr 2012 auf einen SoC von Texas Instrument.
Um die Datenbrille selbst war es zuletzt ruhig geworden. Immer mehr Entwickler wenden sich von dem Vorhaben ab, berichtet Reuters. Zwar wird die für Entwickler vorgesehene Explorer Edition seit anderthalb Jahren auch an Endkunden in den USA und Großbritannien vertrieben. Der hohe Preis von 1.500 US-Dollar, Debatten um den Datenschutz und der Vorseriencharakter der Brille stehen ihrer Verbreitung bis heute allerdings entgegen. Mit dem Wechsel auf Technik von Intel im Jahr 2015 könnte gleichzeitig auch ein Termin für die offizielle Markteinführung gesetzt worden sein. Der Projektleiter hatte Google im Juli 2014 Richtung Amazon verlassen.