OLED-Fernseher: LG investiert in die Alternative zu LCD
Die Verbreitung von OLED-TVs geht aufgrund komplizierter Produktionsprozesse und hoher Endkundenpreise schleppend voran. LG möchte weiter in die organischen Leuchtdioden investieren und hat die Entwicklung nun in eine eigene Sparte ausgelagert, die die Problematik angehen soll.
LG ist in Deutschland weiterhin der einzige Hersteller, der OLED-Fernseher anbieten kann. Mit Preisen ab 2.700 Euro kostet ein 55-Zoll-Modell mit Full-HD-Auflösung aber derzeit rund das Dreifache eines gleich großen UHD-Fernsehers mit traditionellem LCD-Panel.
LG möchte mit der nun ausgelagerten Sparte alle über das Unternehmen LG Display verstreuten OLED-Abteilungen unter einem Dach vereinen, die Weiterentwicklung stärker vorantreiben und die Anzahl der produzierten Panels schon diesen Monat vervierfachen, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber CNet sagte. Leiter der Sparte soll der derzeitige Chief Technical Officer Yeo Sang-deog werden.
Eines der großen Ziele der neuen Sparte soll es sein, das Einbrennen von Bildern auf den Panels deutlich zu reduzieren. Frühe Smartphones mit OLED-Technik wie etwa das erste Samsung Galaxy S sind beispielhaft für diese Problematik. LG wiederum hatte das gleiche Problem mit dem flexiblen Smartphone G Flex, dessen POLED-Display auf Basis eines Plastiksubstrats häufig alte Bildschirminhalte durchschimmern ließ. Zur Vorstellung der G Watch R mit rundem POLED-Display sagte LG gegenüber ComputerBase, dass die Problematik bei dieser Generation des Display bereits gelöst werden konnte. Forscher von LG Display sollen daran arbeiten, das Problem dauerhaft zu beseitigen.
LGs OLED-Sparte steht in Konkurrenz zu Samsung. Der Wettbewerber ist vor allem in den Bereichen Smartphones und Tablets mit den organischen Leuchtdioden aktiv. Fernseher mit OLED-Displays stehen für das Unternehmen nicht länger an erster Stelle, stattdessen soll die Entwicklung der Quantum-Dot-Displays (QD) nächstes Jahr zur Serienreife gebracht werden. Quantenpunkt-TVs nutzen Cadmiumselenid für eine selektive und variable Hintergrundbeleuchtung und sollen so der Effizienz eines OLED-Panels gleich kommen. Dritter Mitspieler ist das OLED-Joint-Venture von Sony, Panasonic und JDI, das ebenfalls die Reduzierung der Kosten und eine Steigerung der Produktion zum Ziel hat.